Aufstellung des ASC Neuenheim
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Zwei Chancen, ein Siegtreffer: Das nennt man wohl Effizienz. Auch die Horrenberger Bestia Negra im schwarzen Trikotfell konnte den nun schon seit fünfzehn Spielen ungeschlagenen Gast aus Heidelberg nicht stoppen. Schon in der 7. Minute legen die Anatomen die in den letzten vier Heimspielen alle Gegner verschlingende schwarze Bestie an die Kette und gönnen ihr über die gesamte Spielzeit hinweg nur wenig Auslauf.
Auf dem kraterartigen, schwer bespielbaren Rasen entwickelt sich eine reinrassige Kampfpartie. Mit einem Traumstart für den Tabellenzweiten, der u. a. auf die Verletzten Timo Mifka (18 Tore) sowie mit Matthias Hohmann, Marco Wacker und Michael Weigel auf eine erstklassige Abwehrbastion verzichten muss.
7. Minute: ASC-Angreifer Ryan Quintal nimmt eine Kopfballvorlage von Mittelfeldfighter Daniel Toma an und lupft den Ball über den aus seiner Beziehungskiste geeilten Torwart Florens Koch ins verwaiste Netzwerk. Drei Minuten später vergibt SG-Stürmer Jan Heck im Tiefflug die Ausgleichschance. Die zweite Neuenheimer Chance kurz vor der Pause: ASC-Attacante Stefan Holter pflügt sich auf der rechten Ackerseite unwiderstehlich durch und schlägt eine scharfe Flanke an den Fünfmeterraum. Doch Ryan Quintal scheitert knapp (43.).
Ballstafetten, Kurzpässe, Kombinationen werden auch nach der Pause weder geboten noch von den zahlreichen Zuschauern erwartet. Auf diesem Boden hätte auch Barcelona nicht zaubern können. Unter den holprigen Voraussetzungen verbeißen sich die Akteure in Zweikämpfe und schlagen hässliche, lange Bälle, die auch mal Richtung Horrenberg/Ortsmitte fliegen. Dabei hat die hochmotivierte Mannschaft von Trainer Ralph Förster die undankbarere Aufgabe. Schließlich muss die SG kreativer sein, um das Spiel vielleicht noch zu drehen. Der ASC hingegen kann sich auf die Verteidigungsarbeit und gelegentliche Entlastungskonter konzentrieren.
Dass beim ASC Neuenheim über insgesamt 96 (!) Minuten die Null steht, ist ein Verdienst der kompakten Defensive. Obwohl die SG in der letzten Viertelstunde mit aller Macht auf den Ausgleich drängt, lässt die dichte Viererkette um Kapitän Patrick Helten vor dem souveränen Torwart Benny Bolich kaum eine Abschlussmöglichkeit zu.
Und wenn dann doch einmal ein gefährlicher Ball Richtung Tor kommt, klären - wie in der 74. bzw. 82. Minute – die bärenstarken Verteidiger Emanuel Smarsly (linke Seite) und Felix Frank (Zentrum). Schiedsrichter Jürgen Groh (Bruchsal) gefällt mit einer untadeligen, gelassenen Spielleitung. Sechs Minuten Nachspielzeit sind allerdings des Guten zuviel: Auch wenn ein kleiner Junge mit seinem Ausflug in die Spielfeldmitte für eine kurze Verzögerung, vor allem aber für Heiterkeit sorgt.
Heiter ist die Stimmung nach dem Abpfiff auch in den Reihen des ASC Neuenheim. Vier Spieltage vor Saisonende acht Punkte Vorsprung auf den einzigen ernsthaften Verfolger, tabellarisch bestens eingebettet zwischen den beiden Kreispokalfinalisten FC Dossenheim (Spitzenreiter) und der SG Viktoria Mauer (Tabellendritter), trotz Personalmangel die einzige ungeschlagene Mannschaft der Rückrunde:
Der "Tanz in den Mai" kann kommen! Und der beginnt für den ASC am Sonntag, dem 6. Mai, mit dem Heimspiel gegen die SpVgg Neckargemünd. Das ist der Verein, der den ASC Neuenheim zuletzt besiegt hat: Am 11. Spieltag, dem 23. Oktober 2011, mit einem knappen 1:0.
Joseph Weisbrod