Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2019/20, 17. Spieltag
Vorbericht zum 17. Spieltag
Sonntag 17.11.2019, 14:30 Uhr
TSV Neckarbischofsheim - ASC Neuenheim 4:0 (2:0)
Aufstellung des ASC Neuenheim
- Dominik Sandritter
- Medin Dokara
- Steffen Rittmeier
- Dominik Räder
- Stefan Berger
- Christoph Kazmaier
- Alexander Kerber (46. Lucas Ring)
- Fabian Springer
- Soh Kushida (69. David Piazolo)
- Marcus Meyer
- Oliver Kubis (69. Patrick Schleich)
- David Piazolo
- Lucas Ring
- Patrick Schleich
- Moritz Przybilla (TW)
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Tore
- 1:0 35.Min Dennis Laber
- 2:0 45.Min Pascal Monteiro
- 3:0 48.Min Marcel Schaardt
- 4:0 62.Min Marcel Schaardt
Besondere Vorkommnisse
- 61.Min ASC Neuenheim verschießt Handelfmeter
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Landesligateam verliert erstmals seit 8 Spielen: 0:4-Pleite in Neckarbischofsheim!
Die auch vom robusten Gegner bescheinigte Qualität ist das eine. Man muss die PS aber auch - hinten wie
vorne - auf den Rasen bringen. Der war zwar tief, holprig und ein Albtraum für Technikfreaks. Doch das
soll kein Alibi sein für die höchste Neuenheimer Saison-Niederlage.
Danach sah es lange keineswegs aus. Denn die Mannschaft von Trainer Alex Stiehl kam in der Anfangsphase
besser zurecht als der die Platzverhältnisse gewohnte Gastgeber. Bereits nach zwei Minuten die erste
Großchance. Nach einer abgewehrten Flanke von Alexander Kerber legte Soh Kushida von der Grundlinie
perfekt auf für ASC-Mittelstürmer Christoph Kazmaier. Doch dessen unscharfen Nahschuss konnte TSV-Keeper
Dennis Weis sicher abwehren.
Während der TSV außer einem wegen Abseits abgepfiffenen Lattenkopfball von Melvin Proissl (16.) offensiv
in der ersten halben Stunde nicht viel zu bieten hatte, scheiterte ASC-Torjäger Marcus Meyer in der 27.
Minute gleich zweimal am exzellenten TSV-Torhüter Dennis Weis. Nach 34 Minuten entschärfte der
Teufelskerl auch den strammen Freistoß-Aufsetzer von Alexander Kerber, wäre aber nach der folgenden Ecke
machtlos gewesen. Ein Abwehrkollege verhinderte auf der Torlinie die zu diesem Zeitpunkt fällige
Gästeführung.
Bis zur TSV-Führung hatte der ASC die besseren Chancen!
Im Gegenzug schlug der TSV eiskalt zu. Einen der bei diesem Geläuf sehr probaten Langholz-Bälle nahm
Dennis Laber auf und profitierte vom Rasen-Ausrutscher eines ASC-Verteidigers. Labers ersten Schuss
konnte ASC-Zerberus Dominik Sandritter noch großartig parieren. Doch gegen den platzierten Nachschuss
war auch einer wie er machtlos (35.). Es sollte noch schlimmer kommen für Neuenheim. Kurz vor der Pause
landete ein kapitaler Querpass vor den Füßen von TSV-Mann Pascal Monteiro, der mit seinem Sonntagsschuss
aus 20 Metern Dominik Sandritter keine Chance ließ (45.).
Die guten Vorsätze, mit denen die Gäste nach der langen Glühwein-Pause aus der Kabine kamen, erfuhren
einen raschen Dämpfer. Nach einem Pass von Pascal Monteiro in den sträflich frei gelassenen Raum lief
Marcel Schaardt allein auf das ASC-Tor zu und vollstreckte unhaltbar ins lange Eck (48.). Ein Gegentor
kurz vor der Pause, ein Gegentor kurz danach: Ein psychologischer Doppelschlag, den der ASC nicht mehr
richtig verkraftete.
