Aufstellung des ASC Neuenheim
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Für Fußball-Gourmets war diese Partie gewiss kein Festschmaus. Doch zumindest an Dramatik ließ das hart umkämpfte Bezirksliga-Duell vor allem in der packenden Schlussphase nichts zu wünschen übrig. Der ASC ging bereits in der achten Minute durch eine extravagante Linksflanke von Abwehr-Ironman Steve Ekoua Sima, die sich unhaltbar in den rechten Winkel senkte, etwas glücklich in Führung. Danach hatte das kombinationsarme Hauruck-Spiel - passend zum Totensonntag - mehr Formalin als Adrenalin im Blut. Neuenheim stellte zwar geschickt die Räume zu und leistete in der Defensive solide Arbeit, konnte aber in Mittelfeld und Angriff kaum kreative Akzente setzen. So blieb es in den Strafräumen lange ruhig wie auf dem Friedhof.
Das nächste Lebenszeichen gab es erst kurz vor dem Halbzeitpfiff des tadellosen Schiedsrichters. Einen Schuss von ASC-Angreifer Ralph Gutschalk konnte der SVW-Keeper nur vor die Füße von Christoph Verhalen abwehren. Der Neuenheimer Mittelfeld-Turbo fand geschickt die Lücke und netzte präzise zum 2:0 ein. Im zweiten Durchgang forcierte der kesse Aufsteiger mit dem Selbstbewusstsein seines guten Tabellenplatzes den Angriffsdruck. Dadurch ergaben sich für den Gastgeber Konterchancen wie auf dem Silbertablett. Doch anstatt dem Herausforderer in Klitschko-Manier mit dem dritten Treffer durch Top-Möglichkeiten von Verhalen (65.) und Christian Kunzmann (70.) den K.O.-Schlag zu versetzen, musste Neuenheim über die volle Rundendistanz gehen.
Der starke Gastspielgestalter Simon Ohlhauser eröffnete mit seinem herrlichen Drehschuss ins rechte Eck in der 75. Minute das Finale furiso. Nun ging es im Neuenheimer Sechzehner zu wie beim Feuerwerk im neuen James-Bond-Film. Da die SVW-Raketen aber allesamt ihr Ziel verfehlten, während auf der anderen Seite Timo Mifka in der 82. und 85. Minute sein Pulver verschoss, blieb es dank des enormen Einsatzes der Neuenheimer Abwehrkräfte beim wichtigen ASC-Zittersieg im letzten Heimspiel vor der Winterpause.
Nun wartet mit Waldhilsbach ein weiterer schwerer SV-Brocken auf die Mannen von ASC-Coach Bernd Sator. Doch mit der gegen Waldwimmersbach gezeigten kämpferischen Einstellung, gepaart mit etwas mehr Spielwitz, müsste auch am kommenden Sonntag der eine oder andere Punkt zu holen sein. Für die Stimmung bei der Weihnachtsfeier am 14.Dezember könnte ein abschließendes Erfolgserlebnis wie Doping sein.
Joseph Weisbrod