Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2021/22
Vorbericht zum 20. Spieltag

Der Landesliga-Zweite sinnt gegen den VfB St. Leon auf Revanche!

Oleg Zadernovsky, KICKER-Korrespondent in Kiew, brachte es auf den traurigsten Punkt: "Statt über Tore müssen wir jetzt über Tote berichten!” Angesichts des furchtbaren Krieges in der Ukraine, in dem immer mehr unschuldige Menschen ihr Leben verlieren, gilt mehr denn je: Fußball ist Nebensache, ja Neben-Nebensache!


Arik Edelmann (li.) beim Spiel gegen TSV Kürnbach (Foto: C.Benz/fupa.net)

Wir stehen blau-gelb vereint fest an der Seite des ukrainischen Volkes, das auch für unsere Werte, Freiheit und Demokratie kämpft! Doch wir helfen den Ukrainer/innen nicht, indem wir unsere eigenen Freiheiten einschränken. Dazu gehört u. a. die Möglichkeit, der schönsten Nebensache der Welt nachzugehen. So auch am kommenden Wochenende.

ASC Neuenheim empfängt aufstrebenden VfB St. Leon!

Nach dem glücklichen, aber nicht unverdienten Last-Minute-Sieg durch das Kopfballtor von Kapitän Levin Sandmann (90.+1) beim heftige Gegenwehr leistenden Landesliga-Vorletzten TSV Kürnbach empfängt der ASC Neuenheim am Sonntag um 15.00 Uhr den Tabellen-Siebten VfB St. Leon (29 Punkte, 33:30 Tore) zum ersten Heimspiel nach der Winterpause.

Die Mannschaft von VfB-Trainer Benjamin Schneider gewann das aus ASC-Sicht nicht nur vom Wetter widrige Hinspiel mit 2:1. Trotz der 1:0-Führung in der 54. Minute durch Levin Sandmann (sic!) ließ Neuenheim sich von den leztlich bissigeren Löwen noch die Punktebeute entreißen.

Die Mannschaft von ASC-Trainer Uli Brecht hat sich inzwischen längst gefunden und stabilisiert. Mit 38 Punkten, der ligabesten Tordifferenz (plus 33) und einem Spiel weniger als Spitzenreiter FT Kirchheim (41 Punkte) und Verfolger FC Türkspor Mannheim (ebenfalls 38) hat Neuenheim eine verheißungsvolle Ausgangsposition für den Endkampf um den Verbandsliga-Aufstieg.

Doch Vorsicht: Der Gast drehte in den letzten Jahren meistens auf, wenn die Spargelzeit naht. Als mehrfacher inoffizieller Rückrunden-Meister muss der ASC all seine defensiven und offensiven Qualitäten auf den Kunstrasen bringen, um das erste Heimspiel nach der Winterpause für sich entscheiden zu können. Um so erfreulicher, dass Power-Außenbahner Arik Edelmann in Kürnbach nach halbjähriger Verletzungsmisere endlich seinen persönlichen Saisonstart feiern konnte.

Joseph Weisbrod

Mentalität über Fitness

Uli Brecht sieht seinen ASC Neuenheim noch nicht in Topform

Heidelberg. (bz) Der ASC Neuenheim ist bei seinem Rückrundenstart in Kürnbach mit einem blauen Auge davongekommen. Am Sonntag gegen den VfB St. Leon muss sich die Brecht-Elf steigern. Für die DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal geht es vermutlich nur um die Höhe des Sieges gegen den TSV Steinsfurt. Wir klären die wichtigsten Fragen.

Braucht der ASC nach dem Stotter-Start in Kürnbach noch Zeit? Bis in die zweite Minute der Nachspielzeit musste sich Neuenheim in Kürnbach gedulden, ehe Levin Sandmann den erlösenden 1:0-Siegtreffer köpfte. "Vor dem Spiel habe ich der Mannschaft gesagt, dass es einzig und allein um das Ergebnis geht", erwartete ASC-Trainer Uli Brecht keine Wunderdinge, er wusste, wie schwer es angesichts der durchwachsenen Vorbereitung werden würde. Die zweite Hälfte der Trainingsphase verlief nicht nach seinem Geschmack. Mehrere Coronafälle sorgten sogar für eine komplett ausgefallene Trainingswoche. "Wir brauchen zwei, drei Wochen in die Rückrunde rein, um körperlich auf dem Niveau zu sein, das wir uns vorstellen", sagt Brecht. Bis es soweit ist, muss seine Elf, "vieles über die Mentalität und Einstellung regeln". In Kürnbach hat das funktioniert, am Sonntag (15 Uhr) gegen den VfB St. Leon müssen die Anatomen mindestens eine Schippe drauflegen, um sich den nächsten Dreier zu krallen. "In Spielen mit St.Leon geht es immer emotional zur Sache", sagt der 52-Jährige. Auch wenn die Fitness noch zu wünschen übrig lässt, kann er bis auf den spielenden Co-Trainer Marcel Hofbauer, den eine Coronainfektion schwer gebeutelt hat und noch einige Wochen außer Gefecht setzt, aus dem Vollen schöpfen.

Was ist das Ziel für die Heimspielserie? Gleich fünf Mal in Folge darf die SG Horrenberg zuhause antreten. Zum Auftakt der Serie kommt am Samstag (16 Uhr) mit der SG Kirchheim der punktgleiche Tabellennachbar. "Am liebsten wäre es uns, wenn wir keines der fünf Heimspiele verlieren", schmunzelt Horrenbergs Trainer Thomas Rothenberger. Gegen die SG könnte er, "mit einem Punkt gut leben". Es folgen die machbaren Partien gegen Steinsfurt und Lützelsachsen. Jetzt schon vom Klassenerhalt zu sprechen, kommt für Rothenberger dennoch zu früh: "Es wäre fatal, wenn wir glauben würden, wir hätten es geschafft. Der März ist der Monat der Wahrheit für uns und ich habe stets den Relegationsplatz im Blick."

Wie hoch gewinnt Ziegelhausen/Peterstal? Angesichts der Probleme, mit denen der TSV Steinsfurt zu kämpfen hat, ist diese Frage nicht unberechtigt. Das Tabellenschlusslicht ist mit null Punkten und 1:13 Toren in die Rückrunde gestartet. Am Sonntag empfängt die DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal, ihrerseits bärenstark in Form, den designierten Absteiger. Ab 15 Uhr wird es auf dem Köpfel aller Voraussicht nach ein Spiel auf ein Tor geben.

Behält die FT Kirchheim die Spitze? Mindestens ein Punkt ist dafür gegen die TSG Lützelsachsen nötig. Das sollte machbar sein für die Kirchheimer, die dann mindestens ihren Drei-Zähler-Vorsprung auf Neuenheim und Türkspor Mannheim behalten würden. Bereits am Samstag bekommt es der FC Bammental mit dem SV Schwetzingen zu tun. Ein Selbstläufer wird das keineswegs für den FCB, denn die Spargelstädter haben letzte Woche 2:0 gegen den verstärkten FK Srbija Mannheim überzeugt. Dort gastiert am Sonntag der ASV/DJK Eppelheim.

Samstag, 16 Uhr: Bammental - Schwetzingen, Horrenberg - SG Kirchheim; Sonntag, 15 Uhr: Ketsch -Türkspor, Ziegelhausen/Peterstal - Steinsfurt, Brühl - Neckarau, Neuenheim - St.Leon, FT Kirchheim - Lützelsachsen; 16 Uhr: Srbija - Eppelheim,; TSV Kürnbach spielfrei

RNZ vom 04.03.2022, Seite 25