VfB Bretten – ASC Neuenheim (Foto: Kritter/VfB)

In der Geburtsstadt des Reformators Philipp Melanchthon konnte Neuenheim das abgewandelte Wort von Geistesbruder Martin Luther "Eine feste Burg ist unser Strafraum" nicht beherzigen. Mit Marc Berger, Fabian Marx (Mittelhandbruch) und Fynn Kölmel fehlten dem neuen Cheftrainer Jan Herle auch wichtige Defensivkräfte.

Schon in der Anfangsphase gerieten die im Abwehrverhalten allzu fahrigen Anatomen nach dem Motto "Tore schießen leicht gemacht" durch die beiden Treffer von Nabil Mouhassine (8.) und Lukas Dorwarth (22.) mit 0:2 im Rückstand. Mit Fabian Marx (Mittelhandbruch) und Fynn Kölmel (Muskelzerrung) – gute Genesung, Jungs! – fehlten dem neuen Cheftrainer Jan Herle auch wichtige Defensivkräfte.

Fünf Topchancen für den ASC in der ersten Hälfte, aber kein Tor!

Dabei hatten die ASC-Angreifer im Duell mit dem glänzend parierenden VfB-Keeper Dominik Georgiev gleich fünf schön herausgespielte Torchancen durch Lennart Krohn (12./42.), Ilias Soultani (34.) und Gilles-Florian Djahini (20./38.). Häufige Ballverluste im Mittelfeld (z. B. durch unnötige Dribblings auf holprigem Rasen) und suboptimales Spiel gegen den Ball ermöglichten dem Tabellenletzten gefährliche Abschlüsse, an denen meist der 19jährige Torschütze Nabil Mouhssine beteiligt war.

Nach dem Wiederanpfiff des exzellenten Schiedsrichters Dustin Mattern drängte Neuenheim vehement auf den Anschluss. Der 18jährige Lennart Krohn krönte seine starke Leistung nach Vorlage von Tarek Aliane (Hauptfoto) mit seinem fulminanten 18-Meter-Strahl in den VfB-Winkel und nährte damit die Hoffnung auf eine Wende zum Guten (52.).

Neuenheimer Knock-out statt Turnaround!

Es bleibt ein Rätsel, dass diese verheißungsvolle Neuenheimer Druckphase kurz nach dem prächtigen Krohn-Tor wie ein Strohfeuer erlosch. Oder ließen wie schon bei vorigen Spielen einfach die Kräfte nach? Die Mannschaft von VfB-Trainer Bruno Martins wirkte gieriger, auch handlungsschneller und nutzte die sich bietenden Freiräume clever zur Vorentscheidung durch Benjamin Hausmann (72.) und zum Knock-out durch Mete Yüksel (79.) zum verdienten 4:1-Endstand für Bretten.

Joseph Weisbrod

(kri) Schon in den letzten drei Begegnungen hatte der VfB auf Augenhöhe mit dem Gegner gespielt, doch war der Spielpartner in der Ausnutzung seiner Chancen zielstrebiger gewesen.

Beim Heimspiel gegen ASC Neuenheim wählte Trainer Bruno Martins eine etwas mehr nach vorne orientierte Spielweise, die er mit dem Einsatz von Murat Ertugrul und Samet Aksöz unterstrich. Ein weiterer großer Pluspunkt war an diesem Tag Torhüter Dominik Georgiev, der schon in der vierten Minute die Gästeführung bei einer Eins zu Eins Situation verhinderte und deren flinke Stürmer im Laufe des Spieles verzweifeln ließ. Wichtig in der neunten Minute der 1:0 VfB Führungstreffer durch Nabil Mouhssine, der eine Murat Ertugrul Flanke verwertete. Die frühen gelben Karten für Luka Stojic und Silas Wittig ließ deren Auftreten zurückhaltender werden, aber dank ihres technischen Könnens trugen sie zum späteren Sieg bei. Ein Schuss von Lukas Dorwarth wurde gehalten und auf der VfB Seite war wieder Keeper Dominik Georgiev der Herr der Lage, denn die flinken Gästestürmer waren nicht immer zu stoppen. Den nächsten Treffer markierten aber die Hausherren, als Ludo Dorwarth eine Flanke von Philipp Eberl zum 2:0 Halbzeitergebnisverwertete.

Dass das Spiel noch nicht gelaufen war, untermauerten die Neuenheimer mit der 2:1 Verkürzung durch Krohn in der 50. Minute. Die Gäste waren in der Offensive stark, während ihre Abwehr anfällig war. Dies nutzte Benny Hausmann in der 61. Minute nach einer Vorlage von Linksverteidiger Benedikt Specht zum 3:1 aus. Luis Pfannenschmid und Salman Can Torun kamen aufs Feld und der VfB übernahm das Kommando. Nach einem Pfostentreffer von Benny Hausmann machte dann Mete Yüksel mit dem vierten Treffer nach Vorlage von Luis Pfannenschmid alles klar. Bemerkenswert war dieses Tor, denn es war die erste Ballberührung des Schützen nach seiner Einwechslung.

Heidelberg. (RNZ) Aufsteiger SG Kirchheim fühlt sich in der Fußball-Verbandsliga wohl und hat nach dem 3:0-Heimsieg über die Waldhof-Reserve eine ausgeglichene Bilanz. Dagegen kommen der ASC Neuenheim und der FC Bammental nicht aus dem Tabellenkeller raus. Mitaufsteiger VfB St. Leon verharrt nach der 1:3-Heimpleite gegen Pforzheim auf dem Abstiegs-Relegationsplatz.

Spieltag und Tabelle anzeigen (klicken)

VfB Bretten: Dominik Georgiev (TW), Rico Reichenbacher, Lukas Dorwarth (86. Tim Hirsch), Luka Stojic (90. Terry Kangni Soukpe), Silas Wittig (C), Smet Aksöz, Nabil Mouhssine (79. Mete Yüksel), Benedikt Specht, Philipp Eberl (62. Salman Can Torun), Murat Ertugrul (61. Luis Pfannenschmid) - Trainer: Bruno Martins

ASC Neuenheim: Steven Ullrich (C, TW), Fabian Lorenz, Nick David Rossbach (76. Dennis Schnepf), David Stjepanovic (60. Emre Solak), Jonas Klöver (38. Fabian Springer), Dominik Räder, Philipp Knorn, Gilles-Florian Djahini, Lennart Krohn (83. Lasse Bloss), Ilias Soultani, Tarek Aliane (76. Oliver Kubis) - Ben Augste (ETW), Fabian Springer, Emre Solak, Dennis Schnepf, Lennart Günther, Lasse Bloss, Oliver Kubis, Esrom Negusse - Trainer: Jan Herle

Tore:

• 1:0 8.Min Nabil Mouhssine
• 2:0 22.Min Lukas Dorwarth
• 2:1 52.Min Lennart Krohn
• 3:1 72.Min Benjamin Hausmann
• 4:1 79.Min Mete Yüksel

3 Karten für ASC Neuenheim:

• 45.Min Gelb für David Stjepanovic
• 87.Min Gelb für Fabian Springer
• 90.Min Gelb für Emre Solak

Schiedsrichter: Dustin Mattern (KSV Hohenwettersbach)

Zuschauer: 140