Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
2 Karten für Neuenheim
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Die so unter Druck gesetzte Mannschaft von ASC-Trainer Alexander Stiehl ließ sich jedoch nicht vom Matchplan abbringen und riss mit zunehmender Spieldauer das Steuer an sich. Einen der Neuenheimer Umschalt-Angriffe vollendete Torjäger Nazmi Bulut kaltherzig, als er dem ASV/DJK-Keeper Dominik Machmeier mit seinem harten Flachschuss ins lange Eck keine Chance ließ (23.) - siehe Videopost auf ASC Facebook. Drei Minuten später verpasste Ugur Beyazal eine Maßflanke von Nazmi Bulut nur knapp mit dem Kopf. Ein paar Haare mehr auf der Platte - und der ehemalige Regionalliga-Neckarelzer hätte das scharfe Ding reingemacht.
Eppelheim spielte weiterhin einen sehenswerten Technofußball. Doch wie schrieb Abteilungsleiter Achim Scharwatt im Vorwort des Vereinsheftes "Anpfiff aktuell"?: "Bei bester Lichtqualität, einfacher Systembedienung und hoher Effizienz möchten wir das Neuenheimer Trommelfeuer unterbinden." Vor allem an besagter Effizienz mangelt es dem spielstarken Team von Daniel Mingrone in dieser Saison, wie auch Torwart Dominik Machmeier nach dem Abpfiff beklagte. Sein Vater Jürgen Machmeier dürfte ein paar Kilometer weiter beim Nullsummenspiel seines SV Sandhausen gegen den MSV Duisburg Ähnliches gedacht haben.
Nichts ließ darauf schließen, dass es bis zum Ende beim Pausenstand von 1:2 bleiben würde. Eppelheim drängte gleich nach dem Wiederanpfiff auf den Turnaround. Nach einem Freistoß von Ex-Bundesligaspieler Timo Staffeldt jagte Tristan Grün die präzise Hereingabe aus kurzer Distanz über die Neuenheimer Beziehungskiste. Es sollte angesichts der meisterhaften ASC-Abwehrarbeit um das herausragende Zentralgestirn Dominik Räder & Lennart Junge eine der wenigen Schreckmomente für den de facto kaum geprüften ASC-Torwart Dominik Sandritter bleiben.
Ganz im Gegensatz zu seinem Namensvetter, der einen höchst undankbaren Abend durchlitt. Nach einer Stunde hatte der 22jährige Dominik Machmeier das Glück des Tüchtigen, als der allein vor ihm aufkreuzende Patrick Schleich nach einem glänzenden Reisepass von David Kiefer knapp am langen Pfosten vorbei schoss (60.). Das Torwartglück wiederholte sich, als der eingewechselte gelbe Ferrari Stefan Berger nur den Innenpfosten traf (77.). Sein Können zeigte der die Kollegen immer wieder anfeuernde Sohn des SV Sandhausen-Präsidenten wenige Minuten vor dem Abpfiff des von frustrierten ASV/DJK-Anhängern als "Weichei" und "letzte Pfeife" geschmähten, tatsächlich ohne Fehl und Tadel leitenden Schiedsrichters Niklas Hetzel, als der starke Dominik Machmeier einen Freistoß von Stefan Berger aus dem Winkel panterte (89.).
Ein Mann sieht rot: Die Videoaufnahme von Stefan Bergers Freistoß und Dominik Machmeiers Prachtparade stoppt ein handgreiflicher Eppelheim-Anhänger rabiat!
Für das abrupte, häßliche Ende des Videos zu dieser spektakulären Szene sorgte ein ausrastender Eppelheimer (in Clubjacke), als er dem verdutzten Kameramann plötzlich ans iPhone griff und ihn mit einer unflätigen Schimpfkanonade rabiat am Filmen hindern wollte - siehe Facebookpost. Für eine solche Tätlichkeit - dazu noch eines mutmaßlichen Vereinsoffiziellen - kann es eigentlich nur heißen: "Ein Mann sieht rot!" Es ist zwar nicht das erste Mal, dass der ASC-Chronist wie aus dem Nichts ohne jeglichen Anlass übel beleidigt wird. Eine solche körperliche Attacke hat auch er bisher noch nicht erlebt.
Zum Glück war dieser aus den Fugen jeglichen Anstands geratene "Anhänger" eine unrühmliche Ausnahme an diesem strahlenden Fußballabend. Sowohl auf dem edlen Rasen als auch danach ging es äußerst fair und kollegial zu. In der Neuenheimer Kabine tobte allerdings der Bär. Die ASC-Bigband ließ keinen Zweifel daran, dass sie nicht nur Fußball spielen, sondern auch feiern kann, inklusive Anstoß auf den Geburtstag von Physio-Magier Carsten Hannemann - siehe Videopost.
Sportlich hatten Alex Stiehl und seine ausgelassenen Jungs dazu allen Grund: Nach acht Spielen mit fünf Siegen und drei Remis übernachtete der ASC Neuenheim mit 22 Punkten und 30:12 Toren auf dem dritten Tabellenplatz der Landesliga Rhein-Neckar. Nach Abschluss des 13. Spieltages ist der ASC Neuenheim Tabellenvierter hinter dem FC Bammental (23 Punkte).
Joseph Weisbrod
ASV/DJK Eppelheim: Dominik Machmeier, Tobias Treiber (70. Sebastian Fenyö), Danny Karlein (78. Luca Bauer), Max Weiss, Patrick Marinkas, Patrick Greulich, Yves Hillger (22. Manuel Kieser), Marcel Hofbauer, Christoph Neusser, Tristan Grün, Timo Staffeldt - Trainer: Kai Baumann - Trainer: Daniel Mingrone
ASC Neuenheim: Dominik Sandritter, Lennart Junge, Lucas Ring, David Kiefer (90. Caner Tilki), Patrick Schleich (70. Stefan Berger), Soh Kushida, Dominik Räder, Philipp Knorn (83. Medin Dokara), Ugur Beyazal (87. Jannik Oestreich), Levin Sandmann, Nazmi Bulut