Verbandsliga Baden
Saison 2024/25, 6. Spieltag

Vorbericht zum 6. Spieltag

Freitag 20.09.2024, 20:00 Uhr
ASC Neuenheim - VfB St. Leon 1:0 (1:0)

Kein Schönheitspreis, aber der erste Saisonsieg

Der ASC Neuenheim bezwingt mit seinem neuen Cheftrainer Jan Herle den starken Verbandsliga-Aufsteiger VfB St. Leon 1:0!

(Foto: Weisbrod)

Die Stimmung in der ASC-Kabine hätte nach dem ersten Saisonsieg kaum besser sein können! Dass Neuenheim nach vier Niederlagen gegen den höchst unangenehmen Aufsteiger VfB St. Leon die Sterne vom Abendhimmel spielen würde, war nicht zu erwarten. Am Freitag abend gab es daher auch keinen Schönheitspreis, sondern - auf Teufel komm raus - dieses so wichtige Spiel zu gewinnen.

Vom Anpfiff des sachlich-tadellos leitenden Schiedsrichters Patrick Raßl weg agiert der ASC entschlossen und zielstrebig. Der 18 Jahre junge Angreifer Lennart Krohn, erstmals in der Startelf des Verbandsligateams, deutet mit einem strammen Aufsetzer bereits nach drei Minuten seine Torgefährlichkeit an.

Seine in der Landesliga-U19 demonstrierten Vollstecker-Qualitäten zeigt der smarte Blonde ausgerechnet in der St. Leoner Sturm-und Drangphase vor der Pause. Nach einem perfekt dosierten Steilpass von ASC-Sechser Philipp Knorn nimmt Lennart Krohn die VfB-Beziehungskiste ins Visier und schießt den Ball dem hoch gewachsenen VfB-Keeper Marc Wörlitz durch die Beine mitten ins Tor. Der erste Verbandsliga-Treffer des begabten Youngsters ein klassischer "Tunnel"! Kann man mal so machen!

Siegtorschütze Lennart Krohn (Foto: Weisbrod)

Kurz darauf hätte ASC-Zehner Ilias Soultani fast auf 2:0 gestellt. Doch sein Kunstheber über Marc Wörlitz hinweg senkt sich an den langen Pfosten (40.). Da Neuenheim in der ersten halben Stunde aktiver ist und mit mutigen Abschlüssen von Tarek Aliane, David Stjepanovic und Ilias Soultani nur knapp das Gästetor verfehlt, geht der 1:0-Halbzeitstand in Ordnung.

Auch nach dem Wechsel sehen die etwa 120 Zuschauer/innen einen um jeden Meter fightenden, angriffslustigen Spargelexpress. Doch die Viererkette um den omnipräsenten Anführer Dominik Räder und den freie Schüsse famos entschärfenden ASC-Zerberus Steven Ullrich übersteht diese kritisch Periode, in der die robuste Mannschaft von VfB-Coach Patrick Vogelbacher dem Ausgleich sehr nahe kommt.

ASC-Trainer Jan Herle: "Den inneren Schweinehund überwunden!"

Jan Herle schickt in der 54. Minute ASC-Stürmer Gilles-Florian Djahini in die lebhafte Partie. Der Ex-Schwetzinger kann wegen einer Dienstreise erst nach der Pause den Rasen betreten. Für den glücklichen Torschützen Lennart Krohn kommt der schnelle Emre Solak in die Neuenheimer Offensiv-Fraktion.

Die massiven Ausgleichs-Bemühungen der mit Dynamik und Mentalität beeindruckenden Gäste beantwortet der ASC mir verheißungsvollen Kontern, die jedoch an der eigenen Ungenauigkeit oder am überragenden VfB-Torhüter Marc Wörlitz scheitern.

