Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2018/19, 29. Spieltag

Vorbericht zum 29. Spieltag

Sonntag 26.05.2019, 15:00 Uhr
VfB St.Leon - ASC Neuenheim 3:4 (0:2)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Dominik Sandritter
  2. Medin Dokara
  3. David Kiefer
  4. Ugur Beyazal (69. Vincenzo Terrazzino)
  5. Dominik Räder
  6. Boris Gatzky
  7. Jannik Oestreich (55. Stefan Berger)
  8. Lennart Junge
  9. Philipp Knorn
  10. Soh Kushida (46. Caner Tilki)
  11. Patrick Schleich (80. Sven Goos)

  12. Vincenzo Terrazzino
  13. Stefan Berger
  14. Caner Tilki
  15. Sven Goos (TW)
Tore
  • 0:1 16.Min Boris Gatzky, Freistoß
  • 0:2 27.Min Ugur Beyazal, nach Zuspiel von David Kiefer
  • 1:2 53.Min Hannes Heist
  • 1:3 60.Min Patrick Schleich, Schlenzer nach Zuspiel von Ugur Beyazal
  • 1:4 62.Min Ugur Beyazal, Foulelfmeter an Stefan Berger
  • 2:4 78.Min Stefan Schneider
  • 3:4 90.Min Kevin Oechsler, Elfmeter

4 Karten für Neuenheim

  • 47.Min Gelb für Jannik Oestreich
  • 58.Min Gelb für David Kiefer
  • 85.Min Gelb für Dominik Räder
  • 88.Min Gelbrot für David Kiefer

Tor für die ASC "Goal Hall of Fame": Kapitän Boris Gatzky verabschiedet sich mit einem Traumfreistoß und leitet den finalen 4:3-Sieg seines Teams beim VfB St-Leon ein!

Im sonnigen Ensinger-Stadion gab es für den ASC Neuenheim seit seiner Landesliga-Zugehörigkeit wenig zu erben. Um so erfreulicher aus Sicht der Anatomen, dass und vor allem wie die Mannschaft von Trainer Alex Stiehl das letzte Saisonspiel in der Höhle der Löwen für sich entschied und mit dem 5. Tabellenplatz die beste Platzierung in der Vereinsgeschichte schaffte.

Schon die akademische erste Viertelstunde gehörte den von Beginn an konzentriert und druckvoll aufspielenden Gästen. Die Partie stand zunächst ganz im Zeichen von ASC-Kapitän Boris Gatzky in seinem letzten Spiel nach sieben erfolgreichen Neuenheimer Jahren. Nach seinem Feintuning-Pass in die Schnittstelle schoss Angreifer Patrick Schleich knapp über das Lattenkreuz (6.). Zehn Minuten später legte sich Neuenheims Achter den Ball zum Freistoß zurecht. Seine Körpersprache und Blickrichtung ließen darauf schließen, dass er den Ball auf die Kernzielgruppe seiner im Strafraum lauernden Kollegen schlagen würde.

Dies vermutete neben den Zuschauern wohl auch VfB-Torwart Lukas Jochim. Staunend musste er dann mit ansehen, dass Boris Gatzky das kühne Kunststück fertig brachte, aus ca. 35 Metern den Freistoß in den oberen Winkel zu zaubern. Zum Abschied sicher eines der schönsten von insgesamt 72 Toren, die der Kapitän in 167 Pflichtspielen als begnadeter, abschlusstarker Regisseur für "seinen" ASC Neuenheim geschossen hat (16.).

Co-Trainer Ugur Beyazal steuert in seinem letzten ASC-Spiel einen formidablen Doppelpack bei!

Auch die nächsten beiden Gatzky-Standards hatten es in sich. Der aufgerückte Innenverteidiger Lennart Junge verpasste die Hereingabe an den langen Pfosten ganz knapp (18.). Auch Jannik Oestreich hätte nach einem Gatzky-Freistoß fast das 2:0 erzielt (25.). Mit Ugur Beyazal hinterließ in der 27. Minute auch der scheidende Co-Trainer seinen Abdruck in der Neuenheimer "Goal Hall of Fame". Nach klugem Zuspiel von David Kiefer verlud Ugur Beyazal einen Verteidiger und schlenzte den Ball mit all seiner Klasse unhaltbar ins entfernte Eck.

Der VfB hatte im ersten Durchgang nur eine Torchance, die der im Gegensatz zu manchen Teamkollegen sehr unternehmungslustige Torjäger Dennis Gerber frei vor dem wenig geprüften ASC-Torwart Dominik Sandritter verstolperte (25.). Die flexible Neuenheimer Edelkette mit der Goldbastion Dominik Räder und Lennart Junge sowie dem jungen "Flankengott" Philipp Knorn auf der linken und dem kampfstarken Jannik Oestreich auf der rechten Außenbahn hatte die VfB-Offensive bestens unter Kontrolle und trieb das Neuenheimer Aufbauspiel von hinten clever an.

Der Stadionsprecher nach dem Anschlusstor: "Der VfB lebt!"

