Heidelberg Kreisliga
Saison 2015/16, 11. Spieltag

Vorbericht zum 11. Spieltag

Sonntag 18.10.2015, 15:00 Uhr
FC Rot - ASC Neuenheim 1:3 (0:2)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Sven Goos
  2. Tim Friesendorf
  3. Hasan Karakus
  4. Daniel Janesch
  5. Caner Tilki
  6. Sebastian Kraft (78. Florian Wörner)
  7. Sebastian Prior (60. Theo Jaspert)
  8. Boris Gatzky
  9. Patrick Schleich
  10. Maximilian Kuberczyk
  11. Michael Rebmann (87. David Wehner)
  12. Daniel Rhein
  13. Dean Vukovic
  14. Florian Wörner
  15. David Wehner
  16. Theo Jaspert
  17. Dominic Treiber (ETW)
Tore
  • 0:1 4.Min Caner Tilki, Nachschuss nach Pfostenkopfball von Tim Friesendorf
  • 0:2 31.Min Sebastian Kraft, Kopfball nach Freistoss von Boris Gatzky
  • 0:3 60.Min Boris Gatzky, Elfmeter an Sebastian Prior
  • 1:3 90.Min Matthias Zaczek

4 Karten für Neuenheim

  • 51.Min Gelb für Sebastian Kraft
  • 83.Min Gelb für Daniel Janesch
  • 86.Min Gelb für Caner Tilki
  • 90.Min Gelb für Boris Gatzky

Nach dem flotten Dreier in Rot kann der ASC in vier Heimspielen und der einzigen Auswärtspartie beim Topteam FC St. Ilgen bis zur Winterpause zur Tabellenspitze aufschließen!

Die Analyse von FC-Sportvorstand Martin Kastner im Stadion-Heft "Rot-Tor" im Grußwort über den Gast aus Heidelberg klang schlüssig: "Trotzdem gibt das Team bisher, wie ebenfalls in den letzten Jahren, immer wieder unerwartete Punkte ab. Wenn der Eindruck nicht täuscht, ist dies vor allem bei Gegnern der Fall, die früh stören und ein intensives Zweikampfverhalten praktizieren, um den Spielfluss zu unterbinden." Die Empfehlung an seine Mannschaft, "Ballverluste zu provozieren und dann schnell nach vorne zu spielen", beherzigte jedoch weniger der Tabellendritte als der Gast aus Heidelberg. Und siegte mit einer dominanten, engagierten Vorstellung hochverdient beim "noch nie so gut gestarteten FC Rot" (Kastner).

Frühe Führung durch torgefährlichen Defensiv-Scanner Caner Tilki! Sebastian Kraft legt mit Super-Kopfball nach!

Von Beginn an attackierten die ASC-Spieler den Gastgeber weit in dessen Hälfte, liefen die Verteidiger permanent an und eroberten oft bereits an der Mittellinie das Spielgerät. Zwar waren auch die Anatomen nicht vor Fehlpässen gefeit, ließen den Ball aber meist zügig wie das Kabinen-Freibier durch die Kehle laufen, rochierten häufig und spielten schnörkellos nach vorne. Das erste Erfolgserlebnis schon in der vierten Minute. Nach einem perfekt dosierten Freistoß von Kapitän Boris Gatzky prallt Tim Friesendorfs wunderbarer Kopfball vom Innenpfosten vor die Füße des Abwehrkollegen Caner Tilki. Neuenheims Defensiv-Scanner vollstreckt mit anatomischer Präzision (4.). Kurz darauf lenkt FC-Keeper Nico Hesse ein weiteres Kopfballtorpedo von Tim "Air" Friesendorf, der seine Lufthoheit weidlich nutzte, mit einer Blitzreaktion über die Latte (8.).


(Foto: Helmut Pfeifer)

Roter Keeper sieht nicht rot, sondern trotz Handabwehr weit vor dem Strafraum nur die gelbe Karte!

