Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Sonnenschein auf dem idyllischen Hahnenberg. Beide Teams irgendwo im Niemandsland fernab von Aufstiegs- und Abstiegsstress. Eigentlich die ideale Bühne für die unerträgliche Leichtigkeit des (Fußballer-)Seins. Doch damit ist es spätestens in der 70.Minute jäh vorbei. Da geschieht in der Tat etwas Unerträgliches.
Der Rettigheimer Mittelfeldspieler Sascha Pisot versetzt dem gerade eingewechselten Timo Winkelmann an der Außenlinie einen vehementen Schlag mit dem Ellenbogen ins Gesicht. Ob mit voller Absicht, wie Augenzeugen aus nächster Nähe behaupten (und ein späterer instinktloser Kommentar des Übeltäters vermuten lässt), oder nicht: Winkelmann blutet heftig aus der Nase. Schlimmer noch: Er muss mit Verdacht auf Jochbeinbruch zur Untersuchung ins Krankenhaus. Drei Minuten nach dieser offensichtlichen Tätlichkeit markiert ausgerechnet Pisot, der nach seiner Rambo-Attacke nicht einmal gelb sieht, den 1:1-Ausgleich für den TSV.
Dabei war es bis dato eigentlich ein zwar giftiges, aber faires Bezirksliga-Spiel gewesen, in dessen erster Hälfte der ASC die abgeklärtere, dominantere Mannschaft war. Diese Überlegenheit schlug sich auch in der verdienten Führung nieder. In der 28.Minute passte David Keller weit hinaus auf den rechten Flügel. Dort lauerte Leonard Kempter und flankte scharf nach innen. Timogol Mifka nahm den Ball an, düpierte die TSV-Abwehr mit einer blitzartigen Körpertäuschung und jagte das Ding zentimetergenau ins lange Eck.
Fünf Minuten vor der Pause fast das 2:0. Sebastian Metz' tolles Flachgeschoss strich nur knapp am linken TSV-Pfosten vorbei. In der 65.Minute kam Neuzugang Winkelmann für den guten David Solbrig ins ASC-Team und führte sich mit einem Überraschungs-Torschuss auf den kurzen Pfosten gleich eindrucksvoll ein. Sechs Minuten später war das Spiel für ihn bereits beendet - siehe oben. Der überforderte Schiedsrichter verlor nun vollends den Überblick. Erst schickte er den Neuenheimer Thomas Pasch wegen eines vergleichsweise harmlosen Vergehens per gelbroter Karte vorzeitig zum Duschen (86.). Dann verweigerte er den Gästen einen klaren Foulelfmeter, als Timo Mifka im Strafraum in ausssichtsreicher Position ziemlich rüde seines Standbeins beraubt wurde.
Schade: Ein durchaus ansehnliches Spiel, in dem es eigentlich um nichts mehr ging, hatte durch eine hässliche Szene seine Unschuld und die Leichtigkeit des Seins verloren. Traurig, dass der Verursacher sich nicht einmal für sein Vergehen entschuldigte, sondern nach der Partie auch noch verbal nachtrat. Solche "Sportler" haben auf einem Fußballplatz jedenfalls nichts zu suchen. Bleibt nur noch, dem verletzten Opfer Timo Winkelmann eine baldige Genesung zu wünschen und zu hoffen, dass das Jochbein vielleicht doch nicht gebrochen ist.
Joseph Weisbrod