Heidelberg Kreisliga
Saison 2012/13, 26. Spieltag

Vorbericht zum 26. Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Sonntag 7.4.2013, 15:00 Uhr
TSV Handschuhsheim - ASC Neuenheim 1:1 (0:0)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Bastian Orth
  2. Emanuel Smarsly
  3. Patrick Helten
  4. Felix Frank (66. Yves Hillger)
  5. Michael Ziegler
  6. Atilla Ercan
  7. Vincent Schneider
  8. Daniel Toma
  9. Mathias Riedesel (41. Stefan Holter)
  10. Serdar Özbek
  11. Timo Mifka (78. Andreas Roth)
  12. Stefan Holter
  13. Yves Hillger
  14. Andreas Roth
  15. Burak Polat (ETW)
Tore
  • 1:0 49.Min Kai Berger
  • 1:1 61.Min Daniel Toma, nach Zuspiel von Stefan Holter

4 Karten für Neuenheim

  • 33.Min Gelb für Vincent Schneider
  • 56.Min Gelb für Atilla Ercan
  • 65.Min Gelb für Andreas Roth
  • 87.Min Gelb für Emanuel Smarsly

Remis im Stadtderby: Anatomen haben die Hendsemer Löwen in ihrem Revier gezähmt, aber nicht erlegt!

In der ersten Halbzeit war das Heidelberger Stadtteilderby ein Spiel der toten Augen. Es fielen keine Tore, obwohl der Gast aus Neuenheim in der ersten Viertelstunde für viel Wirbel im Löwengehege sorgte. Einer ganzen Serie von Eckbällen entsprangen vielversprechende Möglichkeiten durch Timo Mifka (4.) und zweimal Serdar Özbek (10./15.). Erst in der 20. Minute tauchte auch der TSV zum ersten Mal gefährlich am gegnerischen Strafraum auf. Doch ASC-Torwart Bastian Orth war wie gewohnt sicher zur Stelle.

Fünf Minuten später traf der von Trainer Matthias Hohmann im Tausch mit Vincent Schneider in den Angriff beorderte Emanuel Smarsly nach einem Eckball von Mathias Riedesel mit dem Kopf die Querlatte (25.). Auch danach dominierten die Anatomen – sehr zum Unwillen des leidenschaftlichen Löwendompteurs Demir Duric, der seine Spieler von der Seitenlinie aus lautstark aus der aufgezwungenen Passivität wecken wollte. Dennoch hatte der ASC die letzte nennenswerte Möglichkeit vor der Pause. Nach einer wunderbar aus vollem Lauf geschlagenen Rechtsflanke von Emanuel Smarsly stieg Torjäger Serdar Özbek hoch. Sein Kopfballgeschoss konnte der Handschuhsheimer Torwart gerade noch entschärfen (33.).

Nach dem Wechsel beteiligte Neuenheim sich großzügig an der Fütterung der bis dahin eher zahn- und antriebslosen Raubtiere aus Handschuhsheim. Ein ASC-Akteur bediente TSV-Sturmalleinikow Kai Berger unfreiwillig mit einem (Alp)Traumpass. Der bullige Angreifer setzte sich im langen Laufduell gegen den von einer Zerrung gehandicapten, eigentlich schnellen Verteidiger Felix Frank durch, umdribbelte den machtlosen ASC-Torwart Bastian Orth und vollendete stramm zum 1:0 (49.).

Auf Neuenheimer Seite sorgten vor allem die Standards – Eckbälle, Einwürfe und Freistöße – von Kapitän Patrick Helten für Unruhe im nervösen Löwenrudel. Doch der Ausgleich fiel tatsächlich aus dem Spiel heraus. Atilla Ercan passte klug auf Stürmer Stefan Holter, der die Vorlage sofort in den Strafraum und in den Lauf von Daniel Toma verlängerte. Der torgefährliche Neuenheimer Mittelfeldspieler machte seiner Kaltschnäuzigkeit alle Ehre und schlenzte den Ball clever am herausgeeilten TSV-Torwart vorbei ins lange Eck.

Wie radebrechte einst der legendäre Löwenkeeper Radi Radenkovic Anno Domini 1965 in seinem Bundesliga-Schlager "Bin i Radi, bin i König" so grässlich?: "Ball kommt wie der Blitz, dass ich manchmal schwitz‘". Dabei gab es in der letzten halben Stunde für beide Torhüter trotz der frühlingshaften Temperaturen wenig zu schwitzen. Zwischendurch hatten die Augen des Spiels gefunkelt. Am Ende wurden sie wieder leer. Und so blieb es zwischen den Erzrivalen aus dem Heidelberger Norden beim letztlich leistungsrechten Remis.

Da ASC-Verfolger SG Horrenberg beim Tabellendritten VfB Leimen mit 2:1 verlor, verteidigte Neuenheim seinen vierten Tabellenplatz. Am nächsten Sonntag empfängt das Team von Trainer Matthias Hohmann die SpVgg Neckargemünd. Die neue Mannschaft von Trainer-Urgestein Rüdiger Menges hat dessen Ex-Club SG Dielheim mit ihrem 4:0-Heimerfolg wohl endgültig aus der Kreisliga geschossen. Mehr als bitter für diesen lange Zeit höherklassigen Kurpfälzer Traditionsverein!

Vor dem Lokalderby in Handschuhsheim hat der ASC-Vorstand sich zur Baustelleninspektion auf dem benachbarten Fußballcampus Heidelberg getroffen. Die Außenanlagen sind schon weit gediehen. Bald kann der Kunstrasen der neuesten Generation, den u. a. auch der Deutsche Meister FC Bayern München bespielt, verlegt werden. Der Heimweg aus dem Kirchheimer Exil kann im 35. Jahr seit der Gründung des Anatomie-Sportclubs Neuenheim 1978 e. V. in wenigen Monaten beginnen! Freuen wir uns darauf.

Joseph Weisbrod

Bilder vom Sportgelände

Bilder vom Spiel

Spieltag und Tabelle