Aufstellung des ASC Neuenheim
|
Tore
|
Die kokette Jeannette blieb erstaunlich nett, blies nur kurz ihre Backen auf und ging den Akteuren bei diesem gutklassigen Bezirksliga-Derby ansonsten nur selten an die Wäsche. In den Augenwinkeln des Orkans trennten sich der Tabellenzweite und der -dreizehnte mit einem leistungsgerechten Unentschieden. Mit ein bisschen Glück wäre für den ASC sogar mehr drin gewesen als diese Teilportion Wild-Ragout.
Nach der ausgeglichenen Anfangsphase, in der ASC-Keeper Markus Gamer in einer Eins-zu-Eins-Situation per Fußabwehr klärte (19.) und es nach einem Foul am trickreichen Neuenheimer Stürmer Timo Mifka verdächtig nach Elfmeter roch (21.) ging der Favorit in Führung. Einen Freistoß von Standard-Zampano Rainer Wild, der die Bälle so virtuos anzuschneiden versteht, wehrte Gamer mit den Fäusten ab. ASV-Mittelfeldspieler Harald Bruhns nahm aus 18 Metern Maß und traf - mit sanfter Unterstützung Jeannettes - genau in den rechten Winkel (25.) Doch der ASC wirkte aufgrund der jüngsten Erfolgserlebnisse mental gefestigt, stand hinten sicher und gefiel durch sein organisiertes, couragiertes Auftreten. Dabei feierte der vom FC Afrika Köln gekommene Neuzugang Steve Ekoua Sima mit seiner Zweikampfstärke und Ballsicherheit eine imposante Premiere im ASC-Dress.
Gleich nach dem Wiederanpfiff des guten Schiedsrichters fiel durch eine herrliche Kopfgeburt der verdiente Ausgleich für Neuenheim. Eine perfekte Rechtsflanke von Christoph Verhalen wuchtete der aus der Tiefe des Strafraumes heranfliegende Marc Saggau mit dem Kopf unhaltbar für ASV-Torwart Thorsten Beck in die Maschen (46.). Leider musste der Torschütze, eine absolute Führungskraft im Neuenheimer Team, wegen seines geschwollenen blauen Zehs kurz danach ausgewechselt werden. Während Jeannette nun Äste knickte und Mützen durch die Luft schleuderte, versuchte Eppelheim selbst zum Sturm zu blasen. In der 55.Minute musste Markus Gamer mit seiner ganzen geballten Klasse einen 20-Meter-Orkanstoß von ASV-Kapitän Oliver Fels über die Querlatte lenken.
Doch der ASC blieb mit seinen Kontern stets brandgefährlich. Nach einer präzisen Hereingabe von Thomas Pasch hätte der agile Muammer Varol mit dem Innenrist ins leere Toreck schieben können, verpasste aber knapp (60.). Kurz darauf sah es im ASV-Strafraum verdächtig nach einem Wild-Handspiel vor dem einschutzbereiten Dauer-Unruhestifter Mifka aus. Auch ein abgefälschter Schuss von Verhalen verfehlte das ASV-Gehäuse nur um die berühmten Zentimeter (85.).
Letztlich blieb es bei der gerechten Punkteteilung. Das Team von Bernd Sator, der die Mannschaft taktisch klug auf- und eingestellt hatte, kann nun hoch erhobenen Hauptes am nächsten Sonntag nach Leimen reisen, wo die Riesling-Trauben sicherlich hoch, aber nicht zu hoch hängen dürften. Das saftige Stückchen Wild-Ragout hat jedenfalls schon mal gut gemundet.
Joseph Weisbrod
Der ASV hatte in der 20.Minute durch Oliver Fels die erste Torchance. Sein Schuß wurde vom guten Torwart der Gäste pariert. Harald Bruhs brachte den ASV durch einen tollen Drehschuss in der 25.Minute mit 1:0 in Führung. Überraschend glichen die Gäste in der 47.Minute durch Marc Saggau aus. In der restlichen Spielzeit blieb es bei Bemühungen, die jedoch durch die starken Winde allesamt verweht wurden.
hz