Kreisliga Heidelberg
Saison 2006/07, 31.Spieltag

Vorbericht zum 31.Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Samstag, 12.5.2007, 15:30 Uhr
ASC Neuenheim - SV Waldhilsbach 2:2 (0:0)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Markus Gamer
  2. Moritz Mie (Joseph Lama)
  3. Satnam Gill
  4. Christian Warnemann
  5. Felix Louis
  6. Simon Keller
  7. Marius Hausmann (Steve Ekoua Sima)
  8. Javier Barra-Flores
  9. Fouad Haddad (Hamed Toure)
  10. David Keller
  11. Timo Mifka
  12. Joseph Lama
  13. Steve Ekoua Sima
  14. Hamed Toure
  15. Burkhard Kunzmann
Tore
  • 1:0 51.Min David Keller
  • 2:0 88.Min David Keller, nach Doppelpass mit Timo Mifka
  • 2:1 90.Min Björn Lipschitz
  • 2:2 96.Min Björn Lipschitz

Vier Minuten: ASC vergeigt 2:0-Vorsprung in der Nachspielzeit!

Ein weiser Trainer brachte die Unergürndlichkeit dieser wundervollen Sportart auf den philosophischen Punkt: Fußball ist Fußball! Bis zur 88. Minute sah der ASC Neuenheim wie der sichere Sieger aus. Da machte der seit Wochen in Hochform agierende David Keller mit seinem zweiten Tagestreffer das 2:0. Was sollte da noch anbrennen? "Vier Minuten" hieß der Film, der kürzlich den Deutschen Filmpreis gewann. Nur vier Minuten brauchte der SVW, um durch einen Doppelschlag seines begnadeten Jungtorjägers Björn Lipschitz in der Nachspielzeit noch einen glücklichen Punkt zu erbeuten.

Fit und fett: Der ASC hatte fast die gesamte Spielzeit ein deutliches Über-gewicht, konnte aber fette Chancen nicht verwerten. Allein Timo Mifka, eigentlich die personifizierte Torgefahr, bot sich in der ersten Viertelstunde dreimal die Möglichkeit, seine Mannschaft in Führung zu schießen und Saisontor Nummer 25 zu vollenden. Der frisch gekürte Kreispokalfinalist zeigte einen ansehnlichen, flexiblen Fußball, praktizierte ein konsequentes Risikomanagement und hatte das SVW-Sturmduo Infernale Björn Lipschitz und Stefan Johe meist gut im Griff.

Mit einer Nulldiät ging es in die Kabinen. Nach der Pause drückte die Neu-enheimer Überlegenheit sich endlich auch in Toren aus. ASC-Spielgestalter David Keller markierte nach einem weiten Abschlag von Torwart Markus Gamer das 1:0 (51.). Nach einem Pass von Abwehr-Ass Felix Louis aus der Tiefe in die Tiefe des Raumes und einem Doppelpass mit Timo Mifka erhöhte Keller sogar auf 2:0 (88.) Die Mannschaft von Spielertrainer Firitz Fromm schien sich fromm in ihr Schicksal ergeben zu haben. Es sah nach einem entspannten Feier-Abend für die Anatomen aus. Zumal Steve Ekoua Sima nach endlosen Verletzungs-Monaten sein Comeback im Neuenheimer Dress feiern konnte.

Doch wie sagt ein italienisches Sprichwort? "Tutto fa brodo". Aus allem kann man Brühe kochen. Auch aus einem scheinbar hoffnungslosen Rückstand. Anstatt den nicht gerade vor Siegeswillen berstenden Gegner zu kontrollieren und die Defensive abzusichern wie Heiligendamm beim G 8-Gipfel, ließ der ASC sich zweimal von SVW-Topshooter Björn Lipschitz düpieren. So bei dessen in der Entstehung vermeidbaren Freistoßtor aus gut 25 Metern (90. + 6 Min.) Wäre der SVW eine Frau mit Kindern, könnte man sagen: Der ASC bereitete ihr ein generöses Geschenk zum Muttertag.

Wie bereits berichtet, hat der ASC Neuenheim sich nach dem 4:1-Erfolg am Mittwoch auf dem heiligen, wenn auch welligen Rasen der Lobenfelder Alm für das Finale des Heidelberger Kreispokals qualifiziert. Endspiel-Partner ist auf heimischer Anlage voraussichtlich am Pfingstmontag, dem 28. Mai, die SG Wiesenbach, die nach der Meisterschaft in der Kreisliga nun auch das begehrte Double anstrebt. Dem ASC Neuenheim gelang dieses Kunststück übrigens vor fast zehn Jahren, ebenfalls an Pfingsten: 1998 machte der ASC innerhalb von drei Tagen die Meisterschaft und den Pokalsieg perfekt. Auch damals hieß der Trainer Dr. Holger Zimmer, der den ASC Neuenheim auch in der Saison 2007/2008 betreuen wird.

Joseph Weisbrod

Spieltag und Tabelle