Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
4 Karten für Neuenheim
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Schon die akademische erste Viertelstunde gehörte den von Beginn an konzentriert und druckvoll aufspielenden Gästen. Die Partie stand zunächst ganz im Zeichen von ASC-Kapitän Boris Gatzky in seinem letzten Spiel nach sieben erfolgreichen Neuenheimer Jahren. Nach seinem Feintuning-Pass in die Schnittstelle schoss Angreifer Patrick Schleich knapp über das Lattenkreuz (6.). Zehn Minuten später legte sich Neuenheims Achter den Ball zum Freistoß zurecht. Seine Körpersprache und Blickrichtung ließen darauf schließen, dass er den Ball auf die Kernzielgruppe seiner im Strafraum lauernden Kollegen schlagen würde.
Dies vermutete neben den Zuschauern wohl auch VfB-Torwart Lukas Jochim. Staunend musste er dann mit ansehen, dass Boris Gatzky das kühne Kunststück fertig brachte, aus ca. 35 Metern den Freistoß in den oberen Winkel zu zaubern. Zum Abschied sicher eines der schönsten von insgesamt 72 Toren, die der Kapitän in 167 Pflichtspielen als begnadeter, abschlusstarker Regisseur für "seinen" ASC Neuenheim geschossen hat (16.).
Der VfB hatte im ersten Durchgang nur eine Torchance, die der im Gegensatz zu manchen Teamkollegen sehr unternehmungslustige Torjäger Dennis Gerber frei vor dem wenig geprüften ASC-Torwart Dominik Sandritter verstolperte (25.). Die flexible Neuenheimer Edelkette mit der Goldbastion Dominik Räder und Lennart Junge sowie dem jungen "Flankengott" Philipp Knorn auf der linken und dem kampfstarken Jannik Oestreich auf der rechten Außenbahn hatte die VfB-Offensive bestens unter Kontrolle und trieb das Neuenheimer Aufbauspiel von hinten clever an.
Doch seine Vorfreude auf die erhoffte Wende erstarb nach dem folgenden Neuenheimer Doppelschlag. Erst schlenzte Schlitzohr Patrick Schleich nach Flanke von ASC-Flitzer Stefan Berger und horizontaler Vorlage von Ugur Beyazal den Ball wunderbar zum 3:1 für die Gäste ins lange Eck (60.). Nach einem Strafraum-Foul am mobilen Unruheherd Stefan Berger ließ es sich Altmeister Ugur Beyazal nicht nehmen, den Elfmeter mit traumhafter Sicherheit zu verwandeln (62.).
Der berühmte St. Leoner Spargel schien nun geschält zu sein. Doch weit gefehlt. Der VfB bekam nun "die zweite Luft" und "bäumte sich auf", wie der VfB-Chronist schreibt, und kämpfte sich durch den eingewechselten Stefan Schneider (78.) und den von Kevin Oechsler verwandelte Strafstoß (90.) noch auf 3:4 heran. Doch letztlich bliebt es beim verdienten Sieg für die Mannschaft um den sich beruflich in die Schweiz verabschiedenden, vorbildlichen Langzeit-Kapitän Boris Gatzky.
Das letzte Spiel ist immer auch ein Abschiedsspiel. Kapitän Boris Gatzky (beruflich nach Zürich) geht ebenso von Bord des ASC-Flaggschiffes wie (alphabetisch) Co-Trainer Ugur Beyazal (Karriere-Ende), Nazmi Bulut (Verein unbekannt), Lennart Junge (ein Jahr nach Krakau), Jannik Oestreich (tritt kürzer) und Caner Tilki (DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal) - siehe Abschiedsvideo mit den Ansprachen von ASC-Präsident Dr. Werner Rupp, Jannik Oestreich und Boris Gatzky im nächsten Post!
Die offizielle Verabschiedung auch der anderen Spieler von ASC II + III findet im Rahmen der Ehrungen beim ASC-Sommerfest 2019 am Samstag, dem 22. Juni, ab 13.00 Uhr statt.
Joseph Weisbrod
Der Gast ging nach 15 Minuten durch Gatzkys fulminanten Freistoß aus 30 Metern in Führung. Nach 22 Minuten erhöhte Beyazal auf 0:2. Im zweiten Durchgang kam nach dem 1:2-Anschlusstreffer durch Heist (51.) kurzfristig Hoffnung auf. Diese wurde durch einen Doppelschlag von Schleich (59.) und den verwandelten Strafstoß von Beyazal (61.) wieder zunichte gemacht. Die Heimelf kam in der Schlussphase durch Schneider (89.) und Oechsler (90.) per Foulelfmeter noch einmal auf 3:4 heran, am Ende blieb es trotz guter Chancen beim 3:4.
Wi
VfB St. Leon: Lukas Jochim (31. Lukas Herold), Erik Willim, Kevin Oechsler, Torben Fuchs, Mike Durst, Paul Brömmer, Dennis Gerber, Marcel Andorfer (76. Stefan Schneider), Riccardo Hickel, Hannes Heist, Sait Yalman (70. Patrick Vogelbacher) - Trainer: Benjamin Schneider
ASC Neuenheim: Dominik Sandritter, David Kiefer, Lennart Junge, Medin Dokara, Patrick Schleich (80. Sven Goos), Jannik Oestreich (55. Stefan Berger), Dominik Räder, Soh Kushida, Philipp Knorn, Boris Gatzky, Ugur Beyazal (69. Vincenzo Terrazzino) - Trainer: Alexander Stiehl
Schiedsrichter: Kevin Solert