Heidelberg Kreisliga
Saison 2011/12, 19. Spieltag

In einem Geisterspiel, bei dem ASC-Chefkassierer Jürgen Quenzer nicht viel zu tun hatte, entgeisterte der Tabellenzweite den Gast aus Baiertal mit einem Ergebnis in der Messi-Währung. Spieler des Tages war der an vier Toren beteiligte ASC-Angreifer Timo Mifka. Drei Tore schoss der Torjäger selbst, eines bereitete der Routinier vor. Letztlich ist der erste Neuenheimer Heimsieg im Jahr 2012 allerdings das Resultat einer ebenso geduldigen wie abgeklärten Teamleistung.

Es dauerte trotz via Grundlinie gut herausgespielter Chancen, u. a. durch Timo Mifka nach einem abgefälschten Pfostenschuss (19.), und mehrerer gefährlicher Standards etwa 25 Minuten, ehe die überlegenen Anatomen den Catenaccio des tief stehenden Tabellenachten erstmals knacken konnten. Einen Schuss von Timo Mifka lenkte Baiertals Verteidiger Marcel Wagner unglücklich und unhaltbar für seinen Keeper Sascha Linder zum 1:0 ab.

Postwendend gelang den Gästen durch ihren schlaksigen Mittelstürmer Raffael Peilert nach einem überfallartigen Konter über den rechten Außenbahner Christoph Janson der überraschende Ausgleich (26.). Statt bereits in der Pause die Nase vorne zu haben, vergab der ASC aber auch klarste Möglichkeiten. Nach klugem Rückpass von Lino Katzenberger versuchte es Neuzugang Fatih Akdis mit einem Gewaltschuss aus acht Metern, der aber am aufmerksamen SpVgg-Torwart Sascha Linder abprallte (44.).

Auch nach dem Wechsel dominierte die Mannschaft des umsichtigen Spielertrainers Matthias Hohmann, der seinen Pakt mit dem Anatomie-Sportclub in der vergangenen Woche verlängerte. Der ASC kombinierte auf dem nicht leicht bespielaren Untergrund erstaunlich präzise. Nur im Abschluss haperte es zunächst noch. Doch dann hieß es: Mach Dein Ding! Und Timo Mifka machte seine Dinger.

64. Minute: Nach wiederholter kreativer Vorarbeit von Mathias Riedesel verlängert ASC-Kapitän Michael Weigel den Ball genau in den Lauf von Timo Mifka. Der Torjäger zimmert das Ding aus spitzem Winkel mit playstationreifer Schusstechnik volley ins Baiertaler Netzwerk. Zwei Minuten später staubt Timogol nach einem kapitalen Abwehrschnitzer zum vorentscheidenden 3:1 ab (66.).

Nach dem atomaren Mifka-Doppelschlag kam es zur Kernschmelze im Baiertaler Abwehrblock. Neuenheims an vielen konstruktiven Aktionen initiativ beteiligter Mittelfeldmotor Daniel Toma (81.) und "Fantomas" Timo Mifka mit seinem 18. Saisontreffer (86.!) machten den letztlich hochverdienten Neuenheimer Heimerfolg perfekt. Aufgrund der Niederlagen erweitert der ASC Neuenheim (38 Punkte) den Vorsprung auf Verfolger SG Mauer (34) und festigt seinen Relegationsplatz. Gleichzeitig schmilzt der Rückstand auf den Tabellenführer auf acht Punkte. Der FC Dossenheim (46) erzielte beim unsinnigen eigentlichen Geisterspiel auf dem Dilsberg ein 2:2-Unentschieden.

Joseph Weisbrod

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