Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Freitag, der Dreizehnte. Für den VfB der letzte Griff nach dem rettenden Strohhalm. Für den ASC die Chance, die Wahrscheinlichkeit des Klassenerhalts in Gewissheit umzumünzen. Freitag, der Dreizehnte. Zwei Zeigerumdrehungen nach der 13. Minute läuft ASC-Torwart Sören Sitter ein schwarzer Kater über den Weg. Er heißt Fouad Haddad und vergisst das Mausen nicht. Nach einem herrlichen Pass von Sturmpartner Tommaso Fontana umkurvt er auf leisen Sohlen den machtlosen Neuenheimer Keeper und schiebt zur verdienten 1:0-Führung ein (15.).
Überhaupt ist der VfB - wann auch, wenn nicht jetzt! - hochmotiviert, hat erheblich mehr Ballbesitz und mit dem immer noch kaum auszuschaltenden VfB-Evergreen Tilo Pannicke eine scharfe Waffe im Angriff. Neuenheim findet hingegen kaum statt und taucht selten in der gegnerischen Hälfte, geschweige denn in Tornähe auf. In der 24. Minute jedoch wird Bobie N'Delly, der geschmeidige Löwe aus Kamerun, im VfB-Strafraum von den Beinen geholt. Zwar nicht ungern, aber eben doch elfmeterwürdig. Der Schiedsrichter pfeift nicht. In der 35. Minute beißt erneut der aus der Schwetzinger A-Jugend zum VfB gekommene schwarze Kater zu. Doch Haddads prächtiges Volleytor wird wegen Abseitsstellung nicht anerkannt.
Kein Zweifel. Die erste Hälfte geht an Leimen. Dafür steht der zweite Durchgang ganz im Zeichen der "Zimmermänner". Die packen nun ihr Werkzeug aus. Plötzlich kommt Leben in die Neuenheimer Mannschaft. Und mit David Keller ein frischer Impulsgeber im Mittelfeld, der den guten, aber ausgepowerten Schweden-Rückkehrer Sebastian Metz ablöst. In der 46. Minute bedient Keller den auf der linken Außenbahn durchgestarteten David Solbrig. Der flankt scharf auf den langen Pfosten, wo Timo Mifka bei seiner Direktabnahme den Ball nicht voll trifft (46.). Der ASC ist nun klar der Stadion-Sprecher, gewinnt die Zweikämpfe und steht in der Abwehr mit seinem "Quattro Turbo" Andreas Bardelli, Thomas Behler, Felix Louis und Steve Ekoua Sima so sicher wie das Schiller & Goethe-Denkmal in Weimar.
Aber so richtig zwingende, sogenannte hundertprozentige Torchancen kann der Kreispokal-Halbfinalist sich trotz aller nun offensichtlichen Bemühungen nicht erarbeiten. Die hat nach einem Strafraum-Foul am quietschfidelen Ü 40-Senior Tilo Pannicke vor allem einer: Simon Skowronek. Doch dessen durchaus platzierten Strafstoß pariert Sören Sitter glänzend und wehrt auch noch Haddads Nachschuss ab (73.). In der letzten Viertelstunde hat der ASC mehrfach die Möglichkeit, sich den Big Point für den Klassenerhalt zu ergattern. Ein Unentschieden hätte aufgrund der Kräfteverhältnisse auch durchaus dem Spielverlauf entsprochen. Für den VfB Leimen hingegen war Freitag, der Dreizehnte, ein Tag der Hoffnung. Dank seinem jungen schwarzen Kater.
Bereits am nächsten Donnerstag, dem 19. Mai, muss der ASC Neuenheim wieder auf den Rasen der Wahrheit. Zur Wiederholung des Kreispokal-Halbfinales bei der SpVgg Neckargemünd. Anpfiff zum Showdown um den Einzug ins Finale im "Neckar-Stadion": (hoffentlich) pünktlich um 18.30 Uhr.
Joseph Weisbrod