Die RNZ-Schlagzeile trifft den Nagel auf den Kopf – und den ASC ins blaugelbe Herz: "Drei Minuten fehlen zum Sieg”. Und damit zur Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes in der Landesliga Rhein-Neckar.
Dabei hatten in einer ausgeglichenen, taktisch niveauvollen Landesliga-Partie bis zur Pause beide Mannschaften zwar wenige, aber gute Chancen zur Führung. Die auffälligsten Optionen: In der 36. Minute fischte ASC-Torwart Daniel Tsiflidis einen Präzisions-Freistoß von Patrick Stucke aus dem oberen Winkel. Kurz darauf verfehlte ASC-Troubleshooter Lucas Ring mit einem prägnanten Innenrist-Schlenzer nur knapp das VfB-Tor (40.).
Kaum hatten der kommunikative Schiedsrichter Julian Rosenberger die zweite Halbzeit angepfiffen und die Zuschauer ihren Pausentalk noch nicht beendet, blieben ihnen die Worte im Halse stecken. Zur Überraschung von Freund und Gegner nahm ASC-Angreifer Tarek Aliane aus unmöglicher Position bzw. Distanz plötzlich Maß und zauberte den Ball in spektakulärer Flugbahn ins St. Leoner Lattendreieck (46.).
Der Neuenheimer Kunstschütze hätte 20 Minuten später sogar zum Matchwinner werden können. Denn nach einem Reißbrett-Angriff hatte Tarek Aliane das wohl vorentscheidende 2:0 auf dem Fuß. Doch sein Flachschuss zischte um Zentimeter am St. Leoner Tor vorbei (66.). Die Lizenz zum Zwei-Tore-Vorsprung hatte wenig später auch Lucas Ring. Der umtriebige ASC-Außenbahner Lucas Ring traf aus 18 Metern den Innenpfosten (68.).
Nach dem leider nicht auf Video gebannten Traumtor von Kunstschütze Tarek Aliane zur 1:0-Führung für den ASC direkt nach
dem Wiederanpfiff hat der umtriebige Außenbahner Lucas Ring in der 68. Minute die Vorentscheidung auf dem linken Fuß.
Doch sein famoser Distanzschuss prallt vom St. Leoner Innenpfosten ins Feld zurück.
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Doch die Mannschaft von VfB-Coach Benjamin Schneider kämpfte wie der Löwe im Vereinsnamen um den Ausgleich. Noch drei Minuten waren regulär zu spielen, als VfB-Zehner Dennis Gerber aus dem Gewühl heraus zum 1:1 traf (87.). Doch wegen mehrerer Verletzungspausen ließ Schiedsrichter Julian Rosenberger zu Recht satte sieben Minuten nachspielen.
Die atemberaubende Dramatik dieses Finale Furioso resultierte aus dem unbedingten Siegeswillen beider Teams, das packende Augenhöhe-Spiel doch noch für sich zu entscheiden. Sowohl die ASC-Stürmer um Torjäger Ben-Richard Prommer und Kapitän Levin Sandmann als auch die VfB-Angreifer scheiterten jedoch an der vielbeinigen Abwehr oder an den exzellenten Torhütern Dennis Steger (VfB) und Daniel Tsiflidis (ASC).
Da der FC Türkspor Mannheim (41 Punkte) bei der SpVgg 06 Ketsch knapp mit 2:1 gewann, rutscht der ASC Neuenheim (39) auf den dritten Tabellenplatz der Landesliga Rhein-Neckar ab. Mit einem Sieg im Spitzenspiel am nächsten Sonntag am Mannheimer Bosporus würde die immerhin seit sechs Spielen ungeschlagene Mannschaft von ASC-Trainer Uli Brecht den FC Türkspor wieder überholen. Kein aussichtsloses Unterfangen!
Joseph Weisbrod
ASC Neuenheim: Daniel Tsiflidis, Fabian Springer, Dominik Räder, Boubacar Siby (73. Arik Edelmann), Lucas Ring, Philipp Knorn (77. David Cardal), Oliver Kubis, Alexander Kerber (78. Famara Sanyang), Tarek Aliane (80. Stefan Berger), Levin Sandmann, Ben-Richard Prommer - Leif Lichtenberger (ETW) - Trainer: Ulrich Brecht
VfB St.Leon: Dennis Steger, Erik Gräf, Steven Durst, Dennis Gerber, Patrick Stucke (90.+5 Mario Heger), Jonas Spintig, Lukas Lackner (90.+2 David Gerber), Kevin Oechsler, Felix Behr, Marcel Andorfer, Justin Wagner (77. Cem Aydin) - Trainer: Benjamin Schneider
Tore:
4 Karten für ASC Neuenheim:
Schiedsrichter: Julian Rosenberger
Zuschauer: 100