Heidelberg Kreisliga
Saison 2015/16, 19. Spieltag

Vorbericht zum 19. Spieltag

Sonntag 13.3.2016, 15:00 Uhr
1. FC Dilsberg - ASC Neuenheim 3:2 (2:2)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Dominic Treiber
  2. Medin Dokara
  3. Tim Friesendorf
  4. Hasan Karakus
  5. Caner Tilki
  6. Sebastian Kraft
  7. Daniel Janesch
  8. Boris Gatzky
  9. Theo Jaspert
  10. Maximilian Kuberczyk (72. Mark Servatius)
  11. Michael Rebmann (78. Emanuel Smarsly)
  12. Mark Servatius
  13. Emanuel Smarsly
  14. Florian Wörner
  15. Patrick Schleich
  16. Jacob Insua (ETW)
Tore
  • 1:0 1.Min Björn Lipschitz
  • 1:1 15.Min Caner Tilki, Kopfball nach Ecke von Boris Gatzky
  • 1:2 22.Min Medin Dokara, Freistoss
  • 2:2 35.Min Björn Lipschitz
  • 3:2 65.Min Steffen Rittmeier

3 Karten für Neuenheim

  • 38.Min Gelb für Caner Tilki
  • 60.Min Gelb für Maximilian Kuberczyk
  • 90.Min Gelb für Sebastian Kraft

Superkampf, Supertore, Superkulisse am Superwahlsonntag: Dilsberg siegt glücklich im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten!

Hochspannung auf dem Dilsberg. Mit dem wohl schnellsten Tor der Saison geht der Tabellenführer schon nach 15 ASC-Schrecksekunden in Führung. Nach einem langen Ball des praktizierenden FC-Cotrainers Daniel Weitzell springt der Ballfrosch so auf, dass Björn Lipschitz ihn locker über den chancenlosen ASC-Torwart Dominic Treiber ins Netz lupfean kann. Doch innerhalb von sechs furiosen Minuten drehen die nach elf Ligaspielen ohne Niederlage selbstbewussten Gäste die Partie. Caner Tilki, der schon im Hinspiel das erste Neuenheimer Tor markiert hatte, torpediert einen Eckball von Kapitän Boris Gatzky mit dem Kopf unerreichbar ins FC-Netzwerk (15.). Dann der Super-Sonntagsschuss am Super-Wahlsonntag. ASC- Innenverteidiger Medin "The Hammer" Dokara (Foto) donnert einen Freistoß aus fast 30 Metern mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit in den rechten Winkel. Diesem Sensationstor zollen sogar die zahlreichen Dilsberger Zuschauer auf der naturbelassenen Haupttribüne höchste Bewunderung (22.). Und das Tornetz ist tatsächlich nicht gerissen!

Undercover-Torjäger Björn Lipschitz gleicht fulminante ASC-Führung von Medin Dokara und Caner Tilki mit Doppelpack aus!

Schon in dieser spektakulären Anfangsphase verdient sich das Gipelftreffen zwischen dem Klassenprimus und dem Tabellenzweiten den Titel "Spitzenspiel". Allerdings lebt die Begegnung vom Kampf, Einsatz und Draufgängertum der beiden Erzrivalen. Auf dem engen und stolprigen Rasenacker sind Ballstafetten, flüssige Kombinationen und kontrollierte Dribbilings so gut wie unmöglich. Um so bemerkenswerter, dass der kunstrasenverwöhnte Gast die artfremden Platzverhältnisse entschlossen annimmt und im gelbblauen Anton für den erhofften Erfolg malocht.

Pech für die Anatomen, dass das Phantom der Dilsberger Burgbühne wieder mal aus dem Nichts zuschlägt. Nach einer Rechtsflanke zeigt Undercover-Agent Björn Lipschitz, dass er’s auch mit dem Oberstübchen kann und köpft zum 2:2- Pausenstand via Innenlatte ein (35.). Bereits der 26. Saisontreffer des vom Landesliga-Spitzenreiter FC Bammental vergeblich umworbenen Instinkt-Torjägers. Kurz vor dem Halbzeitpfiff des allzu selbstherrlich leitenden Schiedsrichters Björn Schumann (FC Heckfeld) fast die erneute ASC-Führung. Doch FC-Torwart Georg Mayer kann den gezielten Kopfball von Michael Rebmann nach einer Flanke von Kapitän Boris Gatzky entschärfen (44.).

Ein leidenschaftlicher Kampf auf Siegen und Brechen - mit einem glücklichen Gewinner!

Auch der zweite Durchgang ist ein Kampf auf Siegen und Brechen. Echte Torgefahr entsteht aber fast nur aus Standards. Vor allem die Gäste aus Heidelberg, die sich nicht mit einem Remis begnügen wollen, erarbeiten sich eine Serie von Eckbällen und Freistößen. Die Bedrohung für die ASC-Beziehungskiste neben Fantomas Björn Lipschitz heißt Steffen Rittmeier. In der 55. Minute nimmt der Zentraldynamo einen Eckball wunderbar volley. Sein Direktgeschoss zischt nur knapp am von Dominic Treiber trefflich gehüteten ASC-Tor vorbei (55.). Doch der mit seinem tiefen Körpermittelpunkt für Tempodribblings geradezu prädestinierte Rittmeier versucht es trotz einiger vergeblicher Anläufe wieder mal mit einem rasanten Solo, das er - nach dem Wahnsinnsfreistoß von Medin Dokara - mit dem zweiten Super-Sonntagsschuss in den linken Winkel krönt (65.).

