Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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12 Points go to: Neuenheim. Die Anatomen erreichen beim Contest in der Heidelberger Kreisklasse A den zweiten Platz (67 Punkte). Mit einem lenamäßig hohen Sieg entscheidet der ASC das Hitchcock-Finale für sich und steigt mit dem Meister SV Waldwimmersbach (69 Punkte) in die Kreisliga Heidelberg auf. Der 1. FC Mühlhausen hingegen erreichte beim Aramäischen KSV Leimen nur ein 1:1-Unentschieden und muss sich mit 65 Punkten und dem undankbaren Platz des weinenden Dritten begnügen.
Gegen die faire, sich tapfer wehrende Mannschaft aus Gaiberg lief die Neuenheimer Hightech-Torfabrik nach nervösem Beginn auf Hochtouren. Dabei muss man den Gästen hoch anrechnen, dass der Absteiger trotz seiner dramatischen Personalmisere mit nur zehn Spielern zum ungleichen Kampf gegen die Windmühlen überhaupt antrat. Allerdings konnten die Gaiberger ihr chronisches Leck in der Abwehr nie stopfen. Der Anatomie-Sportclub nahm seinen Aufstiegsjob sehr ernst und ging in der 7. Minute durch Torjäger Mathias Riedesel nach einer scharfen Hereingabe von Christoph Gebhardt in Führung. Zehn Minuten später erhöhte das blühende Neuenheimer Eigengewächs Daniel Toma nach einer Maßflanke von Tim Thumulka per Kopf auf 2:0.
Danach ging es wie in Oslo Schlag auf Schlag. 26. Minute: Der überragende Spielertrainer Matthias Hohmann, Denker und Lenker im gut geölten ASC-Getriebe, köpfte eine Traumvorlage von Mathias Riedesel zum 3:0 in die SC-Maschen. 27. Minute: Christoph Gebhardt vollstreckte per Oberschenkel mit seinem 16. Saisontreffer zum 4:0. 34. Minute: Mathias Riedesels hochpronzentiger Flachmann führte zum 5:0. 36. Minute: Einen Eckball von Simon Erl verwandelte erneut Matthias Hohmann per Wuschelkopf zum 6:0. 38. Minute: Mathias Riedesel exekutierte das 7:0, Tim Thumulka kurz darauf ebenso präzise das 8:0. Neuenheims neunte Torsinfonie vollendete Andreas Roth in der 44. Minute zum 9:0-Halbzeitstand.
Ein paar Kilometer Luftlinie entfernt lag Hauptkonkurrent Mühlhausen in Leimen zwar mit 0:1 in Front. Doch der ASC Neuenheim hatte bereits das bessere Torverhältnis. Der SC Gaiberg konnte sich in der Kabine kurz erholen, bevor das sanfte Massaker weiter ging. Kaum hatte der souveräne, aber kaum geforderte Schiedsrichter mit seinem Gespann den zweiten Durchgang angepfiffen, startete Daniel Toma seinen imposanten Hattrick. In der 46., 50. und 60. Minute machte der torhungrige Mittelfeldspieler das Dutzend voll.
Eine Minute später zelebrierte Mathias Riedesel Tor Nummer 13 und gleichzeitig seinen 24. Saisontreffer. Danach ging der ASC fahrlässig mit seinen Möglichkeiten um, wollte den Ball buchstäblich ins Tor tragen. Keine Tragödie, denn ASC-Spion Jonas Licht meldete aus Leimen keinen weiteren Treffer von Christian Thome & FCM Co. KG. Nur die Glanzparaden von Torwart Patrick Philipp, Gaibergs Bestem in einer nie ihre Würde verlierenden Mannschaft, verhinderten zunächst weitere Einschläge im SC-Netzwerk.
In der letzten Viertelstunde erwachte wieder der Jagdinstinkt im unersättlichen Raubtier aus Neuenheim. 76. Minute: Tim Thumulka hämmerte das runde Plastikding mit brachialer Wucht in die Gaiberger Maschen. Zwei Minuten danach gelang Daniel Toma bereits sein fünfter Treffer in diesem arg einseitigen Spiel. Den Schlussakkord unter einen furiosen Neuenheimer Triumphmarsch setzte der eingewechselte Sajan Wagner zum 16:0-Endstand. Unterm Strich verbuchte der ASC Neuenheim nicht nur ein Rekordergebnis, sondern den zweiten Tabellenplatz und damit - nach zwei Jahren Abstinenz - die Rückkehr ins Oberhaus des Fußballkreises Heidelberg.
Danach gab es die wohlverdiente Beifalls- und Sektdusche. Und für jeden Spieler ein dunkelblaues T-Shirt, spendiert von Fotograf und Spielervater Rainer Thumulka, mit dem Slogan: "Mein ASC: Eine Klasse besser!". Dieser Aufdruck ist keineswegs übertrieben. Denn die Neuenheimer Bilanz unter Spielertrainer Matthias Hohmann und Co-Trainer Mark Schröder spricht für sich: Beste Tordifferenz (plus 71), mit Abstand die beste Abwehr (nur 27 Gegentreffer), neben dem 1. FC Mühlhausen der beste Angriff (je 98 Tore), die auswärtsstärkste Mannschaft der Kreisklasse - und nicht zuletzt die erfolgreichste Bilanz im Duell mit den beiden Spitzenteams (10 von 12 möglichen Punkten).
Der ASC Neuenheim gratuliert dem SV Waldwimmersbach, der sich auch im letzten Spiel beim 5:0 in Altneudorf keine Blöße gab, voller Hochachtung zur verdienten Meisterschaft in der Heidelberger Kreisklasse A. Der ganz besondere Respekt gebührt auch dem unglücklichen Tabellendritten 1. FC Mühlhausen (1:1 in Leimen), der als Neuling eine Spitzen-Saison gespielt hat und den Aufstieg ebenfalls verdient gehabt hätte.
Dass die Neuenheimer auch so richtig gute Feierbiester sein können, bewiesen die Jungs am Sonntag abend bei der feuchtfröhlichen und völlig ausgeflippten dritten Halbzeit in Stefans Biergarten.
Joseph Weisbrod
Bilder zum Spiel von Rainer Thumulka