Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Freitag, der Dreizehnte: Ein Unglückstag für den ASC, der weiterhin auf ein ungetrübtes Erfolgserlebnis in der neuen Saison warten muss. Dabei waren mit der Torfabrik in spe Timo Mifka & Ralph Gutschalk im Angriff und Ralf Brandner als Spitzen-Lieferant mit eingebautem Raketenantrieb endlich wieder drei Hoffnungsträger in der Anfangsformation. Und tatsächlich begann das Sator-Team so, als wolle es die Augenkrebs-Heimsuchung gegen Rauenberg schnell vergessen machen.
Schon in der 5.Minute zischte ein Freistoß von Christoph Verhalen nur Zentimeter über die Querlatte. Doch kurz darauf der erste Schlag unter die Gürtellinie des aufkeimenden Selbstvertrauens. Baiertals Mittelstürmer ging bei einer Strafraum-Attacke nicht von, sondern auf ASC-Abwehrspieler Uli Schmidt zu Boden. Ein Pfiff und kollektives Staunen: Zur Überraschung aller deutete Schiedsrichter Göpferich auf den Elfmeterpunkt. SpVgg-Mittelfeldspieler Thorsten Deck verwandelte den Strafstoß, der auch nach objektiver Beobachtung und geistiger Zeitlupen-Wiederholung keiner war, ungerührt und unhaltbar für ASC-Keeper Markus Gamer (8.).
Baiertal zog sich nun geschickt zurück und ließ den ASC langsam, aber nicht eben gewaltig kommen. Die Feldüberlegenheit der Gäste schlug sich nicht in zwingenden Abschluss-Aktionen nieder. Auch deswegen, weil den Kombinationen und Pässen die auf dem Kunstrasen notwendige Präzisions- und Dosiertechnik fehlten. Und so dauerte es bis zur 20,Minute, ehe Timo Mifka bei seinem Comeback SpVgg-Torwart Andreas Rensch nach herrlicher Ballannahme erstmals ernsthaft prüfte. Zwölf Minuten später verfehlte eine Direktabnahme von Brandner knapp das Baiertaler Clubhaus-Tor.
Dann bereits die Vorentscheidung. Mit einem Doppelschlag in der 38. und 40.Minute wurde der ASC schonungslos "gedeckelt". Mit seinem eindrucksvollen Hattrick war Thorsten Deck zweifellos der Held des Tages. Nach dem Seitenwechsel bewies der ASC, dass zumindest die Einstellung stimmte und blies mit neuem Mut zur Aufholjagd. Doch mehr als der Anschlusstreffer, von Timo Mifka in der 70. Minute aus spitzem Winkel erzielt, gelang den Neuenheimern nicht mehr. Damit gewann Neuenheim zwar immerhin die zweite Halbzeit mit 1:0, verlor aber das Match mit 1:3. Allerdings gestand selbst das impulsive Baiertaler Publikum zu, dass der zu provozierender Überheblichkeit neigende Schiedsrichter die Gäste mit seinen Entscheidungen notorisch benachteiligte.
Dazu eine Fußnote: Es geht überhaupt nicht darum, den üblichen Sündenbock für das Versagen der eigenen Mannschaft zu suchen. Die hatte schließlich nach dem Treppenwitz-Elfmeter noch 82 Minuten Zeit, um die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Aber ein Schiedsrichter, der das höchste Gebot seiner Zunft, Neutralität und Zurückhaltung, missachtet, darf sich nicht wundern, wenn er an Glaubwürdigkeit verliert.
Sei's drum: Gegen den ebenfalls schwach gestarteten TSV Handschuhsheim gilt es nun am nächsten Sonntag vor heimischer Kulisse und vor den kritischen Augen der ASC-Allstars aus der Frühgeschichte des Anatomie-Sportclubs, endlich den ersten Dreier einzufahren.
Josch Weisbrod