Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
2 Karten für Neuenheim
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Gerade noch mit einem zum Dress passenden dunkelblauen Auge kam der ASC Neuenheim beim angemessen aggressiven Stadtrivalen FT Kirchheim davon. Nach dem Glückwunsch von Dr. Werner Rupp, stellv. Vorsitzender des Fußballkreises Heidelberg, zum 100jährigen Jubiläum des traditionsreichen Gastgebers (Foto) kam Neuenheim schnell auf den Punkt und ging bereits in der 4. Minute in Führung. Co-Trainer und Regisseur Marcel Hofbauer veredelte einen Doppelpass mit Marcus Meyer gefühlvoll zum 1:0 - siehe Videopost. Doch die perfekte Co-Produktion der beiden Ex-Walldorfer deutete nur in der ersten dominanten Viertelstunde das Neuenheimer Potenzial an.
In der 20. Minute konnte FT-Kapitän Marcel Sandritter (Hauptfoto: Mit Kapitäns-und Vierer-Kollege David Kiefer) seinen Torwart-Bruder Dominik Sandritter mit einem Schuss in den Winkel zum 1:1-Ausgleich bezwingen. Die bis in die Fuß- und Haarspitzen motivierte Mannschaft von Neu-Trainer Björn Weber kaufte dem nun leichte Ballverluste produzierenden Gast immer mehr den Schneid ab, griff die Gegenspieler bereits in deren Hoheitsgebiet an und gewann immer mehr Zweikämpfe. Neuenheim antwortete mit Standards und Kontern, die - wie in der 26. Minute durch Stefan Berger - auch zum erneuten ASC-Vorsprung hätten führen können.
Nach dem Wechsel konnte bzw. musste auch ASC-Torhüter Dominik Sandritter zeigen, was er auf dem Kasten hat. Zunächst bewahrte er sein Team mit einer grandiosen Fußabwehr (47.) und kurz danach mit einem Hechtsprung in die Ecke nach dem Aufsetzer von Sadeq Nashbir vor dem höheren Rückstand (47.). ASC-Trainer Alex Stiehl brachte mit Oliver Kubis (57.), Medin Dokara (67.) und Lucas Ring (67.) frische, athletische Kräfte auf den neuen Kunstrasen. Doch die Kirchheimer Pitbulls blieben bissig und hungrig. Nur der Pfosten verhinderte in der 60. Minute die Vorentscheidung für das gallig-giftige Weber-Team.
Während FT-Trainer Björn Weber wegen der vermeintlichen Fehlentscheidung sich an der Seitenlinie wie Rumpelstilzchen gebärdete, blieb Marcus Meyer kalt wie ein Gletscher und verlud den ansonsten aus ASC-Sicht zu wenig geprüften FT-Keeper Sebastian Kempf sicher zum 2:2-Gleichstand (80.) - siehe Videopost.
In der hektischen Schlussphase hätte das Pendel in beide Richtungen ausschlagen können. Der sehr initiative Marcel Hofbauer zielte nach seinem Ballklau im Strafraum nur knapp am linken FT-Pfosten vorbei (86.). Die dickste Chance vergab kurz vor dem Abpfiff der eingewechselte FT-Zehner Manuel Braun, als er mutterseelenallein am nervenstarken ASC-Torhüter Dominik Sandritter mit seinem zu zentralen Abschluss scheiterte (88.).
Dazu gehört eben nicht nur spielerisch-technisches Vermögen, sondern auch energischer Körpereinsatz, Zweikampfhärte, ein von allen konsequent umgesetzter Matchplan und der eine oder andere kommunikative Hardliner auf dem Platz. Mit sporadischen Anleihen aus der rhythmischen Sportgymnastik hat jedenfalls keine noch so begabte Fußballmannschaft je einen Blumentopf gewonnen.
Joseph Weisbrod
FT Kirchheim: Sebastian Kempf, Jan Horak, Marc Riedel (67. Maurice Krämer), Marcel Sandritter, Emre Güner (75. Sebastian Kraft), Marcus Raad (87. Manuel Braun), Mahmut Cosgun, Nashbir Sadegh, Sergen Sertdemir, Sergej Bender, Bilal Abdulrahman (41. Tyrese Dia) - Trainer: Björn Weber
ASC Neuenheim: Dominik Sandritter, Philipp Knorn (67. Lucas Ring), Steffen Rittmeier, Dominik Räder, Fabian Springer, Marcus Meyer, David Kiefer, Marcel Hofbauer, Alexander Kerber (57. Oliver Kubis), Christoph Kazmaier, Stefan Berger (67. Medin Dokara) - Trainer: Alexander Stiehl
Schiedsrichter: Sonja Reßler