Als der durchweg überzeugende Schiedsrichter Patrick Raßl das hart umkämpfte, aber faire Kellerduell in der 95. Minute abpfeift, ist der erste Neuenheimer Saisonsieg perfekt. Cheftrainer Jan Herle, Nachfolger von Daniel Tsiflidis, bringt es im Teamkreis nach dem Abpfiff auf den Punkt: "Uns war klar, dass wir heute unseren inneren Schweinehund überwinden mussten. Das haben wir mit diesem Malochersieg geschafft und - ganz wichtig - erstmals kein Gegentor zugelassen! Für diese gemeinsame Willensleistung danke ich Euch"!

Wie der resiliente Aufsteiger VfB St. Leon hat der ASC Neuenheim nach dem knallharten Startprogramm jetzt vier Punkte auf dem Konto. Im nächsten Kellerduell am 29. September beim Tabellenletzten VfB Bretten gilt es für die Anatomen und ihren topmotivierten und -engagierten Trainer Jan Herle, das nächste dicke Bett zu bohren!

30. Minute: Nach einem Geilpass von ASC-Sechser Philipp Knorn läuft Startelf- Debütant Lennart Krohn auf die St. Leoner Beziehungskiste zu und lässt dem insgesamt exzellenten Gästekeeper Marc Wörlitz mit seinem DIN-genauen Tunnelschuss keine Chance. Das erste Verbandsliga-Tor des 18jährigen Offensivtalents, der die ASC U19 in der letzten Saison gemeinsam mit Lasse Josias Bloss zur Meisterschaft der A-Junioren-Landesliga und damit in die U19- Verbandsliga geschossen hat!

Joseph Weisbrod

RNZ-Bericht

Tag der Premieren auf dem Campus

Neuenheim feiert mit dem 1:0 gegen St. Leon den ersten Sieg unter dem neuen Trainer - Krohn erzielt bei Startelf-Debüt erstes Tor

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Die Wahl fiel leicht. "Das ist "The Man of the Match" deutete Team-Manager Danny Stiegler auf Steven Ullrich. Der Torwart hatte maßgeblichen Anteil am 1:0-Sieg des ASC Neuenheim im Verbandsliga-Derby gegen den VfB St. Leon. Lennart Krohn traf zum Tor des Abends (36.).

Es war ein flottes Spiel auf dem Campus, die über 100 Zuschauer kamen in den Genuss gleich mehrerer Premieren. Der Schütze des Siegtors war zum ersten Mal in der Startelf. Zu Recht. Lennart Krohn, 18 Jahre jung, Abiturient und Torjäger der A-Jugend-Meistermannschaft, sei ein "Juwel", meint Medienchef Joseph Weisbrod.

Der ASC Neuenheim feierte im siebten Spiel seinen ersten Sieg und zum ersten Mal stand - nach 18 Gegentoren in den ersten sechs Begegnungen - die Null.

Jan Herle feierte einen Einstand nach Maß. Der 37-jährige Fein-Mechaniker, der als Spieler in Viernheim und Ladenburg aktiv war, machte beim Heidelberger Stadtteil-Klub eine Blitz-Karriere, stieg vom Trainer der dritten über die zweite in die erste Mannschaft auf. Die Spieler seien von den ersten Trainings-Einheiten begeistert gewesen, berichtet Weisbrod. Die Übungen seien abwechslungsreich und anspruchsvoll gewesen.

Vorgänger Daniel Tsiflidis wurde zum Verhängnis, dass in der Schlussphase mehrmals die Puste ausging. "Ohne die letzte Viertelstunde hätten wir einige Punkte mehr", bedauert der sympathische Vize-Präsident Werner Rehm.

Joseph Weisbrod bedankt sich gleichwohl beim Ex. Der Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche sei ein "unheimlich netter Mensch". Mit Tsiflidis war Neuenheim in der zurückliegenden Runde auf Platz neun bester Aufsteiger.

Steven Ullrich sprach vom Trainerwechsel-Effekt. "Der Wille war spürbar", sagte der 29-jährige Ladenburger. Weniger gut gefiel ihm, dass seine Mannschaft je länger das Spiel dauerte, desto mehr unter Druck geriet: "Wir sind geschwommen." Auch Jan Herle glaubt: "Fußballerisch können wir es besser."