Acht Minuten nach dem Wiederanpfiff des mit der fairen Partie keinerlei Mühe habenden Schiedsrichters Kevin Solert gelang Hannes Heist, der schon im Hinspiel zweimal getroffen hatte, nach furioser Vorarbeit von Dennis Gerber der überraschende Anschlusstreffer (53.). Erleichtert rief der Stadionsprecher: "Der VfB lebt!"

Doch seine Vorfreude auf die erhoffte Wende erstarb nach dem folgenden Neuenheimer Doppelschlag. Erst schlenzte Schlitzohr Patrick Schleich nach Flanke von ASC-Flitzer Stefan Berger und horizontaler Vorlage von Ugur Beyazal den Ball wunderbar zum 3:1 für die Gäste ins lange Eck (60.). Nach einem Strafraum-Foul am mobilen Unruheherd Stefan Berger ließ es sich Altmeister Ugur Beyazal nicht nehmen, den Elfmeter mit traumhafter Sicherheit zu verwandeln (62.).

Der berühmte St. Leoner Spargel schien nun geschält zu sein. Doch weit gefehlt. Der VfB bekam nun "die zweite Luft" und "bäumte sich auf", wie der VfB-Chronist schreibt, und kämpfte sich durch den eingewechselten Stefan Schneider (78.) und den von Kevin Oechsler verwandelte Strafstoß (90.) noch auf 3:4 heran. Doch letztlich bliebt es beim verdienten Sieg für die Mannschaft um den sich beruflich in die Schweiz verabschiedenden, vorbildlichen Langzeit-Kapitän Boris Gatzky.

Inoffizielle Abschiedszeremonie nach dem finalen Sieg!

Mit 43 Punkten und 53:34 Toren ist der ASC Neuenheim am spielfreien Finaltag am nächsten Sonntag nicht mehr vom 5. Tabellenplatz zu verdrängen. Auch für den Gastgeber VfB St.Leon wäre nach der fulminanten Rückrunde noch mehr drin gewesen als der 6. Platz. Doch mit der Meisterschaft und dem Aufstieg der von Stephan Anweiler trainierten VfB-Reserve in die Heidelberger B-Klasse und der Meisterschaft und dem Aufstieg der C-Junioren in die U15-Landesliga hat der Verein seine Saison doch noch gekrönt. Zu diesem Doppel-Erfolg herzlichen Glückwunsch auch vom ASC Neuenheim!


Das Trikot Nr. 8 für den scheidenden ASC-Kapitän Boris Gatzky
(Foto: Joseph Weisbrod)

Das letzte Spiel ist immer auch ein Abschiedsspiel. Kapitän Boris Gatzky (beruflich nach Zürich) geht ebenso von Bord des ASC-Flaggschiffes wie (alphabetisch) Co-Trainer Ugur Beyazal (Karriere-Ende), Nazmi Bulut (Verein unbekannt), Lennart Junge (ein Jahr nach Krakau), Jannik Oestreich (tritt kürzer) und Caner Tilki (DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal) - siehe Abschiedsvideo mit den Ansprachen von ASC-Präsident Dr. Werner Rupp, Jannik Oestreich und Boris Gatzky im nächsten Post!

Die offizielle Verabschiedung auch der anderen Spieler von ASC II + III findet im Rahmen der Ehrungen beim ASC-Sommerfest 2019 am Samstag, dem 22. Juni, ab 13.00 Uhr statt.

Joseph Weisbrod

Bericht aus der RNZ

Der Gast ging nach 15 Minuten durch Gatzkys fulminanten Freistoß aus 30 Metern in Führung. Nach 22 Minuten erhöhte Beyazal auf 0:2. Im zweiten Durchgang kam nach dem 1:2-Anschlusstreffer durch Heist (51.) kurzfristig Hoffnung auf. Diese wurde durch einen Doppelschlag von Schleich (59.) und den verwandelten Strafstoß von Beyazal (61.) wieder zunichte gemacht. Die Heimelf kam in der Schlussphase durch Schneider (89.) und Oechsler (90.) per Foulelfmeter noch einmal auf 3:4 heran, am Ende blieb es trotz guter Chancen beim 3:4.

Wi

VfB St. Leon: Lukas Jochim (31. Lukas Herold), Erik Willim, Kevin Oechsler, Torben Fuchs, Mike Durst, Paul Brömmer, Dennis Gerber, Marcel Andorfer (76. Stefan Schneider), Riccardo Hickel, Hannes Heist, Sait Yalman (70. Patrick Vogelbacher) - Trainer: Benjamin Schneider

ASC Neuenheim: Dominik Sandritter, David Kiefer, Lennart Junge, Medin Dokara, Patrick Schleich (80. Sven Goos), Jannik Oestreich (55. Stefan Berger), Dominik Räder, Soh Kushida, Philipp Knorn, Boris Gatzky, Ugur Beyazal (69. Vincenzo Terrazzino) - Trainer: Alexander Stiehl

Schiedsrichter: Kevin Solert

Spieltag und Tabelle