Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Ein Klimaziel war schon vor dem Anpfiff erreicht: Die Sonne lachte vorfrühlingshaft vom azurblauen Rauenberger Himmel. Das Spiel hingegen erwärmte sich nach hochgradigem Beginn - ASC-Kapitän Timo Mifka schoss nach einem feinen Steilpass von Foaud Haddad in der zweiten Minute vorbei - nur langsam. Eine merkwürdige Begegnung, deren Ergebnis den Spielverlauf auf den Kopf stellte. Denn der Gast aus Neuenheim dominierte über weite Phasen und verlor trotzdem klar mit 0:3, weil der ASC die Woche der Brüderlichkeit mit zwei Geschenken an den Gegner eröffnete.
Nach einer fußballerischen Dürreperiode mogelte der VfB sich nach einer Viertelstunde erstmals Richtung ASC-Strafraum. Eine eher desorientierte Flanke segelte vor den Neuenheimer Kasten. Eigentlich eine Szene à la "Zewa Wisch & Weg". Statt dessen landete der Ball via Eigentorkopfball im Netz (15.). Kurz darauf fast der hochverdiente Ausgleich. Ein als Flanke gedachter Marschlugkörper von US-Boy Joshua Allen entpuppte sich als höchst bedrohliche Cruise Missile, die der glänzende VfB-Keeper Johann Hufnagl gerade noch an die Querlatte lenken konnte (17.)
Auch danach war das überaus engagierte Team von ASC-Trainer Dr. Holger Zimmer nicht nur, aber vor allem durch Standards gefährlich. Die Eckbälle des Tübinger Neuzugangs Patrick Helten (von der rechten Seite) und Simon Keller (von links) hatten Schnitt und Power. So konnte ein Rauenberger einen Kopfball von Innenverteidiger Lars Watling nach einer scharfen Ecke von Keller in der 34. Minute von der Torlinie bugsieren. Danach prüfte erneut Joshua Allen mit einem Flachschuss Hufnagls beachtliche Anglerqualitäten. Der ASC machte das Spiel, der VfB die Tore. Neuenheims Torwart Burkhard Kunzmann konnte zwar einen nicht ungefährlichen Kopfball parieren, aber nicht festhalten. Rauenbergs Elfer Ethem Hosdil war zur Stelle und staubte zum glücklichen 2:0-Halbzeitstand ab (44.).
Auch nach dem Wechsel gestaltete der ASC das vom Karlsruher Schiedsrichter Carsten Martin umsichtig geleitete Spiel proaktiv, während der VfB auf eigenem Hartplatz sein Heil im Kontern suchte. So auch in der 55. Minute. Paul Baranowski, neben Torwart Johann Hufnagl Rauenbergs Bester, beendete seinen furiosen Slalomritt durch das Neuenheimer Mittelfeld-Spalier mit einem brillanten Pass auf den rechten Flügel. Dort nahm VfB-Regisseur Ibrahim Tavsan die Vorlage dankend an und jagte den Ball ebenso flach wie hart ins Neuenheimer Scheunentor (55.)
Die Vorentscheidung? Keineswegs. Denn trotz des scheinbar aussichtslosen Rückstandes gab der ASC nicht auf. Das Mannschaftsklima stimmte, das Team kämpfte und griff unentwegt, aber zu hektisch an. Die Partie entwickelte sich zu einem Spiel auf das Rauenberger Tor. Dort stand allerdings ein wahrer Teufelskerl. Wieder war es der überragende Johann Hufnagl, der einen feinen Kopfball von Gardemann Lars Watling parieren konnte (60.). Danach verfehlte Mifka ebenfalls per Kopf - nach exzellenter Vorarbeit von Daniel Terzic - nur knapp die Rauenberger Beziehungskiste. Eine dicke Einschusschance vergab auch der eingewechselte Vaidatos Neverauskas in der 75. Minute, als er aus wenigen Metern daneben ballerte.
Die Jungs des Trainerfuchs-Duos Rudi Berhausen & Manuel Hernandez kamen nur noch selten, dann aber durchaus vielversprechend über die Mittellinie. Irgendwie passte es zum Neuenheimer Auftritt an diesem Sonntag, dass Timo Mifka, der eigentlich die Torjäger-Gene im Blut hat, nach einem an ihm selbst verursachten Strafstoß nur den Innenpfosten traf (88.). Drei Minuten später pfiff der gute Schiedsrichter Carsten Martin ein Spiel ab, das der ASC weniger aufgrund der Stärke des Gegners als vielmehr wegen seiner eigenen Dusseligkeit und miserablen Chancenauswertung vergeigte.
Joseph Weisbrod
In einer ausgeglichen Begegnung erwischte der VfB den besseren Start. Bereits in der 8. Minute war Ethem Hosdil mit dem Kopf zur Stelle und markierte den 1:0-Führunstreffer für die Heimelf. Kurz vor dem Pausenpfiff war es wiederum Hosdil, der mit seinem Treffer den 2:0-Pausenstand erzielte. Nachdem in den ersten Minuten der zweiten Hälfte zunächst nicht viel passierte, war es dann Ibrahim Tavsan, der mit einem platzierten Flachschuss den Gästetorhüter zum 3:0 bezwang. Kurz vor Schluss verschossen die Gäste einem Foulelfmeter, sodass es am Ende beim 3:0 für VfB blieb.
rh