Der seit neun Pflichtspielen ungeschlagene Tabellensiebte, der nach den Verletzungen von Kapitän David
Kiefer und "Mister Catenaccio" Vincenzo Terrazzino kurzfristig auch auf seinen offensiv eminent wichtigen
Co-Trainer Marcel Hofbauer verzichten musste, gab zwar keineswegs auf und bemühte sich um den
Anschlusstreffer. Der Wille war da, aber das Fleisch an diesem Tag zu schwach.
Nach genau einer Stunde neue Hoffnung: Ein Foulelfmeter für den ASC. Marcus Meyer, der bei seinen 13
Saisontreffern bisher alle Strafstöße traumhaft sicher verwandelt hatte, ist eben auch kein Elfer-Roboter
- und fand in Dennis Weis, bester Mann bei den Roten an diesem grauen Novembertag, seinen großen Meister
(61.).
Ein Gegentor vor, ein Gegentor nach der Pause: Das war zuviel des Bösen für den ASC Neuenheim!
Eine Minute später war es Doppeltorschütze Marcel Schaardt, der eine Vorlage von Dennis Laber zu seinem
6. Saisontor verwandelte (62.). Kurz darauf hatte Neuenheim die letzte Möglichkeit, vielleicht trotz des
aussichtslosen 0:4-Rückstandes den Turnaround zu schaffen. Doch der eingewechselte Abwehrrecke Lucas
Ring hatte nach einem Eckball von Stefan Berger Pech mit seinem Kopfball an die Latten-Unterkante und
Oliver Kubis mit seinem abgeblockten Nachschuss (63.).
Auch wenn das Ergebnis im Verhältnis zum Spielverlauf zu hoch ausfiel: Bei einer 0:4-Schlappe gibt es
nun einmal nichts zu beschönigen. Das einfache Patentrezept von TSV-Trainer Oliver Mahrt ging auf: Robust
im Zweikampf, resolut in der Abwehr, schnörkellos mit langen Bällen, effizient im Abschluss. So gelang
das Neckarbischofsheimer Siegermenü für den neuen Neuenheimer Tabellennachbarn (Platz 8).
Neben der nötigen Kompakt- und Robustheit in der Defensive litt der ASC auch an einer gewissen
Offensiv-Bulimie: Chancen schnell in sich hineinfressen und dann wieder von sich geben! Na dann: Guten
Appetit beim Heidelberger Stadtderby am nächsten Sonntag gegen den frisch gebackenen Landesliga-Dritten
SGK Heidelberg!
Bilder
Joseph Weisbrod
TSV Neckarbischofsheim: Dennis Weis, Tim Dolch, Oliver Mahrt, Rouven Paulmann
(75. Patrick Prior), Benjamin Huwer, Melvin Proissl, Pascal Monteiro, Marvin
Schulz, Marcel Schaardt (85. Pascal Arlt), Dennis Laber (72. Tobias Lorenz),
Daniel Hotel - Trainer: Oliver Mahrt
ASC Neuenheim: Dominik Sandritter, Steffen Rittmeier, Medin Dokara,
Dominik Räder, Fabian Springer, Marcus Meyer, Oliver Kubis (69. David Piazolo), Soh Kushida (69.
Patrick Schleich), Alexander Kerber (46.Min Lucas Ring), Stefan Berger, Christoph Kazmaier -
Trainer: Alexander Stiehl
Schiedsrichter: Julian Rosenberger (Karlsruhe)
Spielbericht des TSV
Nach dem Spiel gegen Neuenheim schmeißen wir mal locker den Phrasenmäher an ! "Das war heute ein
6-Punkte-Spiel" (war es nicht, es geht immer um 3 Punkte!). Nach einem "robust geführten" Zweikampf
zwischen Benjamin Huwer und Steffen Rittmeier: "Also in England pfeift sowas kein Mensch ab" (wir sind
aber nicht in England). Und einen "Schussversuch" von Rittmeier muss der Live-Ticker im Nachhinein auch
überdenken, ein Schussversuch ließe sich allenfalls rechtfertigen, wenn ein Spieler am Ball vorbeitritt
oder über seine eigenen Beine stolpert. Auf "kippende Sechser" oder auf eine "falsche Neun" gehen wir gar
nicht weiter ein. Ja, was war´s denn nun für ein Spiel an diesem nasskalten Nachmittag in "Bischesse" ?
