Aufstellung des ASC Neuenheim
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Torschützen
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Da war Feuer im eisigen Neckartal: In einem leidenschaftlichen Schlagabtausch gehörte dem ASC die erste, dem FC die zweite Halbzeit, so dass die Punkteteilung in Ordnung geht. Dabei lag ein Hauch von griechischer Tragödie über der unwirtlichen Arena, als ASC-Kapitän Walter Gehrig mit einem unglaublichen Freistoßhammer in letzter Minute den Ausgleich markierte. Doch im ersten Akt dieses Dramas hieß der Hauptdarsteller Sebastian Metz. In der 5. Minute setzte sich der Neuenheimer Mittelfeldspieler im Strafraum vehement durch und verzog nur knapp. Eine Zigarettenlänge später war der junge Aktivist nach Vorarbeit von Holger Wittmann erneut zur Stelle. Das gleiche Duo inszenierte dann auch die Neuenheimer Führung. Und wie! Nach energischem Einsatz von Sturmspitze Thomas Finlayson kam der Ball zu Wittmann, dessen tolle Rechtsflanke der Neuenheimer "Basti Fantasti" mit einem lehrbuchmäßigen Flugkopfball unhaltbar ins lange Eck metzte (22.).
Während von Hirschhorn kaum etwas zu sehen war, versuchte Neuenheim nachzulegen. In der 35. Minute krachte ein Freistoß von Frank Rieger an die Querlatte. Und zwei Minuten später betätigte sich der coole Andreas Bardelli als Rastelli. Er tanzte die FC-Abwehr und auch noch den Torwart aus, konnte aber im Fallen das undankbare Ding nicht über die Linie spitzeln. Die erste gefährliche Aktion der Gastgeber notierte der Chronist in der 44. Spielminute, als ein Kopfball nur knapp über das Neuenheimer Gebälk strich. Zur Pause musste ASC-Lotse Holger Wittmann verletzt von Bord. Neuenheim verlor den Faden und gab dem wie verwandelt aus der Kabine gekommenen Gastgeber großzügig die Gelegenheit, das gutklassige Spiel zu bestimmen. Die ASC-Abwehr mit Torwart Markus Gamer durfte mehrfach ihre Klasse zeigen, um den Ausgleich der FC-Putztruppe zu verhindern.
Selbst die Dezimierung Hirschhorns nach einer gelbroten Karte (55.) verhalf dem wie gelähmt wirkenden ASC nicht zur im ersten Durchgang offenbarten Sicherheit im Spielaufbau. So führten zwei unnötige Ballverluste im Neuenheimer Mittelfeld zum 1:1-Ausgleich und zur Hirschhorner Führung durch den ausgebufften Ex-Neuenheimer Frank Albert. In der 65. Minute verwandelte Alberto Bomba sicher einen grenzwertigen Foulelfmeter, dessen für seine harte, aber faire Spielweise geschätzter Verursacher Martino Carbotti die erste rote Karte seines Lebens sah. Eine überzogene Entscheidung des zunächst überzeugenden, dann zunehmend überforderten jungen Schiedsrichters.
In der 88. Minute war der Ex-Neuenheimer Albert nach einem weiteren Ballverlust im Mittelfeld erneut zur Stelle. Sein Verlegenheitsschuss war durchaus haltbar. Der konsternierte ASC-Keeper Markus Gamer, der seit seinem Einsatz nach der Winterpause als Nummer Eins glänzend hielt und so manchen Punkt rettete, fand allerdings den verdienten Trost durch seinen Kapitän Walter Gehrig. Der Neuenheimer Gladiator legte sich in der 90. Minute 25 Meter vor der Hirschhorner Torarena den Ball zum Freistoß zurecht. Das Wunder vom Neckar geschah. Gehrigs Überschall-Geschoss schlug zentimetergenau im linken unteren Toreck des FC ein. Da passte keine Neckar-Perle mehr zwischen Ball und Pfosten. Gehrigs Nachschlaghammer war die spektakuläre Schlussfanfare in einer Partie, die der ASC bereits in der ersten Hälfte zu seinen Gunsten hätte entscheiden können. Der Fahrstuhl nach unten ist auf jeden Fall endgültig gestoppt.
Josch Weisbrod
Die Gäste waren in den ersten 45 Minuten die bessere Mannschaft und gingen nach 24 Minuten durch einen Kopfball in Führung. Noch vor der Pause konnte der FC ausgleichen: Nach einer Notbremse erzielte Frank Albert per Strafstoß das 1:1. Turbulent ging es in der Endphase zu: Zunächst ließ Neuenheims Torwart einen harmlosen Ball von Albert zum 2:1 passieren (87.), doch Thomas Verhalen, der auch das Führungstor für den ASC erzielt hatte, markierte mit dem Schlußpfiff per Freistoß den 2:2 Endstand.
FL
(Wie kann man in so einem kurzen Spielbericht so viele Fehler machen ?)