Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
Karten für Neuenheim
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Die erste Viertelstunde zwischen den Kreisliga-Erzrivalen deutete an, was die RNZ-Überschrift in der Vorschau verhieß: "Ein Knüller in der ersten Pokalrunde." Da waren im abendsonnigen Otto-Hoog-Stadion bereits drei sehenswerte Tore gefallen. Zunächst nahm Steffen Riegler einen Steilpass aus der Tiefe des Raumes zielstrebig mit in seinen Strafraumlauf und ließ ASC-Torwart Burak Polat mit einem perfekt dosierten Lupfer keine Haltbarkeitschance (8.).
Bereits eine Minute später die konsequente Neuenheimer Retourkutsche. Mathias Riedesel befreite den neuen ASC-Stürmer Serdar Özbek, der die Mustervorlage aus der Drehung knallhart ins lange Eck verwandelte (9.). Die turbulente, ausgeglichene Ouvertüre vollendete der VfB mit der allzu leicht ermöglichten Führung. Krassimir Vasilev ließ einen ASC-Verteidiger mit einer schlichten Körpertäuschung aussteigen und schob den Ball kaltblütig zum 2:1 in die Maschen (15.). Ein KISS-Tor: Keep It Simple and Stupid!.
Doch der mit sieben (!) Neuzugängen nach einer babbelharten Trainingsperiode in die Pokalpartie gestartete ASC blieb dran. Erneut war es der oft von der Sechser-Position operierende Mathias Riedesel, der mit einer atemberaubenden 40-Meter-Diagonalpassflanke die VfB-Abwehr entblößte. ASC-Kapitän Patrick Helten stürmte auf das Leimener Tor zu und zog ab. Doch sein scharfer Flachmann zischte einen Meter am langen Pfosten vorbei (19.). Die beste Ausgleichschance vergab Neuenheims vielversprechender, wenn in diesem Pokalderby auch etwas glückloser neuer Zehner. Hightechniker Boris Gatzky, Ex-Oberligaspieler vom SSV Reutlingen, konnte den klugen Querpass von Angreifer Serdar Özbek nicht in einen wirklich ernsthaften Torschuss ummünzen (44.).
Auch nach dem Wechsel konnte Leimens talentierter Nachwuchskeeper Patrick Bender, 18jähriger Sohn des ehemaligen Neuenheimer Meisterspielers Richard Bender, seinem zuschauenden Vater kaum zeigen, was er wirklich drauf hat. Bender Junior bekam einfach nichts zu halten! Ob Abwehr, Mittelfeld oder Angriff: ASC-Trainer Matthias Hohmann hat noch viel Arbeit (und Zeit) vor sich, um aus dem phasenweisen Ohne-, Durch- und Nebeneinander auf dem Platz ein ebenso funktionierendes, aggressiv agierendes wie inspirierendes Miteinander zu machen.
Mit der Führung im Rücken ließ der VfB Leimen die Anatomen kommen, baute vor dem eigenen Strafraum flugs zwei elastische Viererketten auf und nutzte die Ballverluste des Gegners schnell und effektiv aus. Zwar konnte Burak Polat einen Prachtschuss von Diego Caramia nicht weniger prächtig aus dem Winkel hechten. Doch eine Minute später war Neuenheims junger Einser gegen den Abstauber von Jannik Oestreich machtlos (61.). Das schmerzhafte, aber leistungsgerechte Neuenheimer Kreispokal-Aus in der ersten Runde besiegelte erneut Steffen Riegler nach einem überfallartigen Konter mit seinem coolen Abschluss zum 4:1-Endstand.
Kein Grund zur Panik: Bis zum Saisonstart am 26. August beim VfB Wiesloch hat der ASC immerhin noch einen Monat Zeit für das taktisch-technische "Teambuilding". Bereits am kommenden Samstag kann Trainer Matthias Hohmann den nächsten Praxistest zum Experimentieren und Integrieren nutzen. Da gastiert der ASC Neuenheim im Rahmen eines Stadionfestes um 17.00 Uhr beim Mannheimer Kreisligisten DJK/Fortuna Edingen/Neckarhausen an.
Joseph Weisbrod