Gelungene Abschiedspartie für Daniel Janesch, der seine engagierte Trainer-Tätigkeit beim ASC Neuenheim II beendet. Hier der Match-Bericht von Spielertrainer Matthias Klauditz, ab der nächsten Saison spielender Coaching-Partner von Jan Herle:
"Bei heißen Temperaturen konnten wir uns gegen die faire Mannschaft des FC Wiesloch leichte Feldvorteile erarbeiten, blieben aber zunächst bei unseren Abschlüssen glücklos. Nach einer Ecke von Max Zoller konnte der Wieslocher Torwart den Kopfball von Jonas Gimber zunächst noch klären, aber im Nachsetzen drückte eben jener das Leder über die Linie.
Nur kurze Zeit später setzte Abdurrahman Mourad den FC-Torwart energisch unter Druck, zwang ihn zu einem Fehler und schob die Kugel ins leere Tor ein. Mit einem sehenswerten Freistoß verkürzte der Wieslocher Ugur Ciftci eine Zeiger-Umdrehung später auf 2:1. Den alten Abstand stellte Fabian Heinen kurze Zeit später wieder her und wir gingen mit einem verdienten 3:1 in die Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit mussten wir der Hitze etwas Tribut zollen und Yusuf Sarica konnte unter Mithilfe der Sonne mit einem Heber über den Torwart über 50 Meter auf 3:2 verkürzen Glücklicherweise konnten wir unsere letzten Reserven nach dieser anstrengenden Saison noch einmal mobilisieren und der stark aufspielende Jonas Schaffrath markierte den 4:2 Endstand. Ein versöhnliches Ende nach einer sehr durchwachsenen Rückrunde."
Joseph Weisbrod
Von Claus Weber
Heidelberg. Das letzte Wort wurde am Pfingstsonntag gesprochen. "Wir verzichten auf den Aufstieg", erklärte Stephan Endrich. Die Entscheidung sei ihm alles andere als leichtgefallen, versicherte der Sportchef des FC Rot. In den letzten Tagen gab's beim Spitzenreiter der Fußball-Kreisliga Heidelberg hitzige Diskussionen über das Für und Wider. Als Rot am Samstag nach dem 2:1-Sieg bei der SG Kirchheim II als Meister durchs Ziel ging, wusste selbst Jochen Schuppe nicht, in welcher Liga seine Elf künftig spielen wird. "Ich bleibe aber auf jeden Fall, denn ich fühle mich unglaublich wohl, das ist meine erste Auswärtsstation als Trainer und mit dem Pokalsieg letzte Saison und der Kreismeisterschaft in dieser Runde ist das eine Erfolgsgeschichte."
Die nun allerdings erst einmal in der Kreisliga fortgesetzt wird. Statt Rot steigt die SG Dielheim - trotz der 0:2-Niederlage beim VfB Leimen - als Vizemeister in die Landesliga Rhein-Neckar auf. "Ja, wir gehen hoch", erklärte SG-Trainer Björn Laier, "das wird zwar eine extreme Umstellung, aber wir haben das Zeug dazu, uns oben behaupten zu können."
Die Relegation bestreitet der VfB Rauenberg, der nach dem 1:1 als Tabellendritter durchs Ziel ging und seinen Gegner TSV Rettigheim in die A-Klasse schickte. Fast hätte sich Rettigheim noch gerettet, führte durch Abubacarr Jawara (34.) mit 0:1, doch Christian Klein glich in der 50. Minute aus. Rettigheim bleibt Schlusslicht, Heiligkreuzsteinach, das am letzten Spieltag nur noch zuschauen konnte, als Vorletzter Kreisligist.
An der Tabelle änderte sich am letzten Spieltag nichts mehr, auch wenn die Spitzenteams schwächelten. Rot lag in Kirchheim schon nach vier Minuten durch das Tor von Kevin Kalabic zurück. "Es war schwer, dem Rückstand hinterzulaufen, wegen der Hitze und weil Kirchheim gut stand, durch Konter gefährlich war und Torwart Fabian Maas gut parierte", sagte Jochen Schuppe. Joshua Baumgart (28.) und Tim Müller (90.) drehten das Spiel. "Das Siegtor war eine Erlösung", sagte der Coach, "ich hätte mich nicht so gefreut, wenn wir nur mit einem Remis Meister geworden wären."
