Heidelberg Kreisliga
Saison 2012/13, 17. Spieltag

Vorbericht zum 17. Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Sonntag 18.11.2012, 14:30 Uhr
TSV Pfaffengrund - ASC Neuenheim 3:1 (2:0)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Burak Polat
  2. Emanuel Smarsly
  3. Patrick Simon (29. Moritz Schäfer)
  4. Vincenzo Terrazzino
  5. Felix Frank
  6. Michael Ziegler
  7. Atilla Ercan
  8. Daniel Toma (23. Yves Hillger)
  9. Mathias Riedesel (46. Stefan Holter)
  10. Boris Gatzky
  11. Serdar Özbek
  12. Moritz Schäfer
  13. Yves Hillger
  14. Stefan Holter
  15. Andreas Roth
Tore
  • 1:0 17.Min Christian Bernhardt
  • 2:0 43.Min Kevin Taylor
  • 3:0 67.Min Sebastian Treiber
  • 3:1 73.Min Serdar Özbek, Kopfball

Karten für Neuenheim

  • 17.Min Gelb für Emanuel Smarsly
  • 27.Min Gelb für Mathias Riedesel
  • 58.Min Gelb für Vincenzo Terrazzino
  • 67.Min Gelb für Atilla Ercan
  • 83.Min Gelbrot für Vincenzo Terrazzino

Neuenheimer Trauerspiel am Volkstrauertag: Schwacher Favorit lässt starkes Schlusslicht erstrahlen!

Neuenheimer Trauerspiel am Volkstrauertag. Nach dem Abpfiff verharrten ASC-Spieler und -Anhänger im stillen Gedenken an die kläglich verpatzte Chance, auf den vierten Tabellenplatz vor und dem Spitzentrio auf die Pelle zu rücken. Trainer Matthias Hohmann war so unzufrieden mit der Leistung seiner Jungs, dass er bereits nach einer halben Stunde zwei Spieler ausgewechselt hatte. Er hätte auch fast die ganze Mannschaft austauschen können. So desolat präsentierte sich der haushohe Favorit (25 Punkte) in diesem Stadtteilderby beim Kreisliga-Schlusslicht (7 Punkte).

Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, wenn Neuenheims Boris Gatzky in der 10. Minute seine glasklare Torchance zur Gästeführung genutzt hätte. Statt dessen zappelte gleich der erste TSV-Schuss im Neuenheimer Netz. Dabei legte die ASC-Gedenkdelegation dem Pfaffengrunder Schützen gleichsam den Kranz vor die Füße. Denn Christian Reinhardts Freistoß war hübsch anzusehen, hätte aber bei korrekter Abwehrstellung nie und nimmer ins Tor zischen dürfen (17.). Der ASC fand auch in der Folge kaum zu einem organischen Spielaufbau, bediente den Gegner mit Harakiripässen und ließ auch im Angriff die gewohnte Präzision, Kreativität und Durchset-zungskraft vermissen.

Das nächste Neuenheimer Lebenszeichen nach der frühen Gatzky-Chance war ein knackiger Freistoß von Serdar Özbek, der das TSV-Gehäuse nur knapp verfehlte (41.). Kurz danach verlor der ASC wieder einmal im Mittelfeld unbedrängt den Ball. Der ständige TSV-Unruhestifter Kevin Taylor vettelte aus deutlich abseitsverdächtiger Ausgangsposition allein wie der unbekannte Soldat auf die offene Neuenheimer Beziehungskiste zu und schob die Kugel an ASC-Torwart Burak Polat vorbei zum 2:0-Halbzeitstand ins Eck (43.)

Nach dem Wiederanpfiff des guten, weil konsequenten Schiedsrichters Andreas Bügel (Mannheim) hatte ASC-Trainer Matthias Hohmann mit der dritten Personalrochade sein Wechselkontingent schon voll ausgeschöpft. Die Optimisten unter den ASC-Anhängern hofften wie Barack Obama, dass das Beste noch kommen werde. Statt dessen wurde es zunächst eher schlechter. Statt der erhofften anatomischen Aufholjagd baute das vom neuen Trainer Marco Grillowitzer eng geschnürte Pfaffengrunder Kompaktpaket den Vorsprung sogar noch aus. Einem Pfostenschuss folgte dank großzügiger Neuenheimer Schützenhilfe das 3:0 durch den umtriebigen TSV-Kapitän Sebastian Treiber (67.)

Man muss den unpässlichen NeuenheimerSpielern zugute halten, dass sie sich trotz des schier aussichtslosen Rückstands weiterhin bemühten. Per Doppelkopf gelang das 1 : 3. Nach einem weiten Einwurf von Innenverteidiger Felix Frank verlängerte Stefan Holter mit dem Hinterkopf auf Sturmpartner Serdar Özbek, der seinerseits mit der Stirn unter die Querlatte traf. Es war die 73. Minute und somit noch genügend Zeit für die Schadensbehebung. Doch nachdem ASC-Kapitän Vincenzo Terrazzino, zumindest kämpferisch und läuferisch ein Vorbild, wegen eines Frustfouls per gelbroter Karte des Feldes verwiesen wurde, verpufften auch die letzten mehr oder weniger halbherzigen Angriffsaktionen der auf ganzer Linie enttäuschenden Gäste.

Der TSV Pfaffengrund hat sich seinen zweiten Sieg in Folge mit einer aufopferungsvollen kämpferischen und disziplinerten taktischen Leistung redlich verdient und darf nun wieder auf die Auferstehung von den Toten hoffen. Beim ASC Neuenheim kann man sich, wenn es schon in der Tabelle (weiterhin 6. Platz) nicht vorwärts geht, immerhin über den Volkstrauertag hinaus trösten.

Joseph Weisbrod

Spieltag und Tabelle