ASC-Trainer Alexander Stiehl beordert in der aktionistischen Schlussviertelstunde alle offensivstarken Kräfte – inklusive der Einwechsler Mark Servatius und Emanuel Smarsly - nach vorne. Sogar Neuzugang Medin Dokara, der nicht nur wegen seines Traumtores eine Bravourleistung abliefert, schickt Stiehl in die vorderste Front. Doch bei der Jagd nach dem verdienten Ausgleich dominiert eher die Schrotflinte als das Präzisionsgewehr. Der zwingende Abschluss fehlt. Andererseits vergeigt der Spitzenreiter zwei, drei Kontermöglichkeiten. Und in der 76. Minute wehrt der junge ASC-Keeper Dominic Treiber einen tückischen Drehschuss aus zwei Metern phänomenal ab.

So bleibt es beim etwas glücklichen "Meilenstein" (FC-Coach Jens Großmann) für den Tabellenführer, der mit diesen Big Points seinen Vorsprung auf sechs Punkte vergrößert. Doch noch stehen zehn Partien auf der Agenda – und auch der Klassenprimus ist verwundbar. Hochspannung wie bei den Wahlen ist also weiterhin angesagt: Die ASC-Jäger FT Kirchheim (ebenfalls 40 Punkte) und der nachgerüstete 1. FC Wiesloch (37 Punkte) haben ihre Spiele gewonnen und sind ebenfalls scharf auf die Aufstiegsplätze. Die Hochrechnung aus dem Kreisliga-Studio: Noch alles drin beim Kampf um die Landesliga!

Joseph Weisbrod

Das Phantom schlug wieder zu

Lipschitz mit zwei Toren beim Dilsberger 3:2 gegen Neuenheim

Von Wolfgang Brück

Dilsberg. Gestern morgen gewann Friedbert Ohlheiser mit seinem FC Bammental mit 2:1 in Michelfeld, doch zwei Tage zuvor hatte sich der Sportchef des Landesliga- Tabellenführers einen Korb geholt. Das Angebot, nach Bammental zu wechseln, lehnte Björn Lipschitz dankend ab. "Mir gefällt es beim 1. FC Dilsberg. Meine Kumpel sind alle super Typen", sagt der Torjäger.

Vielleicht steigt Lipschitz auch auf, ohne den Verein verlassen zu müssen. Seit gestern Nachmittag sind die Chancen besser denn je. Der 1. FC Dilsberg gewann das heiß umkämpfte Kreisliga- Spitzenspiel gegen den schärfsten Verfolger ASC Neuenheim mit 3:2 (2:2). Damit vergrößerte der Tabellenführer seinen Vorsprung auf sechs Punkte.

Maßgeblichen Anteil daran hatte – na klar – Björn Lipschitz. Mit dem schnellsten Tor der Saison, nämlich nach genau dreizehn Sekunden, legte der 32 Jahre alte Maurer den Grundstein. Caner Tilki (16.) und der Michelfelder Neuzugang Medin Dokara mit einem Traum-Freistoß (22.) drehten zwischenzeitlich das Spiel. Lipschitz, wer den sonst, besorgte mit seinem bereits 26. Saisontreffer noch vor der Pause den Ausgleich (34.).

Steffen Rittmeier glückte das Siegtor nach kraftvollem Sololauf und wuchtigem Abschluss (67.). Es war der dritte und wichtigste Treffer des 28-jährigen Ingenieurs aus Waldhilsbach. Zwar warfen die Neuenheimer danach alles nach vorne, doch die Platzherren waren durch Ruben Beck, Frederik Schmitt und "Matse" Bernauer dem vierten Tor näher als die Anatomen dem Ausgleich. Da bereits zuvor – kurz nach dem Führungstreffer – Beck eine Riesen-Möglichkeit zum 2:0 ausgelassen hatte, war der Sieg des Spitzenreiters nicht unverdient, auch wenn ein Unentschieden vielleicht eher den Spielanteilen entsprochen hätte.

Glückwünsche zur Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga lehnte Jens Großmann ab. "Wir haben einen Meilenstein gesetzt, aber entschieden ist noch nichts", meinte der Trainer. Das ist die Hoffnung von Alexander Stiehl. "In elf Spielen kann noch viel passieren", stellt der ASC-Trainer fest, der den kleinen aber feinen Unterschied benannte: Björn Lipschitz. "Er ist wie ein Phantom. Man sieht ihn lange nicht, aber plötzlich schlägt er zu." Angetan vom Spitzenspiel war trotz schwieriger Platzverhältnisse Erhard Mayer. Der Kreisliga-Staffelleiter sieht seinen 1. FC Dilsberg gut aufgestellt, obwohl Jens Großmann zum Saisonende nach Sandhausen wechselt. Mayer: "Großmann hat hier viel auf den Weg gebracht, aber sein Nachfolger Gerd Mühlbauer ist auch ein hervorragender Mann."

Dilsberg: Mayer – Wallenwein, Weitzell, Rehberger, Gruner – Hlawatsch – Beck, Bauer (69. Dilber), Büyükakpinar (83. Schmitt), Rittmeier (90. M. Bernauer) – Lipschitz.
Neuenheim: Treiber – Kraft, Friesendorf, Dokara, Karakus – Janesch, Tilki – Kuberczyk (60. Servatius), Jaspert – Gatzky, Rebmann (78. Smarsly).
Schiedsrichter: Schuhmann (Bad Mergentheim) – Zuschauer: 200 – Tore: 1:0 Lipschitz (1.), 1:1 Tilki (16.), 1:2 Dokara (22.), 2:2 Lipschitz (34.), 3:2 Rittmeier (67.).

Spieltag und Tabelle