Unverdient war der Sieg nicht. Die Gastgeber waren vor der Pause besser und erspielten sich eine Reihe von Chancen. Das änderte sich nach dem Wechsel. St. Leon drängte auf den Ausgleich, war einem Unentschieden mehrmals nahe. Auch mit einer Punkteteilung hätten beide leben können.

Erstaunlich gelassen blieb trotz magerer vier Punkte aus sechs Spielen Benjamin Schneider. Die Trainer-Legende findet, dass es fußballerisch wenig auszusetzen gäbe, die Ergebnisse aber leider nicht stimmen würden. Einen Wechsel wie beim ASC schließt der Sportliche Leiter aus. Nur der Papst hat einen sichereren Arbeitsplatz als Patrick Vogelbacher.

Sowohl beim Aufsteiger als auch Vorjahres-Aufsteiger ist man sicher, dass es auch in der nächsten Saison Verbandsliga-Fußball geben wird. Benjamin Schneider und Steven Ullrich stellen es mit dem Brustton der Überzeugung fest.

In Neuenheim hat man noch einen Sonderwunsch. Joseph Weisbrod mit einer Kampfansage an die SG Kirchheim: "Wir wollen die Nummer eins im Heidelberger Fußball bleiben!"

RNZ-Bericht

Nik Schmid rettet Mühlhausen einen Punkt

Der 1. FC spielt 1:1 in Heddesheim - Bammentals toller Kampf gegen Primus Bruchsal wird nicht belohnt

Heidelberg. (RNZ) Während der ASC Neuenheim mit dem 1:0 über den VfB St. Leon den ersten Saisonsieg feierte (lesen Sie dazu auch oben stehenden Artikel), wartet der FC Bammental in der Verbandsliga weiter auf das erste Erfolgserlebnis. Im Heimspiel gegen Spitzenreiter 1. FC Bruchsal schlug sich das Team von Marc-André Waxmann wacker, hatte aber Pech und verlor 0:2. Neuer Tabellenzweiter ist der FV Heddesheim, der im Verfolgerduell gegen den 1. FC Mühlhausen beim 1:1 einen Punkt holte und von der überraschenden 0:1-Pleite der Reserve des Karlsruher SC profitierte. Aufsteiger SG Kirchheim unterlag bei der TSG Weinheim l mit 1:4. Der FCA Walldorf II tritt mit dem 0:0 bei Türkspor Mosbach weiter auf der Stelle.

RNZ vom 23.09.2024, Seite 21

Spieltag und Tabelle anzeigen (klicken)

ASC Neuenheim: Steven Ullrich (C, TW), David Stjepanovic (79. Jonas Klöver), Nick David Rossbach, Fabian Lorenz, Fabian Marx, Dominik Räder, Philipp Knorn, Oliver Kubis, Lennart Krohn (66. Emre Solak), Ilias Soultani (90. Lennart Günther), Tarek Aliane (54. Gilles-Florian Djahini) - Ben Augste (ETW), Jonas Klöver, Emre Solak, Dennis Schnepf, Gilles-Florian Djahini, Lennart Günther, Lasse Bloss - Trainer: Jan Herle

VfB St. Leon: Marc Wörlitz (TW), Erik Gräf (C), Felix Behr, Tabe Nyenty (83. Fabio Sipos), Carl Leon Pohl, Philipp Amann, Brandon Gurley, Carlo Maurice Schmidt, Oliver Bitz (88. Marcello Tripi), Jonas Rehn (46. Nelton Osmani), Dennis Gerber (81. Riccardo Hickel) - Trainer: Patrick Vogelbacher

Tore:

3 Karten für ASC Neuenheim:

Schiedsrichter: Patrick Raßl (Post Südstadt Karlsruhe)

Zuschauer: 120