Drei Minuten später hätte der Roter Torwart eigentlich rot sehen müssen. Er wehrte einen Schuss auf sein sperrangelweit offenes Scheunentor mehr als fünf Meter vor seinem Strafraum mit beiden Händen ab (11.). Das Regelwerk lässt hier nur eine Entscheidung zu: Rote Karte für den Torwart, der mit seinem Handeinsatz außerhalb der dafür vorgezogenen Zone ein gegnerisches Tor verhinderte. Unverständlicherweise (auch für den zahlreichen Anhang) begnügt sich Schiedsrichter Christian Schäffner (SV 62 Bruchsal), der in manchen Abseits- und Foulszenen die Designerbrille von Kölns Trainer Peter Stöger hätte brauchen können, mit der gelben Karte.

Die Ausgleichsschance für die Grünen aus Rot folgt auf dem Fuße des bulligen Nicolas Longo, der nach einem langen Ball allein vor ASC-Torwart Sven Goos aufkreuzt, aber neben das Tor schießt (14.). Dann erweist sich erneut ein Freistoß von Standardmaestro Boris Gatzky als tödliche Tatwaffe am Tatort- Sonntag: Dieses Mal hechtet der wieder mal sehr präsente Sebastian Kraft in die perfekte Flugbahn und vollendet per Kopf zum 0:2 (31.). Vor der Pause fast noch die Vorentscheidung. Der geistig und läuferisch sehr bewegliche Michael Rebmann bedient den mitgestarteten Patrick Schleich mit einem exakten Querpass in den Lauf, doch der flinke Offensivpartner jagt das pralle Ding über die Roter Sonntagslatte (44.).


(Foto: Helmut Pfeifer)

Nach Neuenheimer Pianophase macht Kapitän mit seinem Foulelfmeter zum 0:3 alles klar!

Nach dem Wiederanpfiff muss Alex Stiehl (Foto: Helmut Pfeifer) aus seiner Hütchen-Coachingzone immer wieder "klare Aktionen" seines Teams anmahnen. In der Tat hat das bis dahin überzeugend praktizierte ASC-Tempowechselspiel nicht mehr diese Abgeklärtheit, Selbstverständlichkeit und Zielstrebigkeit wie vor der Pause. Wie der Roter Pressekollege im RNZ-Bericht schreibt, "kam der FC Rot nach der Halbzeit besser ins Spiel und übernahm die Initiative." Doch die Roter Angreifer, allen voran der sonst so torgefährliche Nicolas Longo, treffen die Neuenheimer Beziehungskiste nicht oder finden ihren Zenmeister in ASC-Toirwart Sven Goos, der einmal geschickt den Winkel verkürzt und wie eine gelbe Wand den Torschuss vereitelt (70.) und gegen Ende ein Kopfball-Ungeheuer von FC-Fünfer Jens Hildenbrand über die Latte pantert (85.).


(Foto: Helmut Pfeifer)

Doch die Vorentscheidung fällt deutlich früher. 61. Minute: Nach einem Strafraum-Foul am durch die Roter Box stürmenden ASC-Silberpfeil Sebastian Prior, der danach angeschlagen vom Platz musste, verwandelt Boris Gatzky den fälligen Strafstoß traumwandlerisch sicher zum 0:3 - siehe voriges Postng mit dem Torvideo! Bereits das zehnte Saisontor des Neuenheimer Spielgestalters in seinem 11. Pflichtspiel! In der Schlussviertelstunde gab es beste Chancen auf beiden Seiten. So trifft Patrick Schleich mit seinem diagonalen Kunstschuss die Roter Latte (81.). Und ASC-Torwart Sven Goos raubt der aufopferungsvoll fightenden Mannschaft von FC-Trainer Marco Weis den letzten Nerv.

ASC jetzt Tabellenvierter - punktgleich mit Rot und FT Kirchheim!

Buchstäblich in letzter Minute musste der junge Zerberus nicht nur zu seinem Ärger aber doch noch den Ball aus dem Netz holen. Der eingewechselte Matthias Zaczek staubte zum Roter Ehrentreffer ab (90.). Hätte der ASC nicht dieses überflüssige Lastminute-Gegentor kassiert, stünde Neuenheim aufgrund des besseren Torverhältnis vor FT Kirchheim auf dem dritten Tabellenplatz. Doch die beeindruckende Vorstellung in Rot lässt für die folgenden Heimspiele einiges hoffen - vor allem weitere wichtige Punkte und vielleicht sogar eine spätherbstliche Siegesserie.

Joseph Weisbrod

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