Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
Fehlanzeige |
Zur besten Sportschau-Zeit am Samstagabend lieferten sich die beiden Kreisliga-Absteiger einen letztlich torlosen, aber durchaus temperamentvolen Kreisklassenkampf. Während der SVW mit langen Bällen aus der Abwehr das eigene Mittelfeld direkt überbrückte und seine quirligen Angreifer mehr oder weniger zielgenau fütterte, versuchte es der Gast aus Heidelberg vor allem mit spielerischen Mitteln.
Dabei ließ die konzentrierte Neuenheimer Viererkette mit dem formidablen Doppelfelix in der Zentrale (Felix Louis und Felix Frank), mit dem engagierten Kapitän Christian Warnemann und Außenverteidiger Satnam Gill vor dem chronisch starken und sicheren Torwart Oliver Amaya kaum eine gegnerische Option zu.
Mit einer Ausnahme im ersten Durchgang: Oliver Amaya sah sich plötzlich allein einem Waldwimmersbacher gegenüber, dessen "unhaltbaren" Nahschuss der Neuenheimer Zerberus durch entschlossenes Vorpreschen grandios parierte. Zwei Minuten später schlug ASC-Standardexperte Simon Gatt einen Freistoß scharf und mit viel Effet in den Strafraum. Der sehr agile Mittelstürmer Stefan Holter scheiterte nur knapp mit seinem Abschluss. Kurz vor der Pause das nächste Teamwork der beiden jungen Neuenheimer: Holters Kopfball nach einer Präzisionsecke von Abiturient Gatt zischte knapp über die SVW-Hütte.
Nach dem Wechsel war das Team von Matthias Hohmann aktiver und angriffslustiger als der Gastgeber. Nach einer scharfen Rechtsflanke des umsichtigen Spielertrainers hätte ein SVW-Verteidiger den eigenen Keeper fast mit einem markanten Eigentor bezwungen. Unter der vorbildlichen, ruhigen Leitung des tadellosen jungen Schiedsrichters Björn Stumpf (VfB Eppingen) wogte die spannende Partie nun hin und her wie ein Weizenfeld im stürmischen Wind.
Als die Zuschauer sich bereits mit einem Remis abgefunden hatten, hätte der ASC Neuenheim in letzter Minute fast noch einen Dreier aus der idyllischen Odenwaldgemeinde entführt. Doch David Kellers Aufsetzer - nach schönem Solo - in der 89. Minute verpasst den rechten Torpfosten nur um Zentimeter.
So blieb es beim tor-, aber keineswegs niveaulosen Unentschieden zweier Mannschaften, die weder mit dem Aufstieg noch mit dem Abstieg irgend etwas zu tun haben dürften und bereits die nächste Saison planen können.
Joseph Weisbrod