Aufstellung des ASC Neuenheim
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Der ASV Eppelheim zählt zur Elite in der Heidelberger Kreisliga, bewies gegen den Gast aus Neuenheim aber nur in der letzten halben Stunde höchstens Exzellenz-Qualitäten und gewann das Duell gegen den erklärten "Angstgegner" aufgrund eines deutlich höheren Chancenumsatzes letztlich hoch verdient.
Freistoß-Professor Rainer Wild eröffnete die - was das Wetter anbelangt - goldene Oktober-Partie mit einem halbhoch Richtung linke Torecke gezirkelten Freistoß, den ASC-Torwart Markus Gamer allerdings dankbar parierte (2.). Dies sollte eine halbe Stunde lang die einzige torgefährliche Szene in einem vom aufmerksamen Sicherheitsrat beider Mannschaften sicher kontrollierten Match sein. Sebastian Schwab, der in der Neuenheimer Viererkette den verletzten Sandro Carovani vertrat, erfüllte seinen Job ebenso konzentriert wie seine Neben- und Vorderleute.
Erneut blieb es ASV-Spielertrainer Wild vorbehalten, seine immer noch beachtliche Freistoßkunst zu zelebrieren. Dieses Mal strich sein angeschnittener Ball flach und knapp am rechten Pfosten vorbei (32.). Die nächste Aufregung in einer ausgeglichenen Begegnung, in der lediglich die stimmgewaltigen ASV-Fans auf der Eppelheimer "Ehrentribüne" für emotionale Highlights sorgten, drei Minuten später. Nach einem Luftangriff über die rechte Seite kam ASV-Regisseur Timo Fries völlig frei zum Kopfball. Doch er traf aus wenigen Metern nur die Querlatte.
Beim Anatomie-Sportclub lief in der Spielentwicklung und Offensive trotz eines sehr bemühten Mittelfelds wenig zusammen. Mit einem Flachschuss von ASC-Kapitän Timo Mifka, der sich gegen seinen Bewacher durchsetzen konnte, hatte Eppelheims altersweise Torwartlegende Ralph Förster wenig Mühe (41.).
Sechs Minuten nach dem Wiederanpfiff schoss endlich Adrenalin in die Blutbahnen dieses bis dahin eher anämischen Spiels. 51. Minute: ASV-Angreifer Kai Baumann, mit 6 Toren erfolgreichster Eppelheimer Torschütze, zog aus aussichtsreicher Position ab. Markus Gamer konnte mit einer famosen Fußabwehr den Rückstand für Neuenheim verhindern. Doch passend zur Jahreszeit blies die Wildtruppe, mit frischen Spielern wie dem jungen Oliver Zeh verstärkt, nun zur Jagd auf die drei Punkte. Dabei vergaß der ASV aber, die immer mehr in die Enge getriebene Beute zielstrebig und waidgerecht zu erlegen.
In der 60. Minute klärte der starke Christian Warnemann mit einem fast unglaublichen Reflex auf der Torlinie. Zwei Minuten später schaffte ASV-Mittelstürmer Marc Hertel mit einem Fallrückzieher à la Klaus Fischer zwar die Haltungsnote Zehn, verfehlte aber das Tor. Und in der 69. Minute mutierte der Neuenheimer Kasten ein zweites Mal zum Klangkörper. Ein Eppelheimer Flachschuss krachte vom Innenpfosten ins Feld zurück.
Neuenheim konnte trotz neuen motivierten Personals - Moritz Mie, Christoph Aberle und Satnam Gill kamen für die guten, aber ausgepumpten David Keller, Simon Keller und Vaidatos Neverauskas ins Team - nicht mehr für die nötige Entlastung der wehrhaften, aber unter Dauerdruck stehenden Defensive sorgen. Die Eppelheimer Führung lag also in der Luft. Im wahrsten Sinne des Wortes. 74. Minute: Sven Rehn zieht aus 20 Metern einfach mal volle Pulle ab. Eppelheims hoch gewachsener Mittelfeld-Leuchtturm Tim Friesendorf hält seinen Blondschopf irgendwie in die Schussbahn und fälscht den Ball unhaltbar für Markus Gamer in den Torwinkel ab.
Auch wenn Friesendorf im Abseits stand und dieses goldene Tor der Entscheidung aus Neuenheimer Sicht somit höchst unglücklich zustande kam, geht der Sieg für den Tabellenzweiten aufgrund der vielen klaren, fahrlässig vergebenen Möglichkeiten und der Dominanz im letzten Drittel völlig in Ordnung. Damit ist dem ASV die Revanche für die "traumatische" Kreispokalniederlage am 16. August 2006 geglückt - und der ASC Neuenheim nicht mehr der ganz so gefürchtete Angstgegner.
Joseph Weisbrod
Bei idealem Fußballwetter konnte der ASV gegen den Angstgegener aus Neuenheim gewinnen. Von Beginn an übernahm der Gastgeber die Initiative und erarbeitete sich mehrere Chancen. Nach Wideranpfiff bestimmten die Einheimischen weiterhin das Geschehen, aber selbst beste Möglichkeiten wurden leichtfertig vergeben. In der 74. Minute verlängerte Friesendorf einen Schuss von Rehn unhaltbar zum 1:0. Danach hätte der ASV das Ergebnis weiter ausbauen können, brachte den Ball aber nicht mehr im gegnerischen Tor unter.
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