Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
3 Karten für Neuenheim
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Angesichts der brütenden Hitze beim ersten Neuenheimer Pflichtspiel im vom Zahn der guten, alten Zeit angenagten Sepp-Herberger-Stadion galt der Spruch des Wunder-von-Bern-Trainers um so mehr: "Der Ball hat immer die beste Kondition!" Die Fohlenelf des SVW legte jedoch ohne Rücksicht auf irgendwelche Weisheiten unebkümmert in vollem Galopp los und schien den Aufsteiger aus Heidelberg auf der Alsenweg-Weide (viel besser war der Rasen nicht!) überrennen zu wollen. Nach einem Rückpass von der Grundlinie hatte der 21jährige Neuner Valentino Gavric keine Mühe, seinen Freiraum für die frühe Führung zu nutzen (5.). Kurz darauf verpasste der hakenschlagende Wirbelstürmer die Erhöhung mit einem saftigen Schuss (7.).
Die erste halbe Chance für den bis dahin wenig Zugriff auf die Partie entwickelnden Gast hatte der immer stärker werdende Mittelfeldspieler Daniel Janesch mit einem Kopfball nach einer Ecke von Kapitän Boris Gatzky. Ansonsten sorgte vor allem ASC-Troubleshooter Sebastian Prior mit seinen Speed-Dribblings und frechen Abschlüssen (28./37.) für Unruhe in der SVW-Defensive. Der ASC fand nun, nicht zuletzt aus der Sonnenlethargie gerissen durch das eine oder andere kernige Machtwort von Abwehrchef. Co-Trainer und Alphawolf Roman Haas langsam ihren Spielrhythmus, war im Mittelffeld deutlich aktiver und setzte auch offensive Schwerpunkte.
Nach der Rückkehr aus der für ehemalige Profiverhältnisse erstaunlich engen Umkleidekabine setzte erneut ASC-Speedmaster Sebastian Prior ein erstes Ausrufezeichen (54.). Und nach einem hohen Pass von Paul Grafe in den Strafraum verlängerte Michael Rebmann per Kopf auf Patrick Schleich, der aus der Rücklage den Ball aber nicht mehr gezielt aufs Tor bringen konnte (57.) – siehe Videoclip auf ASC Facebook.
Herrlich herausgespielt dann der überfällige Ausgleich für die in der zweite Halbzeit deutlich aktiveren und auch physisch zunehmend überlegenen Anatomen. Die 65. Minute: Sebastian Prior dribbelt sich an der linken Strafraumseite unwiderstehlich durch und passt quer nach innen. Der eingewechselte Michael Rebmann legt mit viel Übersicht genau in den Lauf von Sturmpartner Moritz Furrer ab. Der Ex-Wieblinger krönt seine vielversprechende Leistung mit einem eleganten, geradezu Kroos’schen Schlenzerstrich genau ins lange Eck.
Fünf Minuten später hat Daniel Janesch vor den Kenneraugen von Marc Haffa, smarter Verbandsliga-Torjäger beim VfR Mannheim (Foto: Mit dem Viernheimer Ex- Kollegen Roman Haas) mit einem Scherenschlag die Chance zum 1:2 (70.). Die kräftemäßig nachlassende U 23 raffte sich noch einmal kurzfristig zu einem abgefälschten Lattentreffer auf (75.). Die komfortabelste Möglichkeit hatte in der 82. Minute Michael Rebmann auf dem Fuß. Doch der ASC-Stürmer legte sich den Ball zu weit vor, so dass ihn SVW-Torwart Noman Khan dankend in Empfang nehmen konnte.
Nach der gelbroten Karte für einen SVW-Hitzkopf fünf Minuten vor dem Abpfiff des ebenso jungen wie abgeklärten Schiedsrichters Ludwig Schilling (TSV Reichartshausen) konnte das Team von Ex-Profi Waldemar Steubing das aus Waldhofer Sicht letztlich glückliche Remis über die restliche Spielzeit retten.
Der ASC Neuenheim geht nun als Tabellensechster – punktgleich mit den Topteams TSV Wieblingen und dem VfB St. Leon (alle 7 Punkte) - und als bisher bester Aufsteiger in das spielfreie nächste Wochenende. Ein gelungener Saisonauftakt für Trainer Alex Stiehl und seine Mannschaft. Chapeau!
SV Waldhof II: Khan – Ristic, Vali, Tsakirakis (89. Türkyilmaz), G. Goulas, Gavric, Ripert (55. Ceesay), Amarantidis (68. Sen), Köroglu, Rosriguez-Schwarz, Marx.
ASC Neuenheim: Goos – Grafe (70. Wörner), Haas, Prior, Gatzky, Janesch, Oestreich, Furrer (86. Servatius), Schleich (63. Kuberczyk), Rhein, Tilki (41. Rebmann)
Joseph Weisbrod