Aufstellung des ASC Neuenheim
|
Tore
|
Habemus Arbitrum: Wir haben den Schiedsrichter. Konnte Baiertal in der Schlüsselszene dieses Spiels konstatieren. 16. Minute: Der einschussbereite ASC-Regisseur David Keller wird in eindeutiger Absicht unmittelbar vor dem sicheren Vollzug von den Beinen geholt. Und zwar von hinten. Alle gehen beim prompten Pfiff wie selbstverständlich von einem klaren Foulelfmeter aus. Doch statt dessen zeigt der Schiedsrichter dem konsternierten Opfer der Attacke wegen einer Schwalbe, die nie und nimmer eine war, die gelbe Karte.
Doch es blieb auch die einzige gute Neuenheimer Möglichkeit im ersten Durchgang. Baiertal, bis dahin ziemlich passiv, ging nach dem ersten gefährlichen Angriff in Führung. Nach einer Rechtsflanke stoppte Daniel Lukic die Kugel gekonnt und schoss flach unhaltbar für ASC-Zerberus Sören Sitter ins lange Eck (40.). Nach dem Wechsel bemühte Neuenheim sich um den Ausgleich. Ohne seinen erkrankten Sturmpartner Timo Mifka war der ballgewandte und schnelle Bobie N'Delly aber zu sehr auf sich allein gestellt. Und so war der ASC fast nur bei Standards eine Bedrohung für die Spielvereinigung. Einen perfekten Eckball von David Keller köpfte Thomas Behler mit Hochdruck aufs Tor, fand aber im souveränen SpVgg-Torwart Nermin Doracic seinen Meister (62).
Zwei Minuten später das 0:2 für die zwar nicht eindrucksvoll auftretenden, aber cleveren Gäste. Eine genau gepeilte Lukic-Flanke jagte Baiertals starker Youngster Christoph Stenzel volley über die Linie (64.). Eine erneute Maß-Ecke von Keller köpfte Felix Louis aus der Koalition der Willigen, einer der Besten im ASC-Dress, nur knapp am linken Pfosten vorbei. Die Mannschaft von Spielertrainer Dr. Holger Zimmer, der bereits in der ersten Hälfte verletzt ausscheiden musste, mobilisierte nochmals ihre an diesem Halbmarathon-Sonntag limitierten Offensivkräfte und kam durch Muammer Varol, der eine scharfe Hereingabe von Bobie N'Delly brillant per Hacke verwertete, auf 1:2 heran (70.).
Auch das Remis lag für den ASC nach einer turbulenten Torraumszene in der 76. Minute durch den emsigen Kapitän Thomas Pasch durchaus in der Frühlingsluft (76.). Doch der Gast war letztlich einfach abgezockter im Mittelfeld und im Abschluss. Eine Traumflanke des überragenden SpVgg-Strategen Daniel Lukic köpfte der eingewechselte Martin Peilert gegen die Laufrichtung von ASC-Torhüter Sören Sitter zum 1:3-Endstand in die Maschen. Zur Neuenheimer Leistung ist zu sagen, dass der ASC zwar nicht einknickte wie die Geranien in der Kälte, aber auch nicht die nötige leidenschaftliche Gegenwehr gegen einen keineswegs unbezwingbaren Titelkandidaten entwickelte.
Bereits am kommenden Mittwoch kann der ASC Neuenheim sich für diese durchwachsene Vorstellung auf großer Plattform rehabilitieren: Beim Kreispokal-Halbfinale im Stadion der SpVgg Neckargemünd. Dann ist hoffentlich der kaum zu ersetzende Top-Torjäger Timo Mifka wieder mit von der Partie.
Joseph Weisbrod