Heidelberg Kreisklasse A
Saison 2009/10, 9. Spieltag

Vorbericht zum 9. Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Sonntag, 18. Oktober 2009, 12:45 Uhr
TSV Wieblingen II - ASC Neuenheim 0:2 (0:1)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Benny Bolich
  2. Felix Frank (72. Vincent Schneider)
  3. Patrick Helten
  4. Christian Warnemann (46. Felix Louis)
  5. Andreas Roth
  6. Simon Erl
  7. Miguel Bernal
  8. Daniel Toma
  9. Mathias Riedesel
  10. Tim Thumulka
  11. Emanuel Smarsly (65. Christoph Gebhardt)
  12. Vincent Schneider
  13. Felix Louis
  14. Christoph Gebhardt
  15. Sajan Wagner
  16. Oliver Amaya (ETW)
Tore
  • 0:1 15.Min Tim Thumulka, nach Pass von Emanuel Smarsly
  • 0:2 61.Min Mathias Riedesel, nach Pass von Patrick Helten

Seriensieger ASC punktgleich mit Tabellenführer Mühlhausen auf Platz 2!

Die Nachwuchsband des TSV Wieblingen bittet den Tabellenzweiten zum fetzigen Hartplatz-Rock. Der Gast aus Neuenheim diktiert vom Anpfiff weg den Rhythmus und gibt während der 90-Minuten-Session die Leadgitarre nicht ab. 15. Minute: Emanuel Smarsly, einer der drei Angreifer, bedient seinen Sturmpartner Tim Thumulka mit einem homöpathisch fein dosierten Pass in den Wieblinger Strafraum. Der Kapitän jagt den Ball nach unwiderstehlichem Antritt hart wie Stalin zum 0:1 ins TSV-Netzwerk. Bereits das neunte Tor der Marke TTT (Tim Thumulka Trifft) im neunten Saisonspiel.

Das Team Neuenheim kombiniert immer sicherer, agiert im je nach Ballbesitz variierenden 4-3-3-Grundsystem sehr beweglich und hat in der 24. Minute die nächste komfortable Möglichkeit. Nach einem Mustereckball von Simon Erl steigt Innenverteidiger Andreas Roth elegant hoch. Der TSV schaufelt den gefährlichen Kopfballaufsetzer gerade noch von der Linie. Den kühnen 18-Meter-Nachschuss von Mathias Riedesel faustet TSV-Torwart Andreas Schell, Wieblingens Bester, mit famoser Reaktion aus der Gefahrenzone.

Sein Gegenüber kann sich im ganzen Spiel nur einmal wirklich auszeichnen. 41. Minute: ASC-Keeper Benny Bolich wehrt einen scharfen Schuss aus der Nahdistanz ab. Vielleicht hat ihm bei dieser Parade ja ein ehemaliger Nationaltorwart zugeschaut. Denn in der Clubgaststätte sitzt Hoffenheims Nummer Eins Timo Hildebrand mit Blickrichtung auf das Spielfeld beim Mittagessen mit Freunden.

Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff des soliden Schiedsrichters adressiert Mathias Riedesel eine Diagonalflanke genau auf Topgunner Tim Thumulka. Thumulka trickst einen Verteidiger aus, will es aber allein vor dem TSV-Keeper zu genau wissen und trifft mit seinem gezielten Flachschuss nur den linken Pfosten (48.). Der Ball sagt nun - in Anlehnung an den neuen Song von Element of Crime - zu den Wieblinger Spielern: "Immer da, wo Ihr seid, bin ich nie:" Und hält sich meistens in den Neuenheimer Reihen auf. Dort läuft er wie geölt.

Im Mittelfeld gewinnen Daniel Toma und Simon Erl nicht nur fast alle Zweikämpfe. Sie haben darüber hinaus neben ihrer Ballsicherheit das Auge für gescheite Zuspiele. Miguel Bernal, der kleine Sechser aus Sevilla, sorgt derweil für die nötige Rückendeckung vor der Abwehr. Und die Neuenheimer Viererkettler lassen auf der hinteren Herdplatte nichts anbrennen. Außerdem gelingen ihnen immer wieder weite, zielorientierte Bälle in die Angriffszone.

So auch in der 61. Minute. Der schwungvolle linke Außenbahner Patrick Helten schickt mit einem wunderbaren 50-Meter-Pass seinen unberechenbaren Anarcho-Stürmer Mathias Riedesel auf die Reise. Riedesel fackelt nicht lange und schließt den Blitzkonter mit einem saftigen Schuss unhaltbar ab. Kurz darauf bringt ASC-Trainer Matthias Hohmann für den einen Flügelflitzer -Torvorbereiter Emanuel Smarsly - den nächsten Schwabenpfeil. Christoph Gebhardt steigert mit seinen tempobildenden Maßnahmen nochmals die Unruhe im TSV-Defensivgefüge.

Insgesamt taucht der ASC im Wieblinger Straflabor ungefähr so oft auf wie Jan Ullrich bei Doktor Mabuse Eufemanio Fuentes. Aber nur zweimal mit zählbarem Erfolg. Insofern kann das Trainer-Gespann Matthias Hohmann und Mark Schröder seinem spiel- und kampfstarken Team nur die mangelnde Chancenauswertung an der Analyse-Tafel ankreiden. Souverän herausgespielt war dieser Auswärtssieg am Geburtstag von ASC-Jugendleiter Rolf Rehm am Ende allemal.

Drei Euro ins Phrasenschwein: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Da die Begegnung in Wieblingen bereits um 12.45 Uhr begann, durfte der ASC Neuenheim sich ein paar Stunden als alleiniger Spitzenreiter fühlen. Denn erst in der dramatischen Schlussphase glich der um 15.00 Uhr angetretene Klassenprimus FC Mühlhausen die 0:2-Führung des FC Dilsberg aus. Als Gaby Bolich von ihrem Sohn Benny per Handy den 2:2-Endstand aus Mühlhausen gegen 17 Uhr übermittelt bekam - hatte der in Heidelberg lebende und essende TSG 1899-Torwart Timo Hildebrand die Gaststätte allerdings bereits verlassen.

Somit steht der immer noch unbezwungene ASC Neuenheim nach dem sechsten Sieg in Folge am 9. Spieltag punktgleich mit Tabellenführer FC Mühhausen an der Spitze (je 23 Zähler) der Heidelberger Kreisklasse A - mit vier Punkten Vorsprung auf den neuen Tabellendritten SV Waldwimmersbach (19 Zähler).

Joseph Weisbrod

Spielbericht aus der RNZ

Wieblingen hatte in der 14. Minute das Nachsehen, als Neuenheims Neuzugang Tim Thumulka die Neuenheimer Führung erzielte. In der Folge gestaltete die Wieblingen das Spiel offen und hatte nach einer halben Stunde die Chance zum Ausgleich durch Kalhor. In der zweiten Halbzeit verlagerte sich das Spielgeschehen zusehends ins Mittelfeld. In der 72. Minute erhöhte Riedesel auf 0:2. Der TSV konnte danach keine Akzente mehr setzen und verlor verdient.

tsv

Spieltag und Tabelle