Heidelberg Kreisliga
Saison 2015/16, 3. Spieltag

Vorbericht zum 3. Spieltag

Sonntag 30.8.2015, 15:00 Uhr
ASC Neuenheim - 1. FC Dilsberg 1:4 (1:1)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Dominic Treiber
  2. Tim Friesendorf
  3. Vincenzo Terrazzino (6. Juan Pablo Valdez)
  4. Daniel Janesch
  5. Caner Tilki
  6. Florian Wörner
  7. Sebastian Kraft (65. Mark Servatius)
  8. Boris Gatzky
  9. Patrick Schleich (75. Stefan Knoop)
  10. Hasan Karakus
  11. Michael Rebmann
  12. Paul Grafe
  13. Juan Pablo Valdez
  14. Theo Jaspert
  15. Stefan Knoop
  16. Mark Servatius
  17. Jacob Insua (ETW)
Tore
  • 1:0 26.Min Caner Tilki
  • 1:1 32.Min Björn Lipschitz
  • 1:2 61.Min Björn Lipschitz
  • 1:3 65.Min Björn Lipschitz
  • 1:4 81.Min Björn Lipschitz

3 Karten für Neuenheim

  • 40.Min Gelb für Sebastian Kraft
  • 43.Min Gelb für Tim Friesendorf
  • 65.Min Gelb für Caner Tilki

Dilsbergs Teflonstürmer beschert dem ASC mit vier Hotspots den Hitzetod!

Bereits beim Aufwärmen hatte der ASC seinen ersten Ausfall zu beklagen. Mittelfeldkurbler Paul Grafe musste wegen einer Muskelverletzung passen. Wenige Minuten nach dem Anpfiff ereilte Kapitän Vincenzo Terrazzino das gleiche Schicksal. Doch Neuenheim ließ sich nicht beirren und schien nahtlos an den imposanten Auswärtssieg in Horrenberg anknüpfen zu wollen. Die erste halbe Stunde gehörte der Mannschaft von Trainer Alex Stiehl, die den FC-Kasten gezielt unter Beschuss nahm. Michael Rebmann scheiterte mit seinem harten Abschluss am exzellenten FC-Keeper Georg Mayer, der via Fußreflexzone klären konnte (10.). Auch eine Mittelstreckenrakete von Boris Gatzky konnte der Torwart entschärfen (20.). Kurz darauf zog erneut Stürmer Michael Rebmann ab und verfehlte den Pfosten nur knapp (23.). Die in der subtropischen Luft liegende Führung besorgte schließlich der erneut mit Zweikampfstärke und Übersicht überzeugende Mittelfeldstratege Caner Tilki. Einfach perfekt, wie er den Ball nach schöner Vorlage von Patrick Schleich justierte und abzog. Sein ohnehin platzierter Aufsetzer wurde von einem FC-Verteidiger unhaltbar ins Eck abgefälscht (26.).

Die gelbschwarzen Ritter vom Dilsberg kümmerten sich unter der Führung des nicht nur längenmäßig herausragenden Co-Trainers Daniel Weitzell hauptsächlich um den Schutz ihrer belagerten Burgfeste. Bis zur Trinkpause nach 22 Minuten hatten die Gäste keinen einzigen Schluck aus der Offensivpulle genommen. Doch das nennt man wohl effizient: Mit dem ersten gefährlichen Angriff glich die Elf von Trainer Jens Großmann zum 1:1 aus. Neuzugang Björn Lipschitz, wahrlich kein Riese in puncto Körpergröße, konnte nach einer Maßflanke von Gianni Casapulla unbedrängt einköpfen (34). Den nächsten scharfen Gästeschuss hielt ASC-Torwart Dominic Treiber so sicher wie das Amen in der Kirche (43.). Angesichts der mörderischen Hitze – auf dem schattenlosen Kunstrasen herrschten gefühlte 40 Grad – war ein aggressiver Tempofußball à la Horrenberg allerdings auch beim besten Willen nicht möglich.

FC-Torjäger Björn Lipschitz macht den Unterschied und ist von der ASC-Defensive nicht in den Griff zu bekommen!

Zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass die Mannschaft gewinnen würde, die mit ihren Kräften ökonomischer haushaltet und ihre Tormöglichkeiten effektiv verwertet. Und das war offensichtlich der 1. FC Dilsberg. Während der ASC unermüdlich Luftgitarre spielte, aber keine Töne – sprich Tore - mehr hervorbrachte, packte die FC-Band die Leadgitarre aus. Und zwar in der Gestalt des Ex-Waldshilbacher Torjägers Björn Lipschitz, der im Glutofen an der Tiergartenstraße regelrecht aufglühte und dem ASC mit einem Doppelschlag den Hitzetod bescherte. Als trage der junge Mann eine Teflonschicht, entglitt er der nachlässigen Neuenheimer Abwehr immer wieder. So auch in der 61. Minute: Dilsbergs flinker Achter-Bahner versetzt einen Verteidiger und schlenzt den Ball elegant am machtlosen ASC-Torwart Dominic Treiber vorbei ins lange Eck. Vier Minuten später verwandelt "Lippi" einen mustergültigen Querpass von Luca Bauer ebenso mühelos zum 1:3 (64.).

Trotz des bei dieser unerträglichen Klimaerwärmung schier aussichtslosen Rückstandes und trotz des dritten Verletzungsausfalls von Braveheart Sebastian Kraft feuerte ASC-Trainer Alex Stiehl seine Jungs immer wieder an: "Kopf hoch, Neuenheim! Positiv jetzt! Da geht noch was!" Ja, vielleicht - wenn der Schuss aus der Drehung von Boris Gatzky nicht über den FC-Schwitzkasten geflogen wäre (80.). Und wenn Caner Tilkis Aufsetzer an den Innenpfosten die Torlinie überquert hätte. Doch Schluss mit dem Konjunktiv: Auf der anderen Seite stand plötzlich – wer wohl? – der personifizierte ASC-Albtraum Björn Lipschitz frei. Er sah, dass der ASC-Keeper weit vor seinem Tor stand, und versuchte sein Glück mit einer Bogenlampe aus gut 35 Metern: Latte! Doch kurz vor dem Abpfiff des ausgezeichneten Schiedsrichters Sven Gadow vom VfR Mannheim vollendete Björn Lipschitz nach klugem Pass von Lukas Rehberger und einem heißen Tanz im Strafraum sein allzu leicht gemachtes Meisterwerk mit seinem vierten Hotspot zum 1:4-Endstand (89.). Ein Ergebnis, das angesichts der Spielanteile letztlich zu hoch ausfiel.

Für den ASC Neuenheim war dies bei brutaler Hitze die erste brutale Saison- Niederlage. Doch die hat er sich, so Alex Stiehl in seinem Appell nach dem Abpfiff, wegen Fehlern im Defensivverhalten und mangelhafter Chanvenverwertung selbst zuzuschreiben. Schon am Freitag kann der ASC es wieder besser machen. Da tritt Neuenheim um 19.00 Uhr beim TSV Pfaffengrund an, den die Anatomen im Kreispokal-Achtelfinale mit 4:1 aus dem Wettbewerb gekegelt hatten.

Joseph Weisbrod

Spieltag und Tabelle