Aufstellung des ASC Neuenheim
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Der kalte Entzug ist endlich vorbei: Mit dem kalendarischen Frühlingsanfang haben auch die Heidelberger Amateurklassen die Rückrunde eröffnet. Nach der XXL-Winterpause und vier Testsiegen startete Tabellenführer ASC Neuenheim, zusätzlich motiviert durch das überraschende Remis von Top-Verfolger FC Mühlhausen beim Schlusslicht TSG Altenbach, mit vielen positiven Fußballhormonen in den Kampf um die Meisterschaft, Teil 2. Hatten die Neuenheimer beim 3:3 im Hinspiel-Thriller auf dem Boxberg noch eine dreimalige Führung verspielt, begingen die Anatomen nun keinen ärztlichen Kunstfehler und gewannen souverän mit 3:0 gegen den Catenaccio-Turnerbund von Trainer-Oberhirte Horst Bender.
Schon im ersten Durchgang hat der ASC Neuenheim wesentlich mehr Aktien im Spiel als der Tabellenneunte. Allerdings gelingt es dem zunächst um seine kreative Identität ringenden Kollektiv um Spielertrainer Matthias Hohmann nicht, seine optische Dominanz in wirklich zwingende Torchancen umzumünzen. Der erste mutige Distanzschuss von ASC-Mittelfeldläufer Simon Erl wird von der TBR-Abwehr gefährlich abgefälscht und streicht knapp am Pfosten vorbei (26.). Zehn Minuten später geht der Gastgeber durch einen von Tim Thumulka sicher verwandelten Foulelfmeter - nach einer Sense am flinken Christoph Gebhradt - in Führung. Bereits das 11. Saisontor von TTT (Tim Thumulka trifft), der hinter den Spitzen mit seiner Übersicht, Pass- und Zweikampfstärke ein abgeklärtes Spiel macht.
Gegen den in der Abwehr höchst massiven Gast kann der ASC nach der Pause endlich auch seine schöpferische Ader zum Pulsieren bringen. 49. Minute: "Mister Überall" Mathias Riedesel flankt formvollendet in die Strafraummitte. Emanuel Smarsly köpft in Rückenlage an die Latte. 57. Minute: Dieses Mal flankt "Emma". Riedesel versucht den Ball am Elfmeterpunkt anzunehmen, anstatt direkt auf die Boxberger Hütte zu köpfen. 72. Minute: Riedesel schlägt den Ball scharf und flach wie eine Peperoni von der rechten Außenbahn nach innen. Sachsenpfeil Christoph Gebhardt grätscht den Ball über die Linie, hatte aber vorher die Hand am Spielgerät. Dann der längst überfällige Führungsausbau: Der hochaktive Anatome Daniel Toma dribbelt seiner runden Freundin eng am Fuß durch den Strafraum und vollstreckt prägnant ins linke Eck (76.). Damit ist der Turnerbund-Widerstand gebrochen, zumal die Bender-Schützlinge wegen einer gelbroten Karte dezimiert zu Ende spielen müssen.
Eine aggressive Westerwelle nach der anderen rollt nun auf die TB-Viererkette zu. Vier Minuten nach dem 2:0 zieht der defensiv und offensiv überzeugende ASC-Guerillero Simon Erl einen Freistoß in perfekter Schusstechnik in die Strafraummitte. Neuenheims tadelloser Abräumer Andreas Roth ist zur Stelle und torpediert die Maßflanke per Denkerstirn zum 3:0 ins rotschwarze Netzwerk (79.) In der zweiten Häfte kann man dem Spitzenreiter eigentlich nur anlasten, dass die Hohmänner selbst klarste Torverhältnisoptimerungschancen (sorry für das Wortungetüm) vergeigten.
Ansonsten lautet das klare Signal des Tabellenführers an die Konkurrenz: An uns kommt so schnell keiner vorbei, außer Jesus Christus. Und der spielt bekanntlich in einer anderen Liga. Bereits am nächsten Mittwoch um 19.30 Uhr steigt das vorgezogene Duell beim Tabellendritten. Das Farmteam des Verbandligisten SG Kirchheim, 3:1-Auswärtssieger beim SV Altneudorf, wird dem Klassenprimus ab 19.30 Uhr auf seinem Kunstrasen im Sportzentrum Süd alles abverlangen, um sich für die 1:3-Hinspielniederlage am 11. 9. 2009 zu revanchieren.
Joseph Weisbrod