Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
4 Karten für Neuenheim
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Der "Köpfel" machte seinem Namen an diesem sonnigen Ostermontag alle Ehre: Vier der fünf Tore fielen durch Kopfbälle nach Standards. Beim heimstarken Aufsteiger ergriff der ASC im Stadtderby von Beginn an die Initiative, setzte die gegnerische Defensive "under pressure" und kam bereits in der Anfangsphase zu fünf Eckbällen und drei Abschlüssen, die jedoch verpufften.
Der Gastgeber debütierte im ASC-Strafraum in der 15. Minute mit einem Kopfball- Aufsetzer von Marcel Meuter. Nach der dominanten Neuenheimer Startviertelstunde fand die Mannschaft von Christoph Pieruschka immer besser in die jetzt ausgeglichene Partie. Der Spielertrainer war es auch, der in der 36. Minute einen Freistoß scharf in den ASC-Sechzehner schlug. Bobby Hickerson torpedierte den Ball mit dem Kopf ins Netz (36.).
In der Kabine muss ASC-Trainer Alex Stiehl die richtige Ansprache gefunden haben. Frei nach Bertolt Brecht startete seine Mannschaft wie elf Mackie Messer in die turbulente zweite Halbzeit: Der Neuenheimer Haifisch, der hatte nun Zähne, und die trug er auf dem Platz! Bereits in der 48. Minute schon das dritte Kopfballtor in diesem spektakulären Derbyfight. Nach einem perfekt dosierten Eckball von Ugur Beyazal stieg Mittelfeld-Nomade David Kiefer hoch und rammte den Ball mit der Stirn ins Netz.
Nach diesem ungerechten Platzverweis ging eine Trotzreaktion, ja ein Ruck durch die Neuenheimer Mannschaft. Das Team um Kapitän Dominik Räder krempelte erst recht die gelben Ärmel hoch und ließ die nominelle Unterzahl mit einem kollektiven Energieschub vergessen. Der ASC mobilisierte all seine Kräfte und vor allem seine zwischenzeitlich vermisste Siegermentalität.
Einen Freistoß von David Kiefer, ein Schlüsselspieler auf dem Weg zum Sieg, köpfte der offensive Außenverteidiger Lucas Ring an die Querlatte (58.). Der umtriebige Ugur Beyazal hatte nach 65 Minuten den Ausgleich auf dem Fuß, schoss aber aus zentraler Strafraum-Position drüber. Im Gegenzug wehrte ASC-Zerberus Dominik Sandritter einen raffinierten Schlenzer des brandgefährlichen Zehners Nikolai Graumann großartig ab (67).
Als der in der Winterpause hinzu gewonnene Innenverteidiger Fabian Springer einen Freistoß von David Kiefer mit seinem ersten Saisontor in die Maschen köpfte, hatten die Gäste die umkämpfte Partie trotz (oder wegen?) 40minütiger Unterzahl in einem beispielhaften Kraftakt gedreht. Auch der RNZ-Chronist erkannte in seinem Spielbericht an: "Der ASC Neuenheim entführte verdient drei Punkte."
Joseph Weisbrod
DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal: Björn Lohmann, Daniel Heinen, Bobby Hickerson (76. Dennis Lischke), Marcel Meuter (95. Fabian Heinen), Adan Riess, Pascal Beisel, Jonas Schmid, Christoph Pieruschka, Sven Schwarz, Jannis Halter (83. Marcel-Frank Hirneth), Nikolai Graumann - Trainer: Christoph Pieruschka
ASC Neuenheim: Dominik Sandritter, Fabian Springer, Medin Dokara (58. Stefan Berger), Lucas Ring (76. Soh Kushida), Vincenzo Terrazzino (85. Caner Tilki), David Kiefer, Patrick Schleich (58. Jannik Oestreich), Dominik Räder, Nazmi Bulut, Ugur Beyazal, Levin Sandmann - Trainer: Alexander Stiehl
Schiedsrichter: Sami Maliha