28.Spieltag, 21.Mai 1998
ASC Neuenheim - TSV Wieblingen 0:0
Der Spitzenreiter hat beim Himmelfahrts-Kommando im Endspurt um die Meisterschaft nur ein mageres Pünktchen ergattert. Der unbequeme Gast begann das Stadtteilderby, angetrieben von seinem ausgebufften Regisseur Mustafa Yurteri, aggressiv und offensiv. Nach einer Viertelstunde übernahm Neuenheim die Initiative und schnürte den hinten gut organisierten TSV zeitweise in dessen Hälfte ein. In der 16.Minute konnte ein Wieblinger einen Kopfball von Thomas Vobis auf der Linie nur per Hand abwehren. Doch der indisponierte Schiedsrichter ignorierte die erhobene Fahne seines Assistenten und ließ weiterspielen. Fünf Minuten später verlängerte ASC-Torjäger Michael Nägle das Leder per Kopf in die Maschen, doch wieder versagte der Unparteiische die gerechte Anerkennung. Nach der Pause war die bis dahin durchaus sehenswerte Partie ungefähr so feurig wie Essen auf Rädern. Der TSV verteidigte mit allem, was Beine hatte, und der ASC verstand es nicht, dieses Abwehrkartell mit überraschenden Angriffsaktionen zu knacken. In der 65.Minute hatte der ASC die einzige glasklare Chance im zweiten Durchgang, als Teufelskerl und TSV-Keeper Roger Gartner einen fulminanten Nachschuß von Sandro Carovani aus kurzer Distanz mit einem Reflex entschärfen konnte. Eine Nuß-Ecke nach der anderen flog nun vor das Gästetor, doch die ASC-Akteure erwiesen sich als Rosinen-Bomber: Die meisten Schüsse waren Geschenke aus der Luft für den Torwart. Der Nervenkrieg gegen den hartnäckigen Verfolger aus St. Leon geht also weiter.
Joseph Weisbrod