Durchweg erwärmend ! Nicht nur wegen dem Glühwein, Kaffee und selbstgemachten Kuchen , sondern auf Grund
der Leistung aller Akteure inklusive dem internationalen Schiri-Gespann aus Karlsruhe. Trotz der hohen
Qualität, die der ASC zweifelsohne in seinen Reihen hat, rechneten sich die TSV-Verantwortlichen
insgeheim doch einiges aus. Nur 6 Punkte aus 8 Auswärtsspielen sprachen ja nicht unbedingt für die Elf
von Trainer Alexander Stiehl. Sie sollten ja am Ende Recht behalten, unterm Strich war der Sieg sicher
verdient, fiel vielleicht um ein Tor zu hoch aus. Neuenheim hatte auch seine Chancen, die beste durch
13-Tore-Stürmer Meyer, der in der 27. Minute das erste Mal TSV-Keeper Dennis Weis so richtig "kennen
lernte". Zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt (Phrase!) schlug die Mahrt-Elf zurück. Nach Zuspiel
von Marcel Schaardt war ohne Wenn und Aber - Dennis Laber - im zweiten Anlauf zur Stelle und markierte
das 1:0 (35.). Ein Heber, wiederrum von Laber und ein fieser Freistoß von Kerber, das war´s - dachten
sich die Zuschauer. Mitnichten, eine schwache Abwehr brachte Pascal Monteiro in Position, was dann
geschah war allererste Sahne. Aus 20 m schlug sein Schuss Marke "Tor des Monats" im Winkel ein,
Sandritter war völlig machtlos (45.). Da die Partie mit 10 Minuten Verspätung begann, drehte Schiri
Rosenberger den Spieß kurzerhand rum und weilte noch ein wenig länger in seiner warmen Kabine, während
die Spieler schon ungeduldig auf dem Platz standen. Unter Flutlicht ging es aber dann flott weiter, die
Gäste drängten natürlich auf den Anschlusstreffer, mussten aber bei Kontern höllisch aufpassen. Solch ein
Konter sorgte letztendlich für eine kleine Vorentscheidung, gefühlt 6 x ging in der ersten Halbzeit bei
knappen Abseitsentscheidungen das Fähnchen hoch, hier aber nicht. Marcel Schaardt ließ dem Gästekeeper
mit seinem platzierten Linksschuss keine Chance (48.). Große Aufregung gab´s in der 54. Minute, ein
vermeintliches Handspiel im Strafraum sahen aber nur die Gästespieler. Der Schiri hatte aber dafür in der
60. Minute ein Einsehen, aus kurzer Distanz wurde ein TSV`ler angeschossen - über den Sinn oder Unsinn
dieser Regel sollen sich die Experten streiten, hier fehlt der Platz dafür ! Innerhalb von 3 Minuten zog
Dennis Weis den Neuenheimern endgültig den Zahn. Nicht nur, dass er zum wiederholten Male zum
"Elfmeterkiller" avancierte (Glanztat gegen Marcus Meyer), nein, auch sein Reflex nach einem wilden
Getümmel im Strafraum war das Eintrittsgeld schon wert. Das 4:0 durch Marcel Schaardt´s zweiten Spiel-
und 6. Saisontreffer war der endgültige K.O. für die Gäste, obwohl noch eine halbe Stunde zu spielen war.
Die Moral sank für die Kunstrasen verwöhnten Kicker in den tiefen, schwer bespielbaren Boden. Auch ein
Doppelwechsel half nicht mehr viel. Kurz vor dem Schlusspfiff ließen Huwer und Dokara noch etwas ihre
Muskeln spielen, Schiri Rosenberger ließ es bei einer Ermahnung - und das war gut so ! Und sehr gut war,
dass nicht ein Schaardt, Laber, Monteiro . . . dieses Spiel gewonnen haben sondern EIN TEAM !
Spieltag und Tabelle