Aufstellung des ASC Neuenheim
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"Matrix Reloaded" beim ASC? Am Anfang sah es ganz danach aus. Bereits in der zweiten Minute schoss Neuenheims Nachwuchs-Regisseur David Keller sein Team überraschend in Führung Doch die coolen "Men in Black" aus Sandhausen entwickelten unbeirrt ihr cleveres Spielsystem und waren vor allem über ihren überragenden rechten Außenbahner Marc Zehnle und dessen gestochen scharfe Flanken gefährlich. Als ASC-Keeper Markus Gamer einen strammen Aufsetzer nicht festhalten konnte, war SVS-Kapitän Dirk Schneider zur Stelle und vollstreckte im Nachschuss zum 1:1-Ausgleich (14.).
Der ASC hielt aber mit der von Libero Rainer Scharinger souverän gesteuerten Sandhausener Kaderschmiede hervorragend mit und brachte den SVS mit seiner geschickten Konterstrategie, in der der ballgewandte Youngster Julian Conrad eine gute Rolle spielte, einige Male in ernste Verlegenheit. Kurz vor der Pause fast die Führung für das Köhnlein-Team. Der Ex-Neuenheimer Stefan Fischer ließ mit einem fulminanten Antritt zwei ASC-Abwehrspieler so alt wie die SPD aussehen und zog scharf ab. Doch Gamer konnte nicht minder imposant abwehren (42.).
Nach dem Wechsel setzte sich die spielerische, läuferische und konditionelle Klasse der mit fünf Akteuren aus dem Oberligakader angetretenen SVS-Reserve zunehmend durch. In der Sandhausener Spielhälfte war nun ungefähr so viel los wie auf dem Pekinger Platz des himmlischen Friedens um Mitternacht in den Zeiten von SARS. In der 67.Minute setzte der eingewechselte SVS-Turbo Christian Auer sich auf der rechten Seite kraftvoll durch und flankte hart wie der Euro nach innen, wo erneut Dirk Schneider mit einem Kopfschuss an die Unterkannte der Querlatte die Vorentscheidung besorgte.
Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff riss bei SVS-Karajan und Oberliga-Coach Rainer Scharinger zwar die Hose, aber nicht der Faden im Sandhausener Spielgetriebe. Nun wehte sogar ein Hauch von Schwarzem Ballett über den viel zu hohen Neuenheimer Rasen. So auch in der 77. Minute, als Özgur Ymaz mit dem 3:1 den aufgrund der zweiten Halbzeit letztlich leistungsgerechten 3:1-Endstand markierte.
Für den ASC Neuenheim beginnt nun die englische Woche der Wahrheit. Am Mittwoch Abend sollte das Sator-Team in Waldwimmersbach nicht den Bach runter gehen, um dann beim Showdown am Sonntag den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu sichern. Mit dem Spirit und der Einstellung aus der ersten Hälfte gegen den Topfavoriten aus Sandhausen sollte das ersehnte Ziel, auch den 25.Geburtstag des Anatomie-Sportclubs Neuenheim 1978 e. V. in der höchsten Klasse des Fußballkreises Heidelberg zu erleben, eigentlich erreicht werden.
Joseph Weisbrod