Heidelberg Kreisklasse A
Saison 2008/09, 12.Spieltag

Vorbericht zum 12. Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Flashlight zum 12. Spieltag

Freitag, 8. November 2008, 14:30 Uhr
ASC Neuenheim - 1. FC Dilsberg 5:1 (2:1)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Klaus Hoppart
  2. Andreas Bardelli
  3. Sebastian Schwab
  4. Christian Warnemann
  5. Felix Frank
  6. Miguel Bernal
  7. Sajan Wagner (80. Satnam Gill)
  8. Simon Gatt (64. Moritz Mie)
  9. Jonas Licht
  10. David Keller
  11. Stefan Holter (76. Kai Voos)
  12. Satnam Gill
  13. Moritz Mie
  14. Kai Voos
  15. Ulrich Schmidt
  16. Emanuel Smarsly
  17. Oliver Amaya (ETW)
Tore
  • 0:1 15.Min Hamed Touré
  • 1:1 26.Min Stefan Holter
  • 2:1 40.Min Felix Frank, Kopfball nach Flanke von Sajan Wagner
  • 3:1 56.Min Stefan Holter, nach Rückpass von Jonas Licht
  • 4:1 60.Min Simon Gatt, nach Schuss von David Keller
  • 5:1 75.Min Sajan Wagner, nach Flanke von Moritz Mie

ASC-Ritter erstürmen die Bergfeste Dilsberg!

Die Bergfeste Dilsberg diente am Anfang des 19. Jahrhunderts auch als Karzer für Heidelberger Studenten. Die Rache der Nachfolger kam spät, aber gewaltig. Die mit einigen Studenten besetzte Mannschaft des ASC Neuenheim stürmte den nach der Pause ziemlich löchrigen Abwehrring des 1. FC Dilsberg und gewann auch in dieser Höhe verdient gegen den Tabellenvorletzten.

In den ersten 20 Minuten tat sich der ASC gegen die couragiert und druckvoll beginnenden Gäste schwer. Der starke Aushilfstorwart Klaus Hoppart musste in der fünften Minute seine ganze, wie ein edler Wein im Eichenfass gereifte Klasse aufbieten, um per Fußabwehr vor einem allein auf ihn zulaufenden FC-Angreifer zu klären. Eine Minute später traf Jonas Licht den Dilsberger Pfosten. Dann die durchaus verdiente Führung für die Gäste. Ausgerechnet der schnelle Ex-Neuenheimer Hamed Touré jagte den Ball unhaltbar ins ASC-Netzwerk (15.). Sieben Minuten später fast das 0 : 2. Doch Neuenheims "Mister Coolness" Klaus Hoppart parierte einen gefährlichen Freistoß glänzend (22.).

Doch langsam fand die Mannschaft des immer noch verletzten Spielertrainers Matthias Hohmann ihre taktische Linie und ihren pulsierenden Rhythmus. Mittelstürmer Stefan Holter fasst sich ein Herz, zieht ab - und wird mit dem Ausgleichstreffer belohnt (26.). Der ASC ist nun besser organisiert, konzentrierter und zielorientierter im Spielaufbau. 40. Minute: Sajan Wagner zieht einen Freistoß scharf von links in den Strafraum. Die beiden Kopfballspezialisten aus der Neuenheimer Innenverteidigung, Kapitän Christian "Locke" Warnemann und Felix Frank, steigen hoch. Der sympathische Neuzugang Frank, der mit seiner Zweikampf-Cleverness und seinen schöpferischen Fähigkeiten in der Spieleröffnung bereits nach wenigen Einsätzen zu einer wichtigen Größe im sensiblen ASC-Gefüge geworden ist, berührt als letzter an den Ball und nickt zum 2 : 1-Halbzeitstand ein.

Nach dem Wechsel dominiert Neuenheim gegen die nun auch konditionell nachlassenden Gäste fast nach Belieben. 56. Minute: Der lauf- und kampfstarke Jonas Licht erobert den schon verlorenen Ball, dribbelt sich bis zur Grundlinie durch und passt klug zurück auf Stefan Holter, der nur noch mit seinem orangenen Kickschuh einzuschieben braucht. Vier Minuten später erhöht Simon Gatt auf 4 : 1, als er einen Schuss des virtuosen Neuenheimer Zehners David Keller ebenso unabsichtlich wie unhaltbar ins Dilsberger Tor abfälscht (60.). Damit war die Rose von Dilsberg geknickt.

Der ASC belagert nun die Festung Dilsberg wie einst General Tilly im Dreißigjährigen Krieg. Die Burganlage der Fußball-Grafen von Dilsberg um die früheren Neuenheimer - Kapitän Christoph Verhalen und Abwehrmodellathlet Thomas Vobis - wird wie Anno 1826 sozusagen zum Abbruch freigegeben. Der eingewechselte Wikinger Moritz Mie macht über den linken Angriffsflügel mächtig Dampf. Seine stramme Flanke in der 75. Minute landet letztlich vor den Füßen von Sajan Wagner, der trocken und humorlos zum 5 : 1-Endstand vollstreckt.

Ein Sonderlob gebührt dem erfahrenen Schiedsrichter Karl-Heinz Strohmenger aus dem tiefen Odenwald, der zwar Schwierigkeiten hatte, die Sportanlage am Harbigweg zu finden, aber auf dem Platz eine weise und leise Leistung bot. Für den ASC Neuenheim war dieser deutliche Sieg vor allem ein Sieg für das Selbstvertrauen, weil er ohne das Mitwirken verletzter Führungskräfte und Leistungsträger herausgespielt und mit enormem Einsatzwillen erarbeitet wurde.

Am nächsten Sonntag gilt es gegen die Aramäer in Leimen, mit einem weiteren Dreier den langen Marsch aus dem Niemandsland der Tabelle nach oben zu suchen.

Joseph Weisbrod

Spieltag und Tabelle