Kim-Jonathan Kaul im Zweikampf (Foto: Weisbrod)
Die Mannschaft mit dem jüngsten Kader der Kreisliga Heidelberg (22,84 Jahre) ist am Donnerstag abend mit einem zunächst mühsamen, dann flotten Dreier in die Saison 2021/22 gestartet. Das schwungvolle Intro zu diesem Auftaktmatch gegen den VfR Walldorf können wir mangels gefährlicher Torszenen locker überspringen. Die Gäste rühren vom Anpfiff weg mit einer Art doppeltem Abwehrwall ihren roten Beton an.
Mit gefühlten 80% Ballbesitz kreist der ASC-Elefant quasi in einer Endlosschleife um den VfR-Strafraum, gebiert aber mangels Zielstrebigkeit und Entschlossenheit vor der Pause faktisch nur eine Maus: Den raffinierten Freistoß von Ralf Berger, den der aufmerksame VfR-Torwart Hakan Derin mit den Fingerspitzen gerade noch an den Pfosten lenken (22.). Der torlose Halbzeitstand ist für Neuenheim enttäuschend, für Walldorf schmeichelhaft.
Das Pausen-Thema: Wann wird der ASC-Knoten platzen? Die Mannschaft von Trainer Frank Schüssler erhöht nach dem Wiederbeginn den Druck und das Tempo. Maximilian Kuberczyk, der im zweiten Durchgang furios aufdreht setzt mit seinem Schuss ans Außennetz das erste Ausrufezeichen (49.). Sieben Minuten später zischt ein Aufsetzer von Ralf Berger haarscharf am VfR-Pfosten vorbei (56.).
Dann platzt der besagte Knoten mit einem scharfen Knall. Der soeben eingewechselte Tim Czwielung adressiert einen Eckball mit Schmackes in die Strafraummitte. Der Ball landet bei Max Kuberczyk, der umgehend in den Lauf von Ralf Berger durchsteckt. Dessen Power-Flanke durch den VfR-Fünfmeterraum torpediert "Kuba", eben noch an ganz anderer Stelle der Passgeber, am langen Pfosten im Tiefflug mit dem Kopf zum ersten Neuenheimer Saisontor ins Walldorfer Netzwerk (66.).
| Nach einem weiten Eckball von Tim Czwielung, dem Durchstecker von Maximilian Kuberczyk und der messerscharfen Maßflanke von Ralf Berger torpediert Maximilian "Kuba" Kuberczyk den Ball im Tiefflug mit dem Kopf ins Netz: Die längst überfällige 1:0-Führung nach 66 Minuten im Kreisliga-Duell zwischen dem drückend überlegenen ASC Neuenheim II und dem VfR Walldorf. |
Kurz darauf muss der junge Torjäger Kim-Jonathan Kaul ohne Fremdverschulden verletzt seinen Platz im ASC-Angriff verlassen Nach einer Grätsche von VfR- Kapitän Johannes Bensch am bärenstarken Ralf Berger entscheidet der 21jährige Top-Schiedsrichter Adrian Bartoschek auf Strafstoß.
| Auch wenn es der heftig reklamierende VfR-Kapitän Johannes Bensch nicht fassen kann: Linienrichter Julian Rühle bestätigt die Entscheidung des exzellenten Schiedsrichters Adrian Bartoschek: Der Walldorfer Dreier hat ASC-Angreifer Ralf Berger in der verbotenen Zone elfmeterreif abgegrätscht. ASC-Kapitän David Wehner lässt sich von den "roten" Protesten nicht aus der Ruhe bringen und verwandelt den Strafstoß präzise und prägnant zur hochverdienten 2:0-Führung. |
Trotz der heftigen Unschulds-Beteuerungen ihres Kapitäns bestätigte Linienrichter Julian Rühle auf Nachfrage seines leitenden Kollegen dessen Entscheidung. Der kurz vor Schluss leider verletzte ASC-Kapitän David Wehner lässt sich von der Walldorfer Protestorgie nicht aus der Ruhe bringen und verwandelt den fälligen Elfmeter in der 73. Minute mit tibetischer Gelassenheit und Konzentration so sicher wie das Amen in der Kirche.
Die Abendmesse auf dem Fußballcampus ist nun gelesen. Doch Neuenheim hat noch nicht genug und spielt weiterhin druckvoll nach vorne. Der unersättliche Antreiber Max Kuberczyk scheitert mit seinem zweiten Super-Kopfball knapp am brillant parierenden VfR-Keeper Hakan Derin (76.).
| Wieder ist es der an allen drei Toren maßgeblich beteiligte ASC-Neuner Ralf Berger, der den freien Mitspieler perfekt bedient: Seinen tödlichen Rückpass verwertet der eingewechselte Tim Czwielung mit einem pragmatischen Schuss ins kurze VfR-Eck nach 78 dominanten ASC-Minuten zum für Walldorf noch schmeichelhaften 3:0-Endstand. |
Zwei Minuten später setzt Tim Czwielung mit seinem trockenen Flachschuss nach einem tödlichen Rückpass des an allen drei Treffern maßgeblich beteiligten Ralf Berger den furiosen Schlussakkord zum für die Gäste noch moderaten 3:0-Endstand (78.). Zu ergänzen ist, dass die ASC-Abwehr, deren Innenverteidiger Jan Breuninger und Lennart Junge auch höheren Ansprüchen genügen, vor dem quasi arbeitslosen Torwart Leif Lichtenberger mit der harmlosen VfR-Offensive keine Mühe hatte.
Joseph Weisbrod
ASC Neuenheim II: Leif Lichtenberger, Jan Breuninger, Matthias Klauditz, Lennart Junge, Dorian Weiß Mare (80. Lukas Körmös), Antonio Jochmann (62. Daniel Hinninger), Lukas Gischke (58. Tim Czwielung), David Wehner, Ralf Berger, Kim-Jonathan Kaul (69. Dennis Schnepf), Maximilian Kuberczyk - Jonas Kürsch (ETW), Stefan Ginter, Matthias Loois, Felix Dipper - Trainer: Frank Schüssler
VfR Walldorf: Hakan Derin, Kevin Dietz (12. Marcel Klingels, 72. Alon Timm), Johannes Bensch (83. Okan Kaplan), Jan Heck, Kevin Hauser, Tim Müller, Stefan Seiler, Timo Harfst, Arne Kuhrs, Benjamin Konrad (57. Klaas Willoh), Pascal Steinmann - Trainer: Erkan Aydogmus
Tore:
Schiedsrichter: Adrian Bartoschek
Zuschauer: 30