Dabei ist der Titel verdient, seit dem zehnten Spieltag stand Rot vorne, schwächelte nur zum Saisonende, als Verfolger Dielheim Sieg um Sieg einfuhr. Dass die Diskussionen über den Aufstiegsverzicht den Schwung genommen hätten, glaubt Markus Spieß nicht. "Die Mannschaft steht komplett hinter der Entscheidung des Vereins", stellte der FC-Kapitän klar. In einer Sitzung habe man das besprochen und es habe keine Widerrede gegeben. Das Problem: Der Kader ist betagt. Spieß selbst ist bald 36, hängt die Kickstiefel an den Nagel und wird Co-Trainer.
Erfahrung und Kontinuität seien wichtig gewesen, um Meister zu werden, erklärte Spieß, doch nun müsse die Mannschaft verjüngt werden.
Zu den jüngsten Teams zählt die SG Dielheim. Daran soll sich auch durch den Aufstieg in die Landesliga nichts ändern, stellte Andreas Mechler klar. "Wir wollen unseren Weg mit Talenten aus der eigenen Jugend weitergehen", bekräftigte der Dielheimer Sportchef.
Es ist erstaunlich, was in Dielheim entstanden ist. Vor vier Jahren noch spielte die SG in der B-Klasse, letztes Jahr wurde sie Meister der A-Klasse. Nun Kreispokalsieger und Aufsteiger! "Das ist sensationell", sagte Mechler und lobt seinen Coach: "Viele Talente hatte Björn Laier schon als Jugendtrainer."
Die abschließende 0:2-Niederlage in Leimen schmälerte die Freude über den Aufstieg ein wenig. "Wir waren in der ersten Halbzeit nervös", sagte Laier. Lars Hambrecht (17.) und Felix Dipper (22.) brachten Leimen früh in Front, Dielheim rannte vergeblich an, vergab viele Chancen und traf Latte und Pfosten.
Leimen hätte einen hohen Sieg und eine gleichzeitige Rauenberger Niederlage gebraucht, um noch den Relegationsplatz zu erreichen. Das schloss Jürgen Herbel schon vor dem Anpfiff aus. "Den Aufstieg haben wir nicht heute verspielt, sondern während der Runde", sagte der scheidende Sportchef. Andreas Knödler macht weiter, mit dem neuen Trainer Max Kümmerling. Der ehemalige Hoffenheimer Regionalliga-Spieler hat zuletzt den TSV Handschuhsheim betreut und will in Leimen langfristig etwas aufbauen. Sein künftiger Chef Knödler stellte klar: "Die Meisterschaft werden wir nicht als Ziel ausrufen."
Der VfB Rauenberg trifft am Sonntag (15 Uhr, Ort steht noch nicht fest) in der ersten Relegationsrunde auf den Vizemeister der Kreisliga Mannheim, Srbija Mannheim. "Wir freuen uns drauf, die Chancen stehen 50:50", schätzt VfB-Sportchef Christian Erhart, "wir sind selbst überrascht, wussten ja auch lange nicht, ob Rot wirklich zurückzieht und wir noch zum Zug kommen."
Heidelberg. (RNZ) In den Tabellenregionen der Fußball-Kreisliga Heidelberg, in denen es um nichts mehr ging, stand der 30. und letzte Spieltag der Saison im Zeichen des Abschieds.
1. FC Wiesloch: Mert Özden (TW), Andy Kühn (76. Oguzhan Koray Kog), Metehan Yüksel, Baran Kahriman, Hakan Öztürk (C) (46. Yakup Aslan), Gökhan Bozbay (59. Yaser Asad), Tolga Koc, Burak Öztürk, Ugur Ciftci, Cenk Sarici, Yusuf Sarica (55. Mustafa Koc) - Umut Basogul (ETW), Eser Akcan, Yaser Asad, Oguzhan Koray Kog, Mustafa Koc, Yakup Aslan - Trainer: Haldun Özdemir
ASC Neuenheim II: Jonas Kürsch (TW), Guillaume Arnet, Jonas Gimber, Harun Ara, Matthias Klauditz, Jonas Schaffrath, Fabian Heinen, David Wehner (C) (82. Daniel Janesch), Max Zoller (75. Esra Grathoff), Nemo Tiarks (65. Salvador Meyer Reinozo), Abdurrahman Mourad (69. Yannick Schnellbacher) - Lukas Beyl (ETW), Salvador Meyer Reinozo, Daniel Janesch, Yannick Schnellbacher, Esra Grathoff - Trainer: Matthias Klauditz & Daniel Janesch
Tore:
Schiedsrichter: Ulf Schmidt (DJK Balzfeld)