Während Kamerun total verhalten begann, versuchten die Deutschen die Initiative zu ergreifen. Die erste Chance zum Torschuss erhielt Michael Ballack, der über die linke Seite von Klose freigespielt wurde, aber den Ball mit links über das gegnerische Tor hämmerte. Vier Minuten später tauchte nach einer missglückten Abseitsfalle Olembe völlig allein vor Kahn auf, doch der Kameruner scheiterte am deutschen Keeper. Langsam kamen die Kameruner besser in die Partie und erspielten ein optisches Übergewicht. Ein Weitschuss von Bernd Schneider, der Boukar zu weit vor demTor stehen sah, strich nur knapp über die Latte (22.). Doch das war die Ausnahme in dieser Phase, denn die Afrikaner blieben tonangebend. Einen Freistoß-Kracher von Womé konnte Kahn nur fausten, traf Metzelder und der Ball landete im Toraus (26.). Zwei Minuten später kam Rigobert Song zu einer Riesenmöglichkeit nach Geremi-Flanke. Sein Kopfball verfehlte das deutsche Tor nur um Zentimeter. Die Partie wurde nun robuster und der Schiri verteilte nahezu bei jedem Foul ein Gelbe Karte. Erst ein Ziege-Freistoß von der rechten Seite, der von Boukar gerade noch aus dem Torwinkel gefischt wurde brachte wieder Gefahr für Kamerun (36.). Innerhalb von drei Minuten erhielt Ramelow für zwei Fouls Gelb und Gelb-Rot und Deutschland war nur noch zu zehnt.
Mit Marco Bode für Carsten Jancker kamen die dezimierten Deutschen aus der Kabine. Der Bremer war es auch, der das überraschende 1:0 erzielte. Klose hatte sich in der Mitte der gegnerischen Hälfte den Ball geholt, setzte sich von vier Kamerunern bedrängt durch und passte "in die Gasse", wo Bode allein vor Boukar den Ball eiskalt aus acht Metern in die Torecke schob. In der Folgezeit zogen sich die Deutschen wieder zurück und überließen den Afrikanern die Spielgestaltung. Deren Unternehmungen fehlten jedoch die Ideen, wobei es die DFB-Elf geschickt verstand, die Angriffsversuche schon im Keim zu ersticken. In der 73. Minute flankte Geremi in die Sturmzentrale, wo Lauren freistehend zum Kopfball kam, aber nur den Pfosten traf. Fünf Minuten später waren beide Mannschaften zu zehnt, denn Suffo musste nach einem Foul und Gelb-Rot das Feld verlassen. Sofort ging das deutsche Spiel über Hamann nach vorne. Der Liverpooler bediente Ballack auf Rechtsaußen und dessen genau getimte Flanke köpfte Klose zur 2:0-Vorentscheidung ein (79.). Ein Ballack-Kopfball in der 87. Minute und ein Jeremies-Fernschuss (90.) hätten sogar noch ein Resultatverbesserung bringen können, doch Boukar regierte großartig. Kamerun verstand es nicht, in der zweiten Hälfte die Überzahl auszunutzen und spielte ohne sonderlichen Druck. Somit hatten die Deutschen den Sieg zuletzt redlich verdient.
Di 11.06.2002, 13:30 Uhr in Shizuoka WM 2002, Finalrunde Gruppe E 50.000 Zuschauer - Schiedsrichter: Antonio Jesus Lopez Nieto (Spanien)
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Kamerun
Boukar Alioum Rigobert Song Raymond Kalla Bill Tchato (53. Patrick Suffo) Geremi Etame Lauren Rene Salomon Olembe (64. Daniel Ngom Komé) Pierre Wome Marc-Vivien Foé Samuel Eto´o Henri Patrick M´Boma (82. Joseph Desire Job)
| Deutschland
Oliver Kahn Thomas Linke Carsten Ramelow Christoph Metzelder Torsten Frings Bernd Schneider (80. Jens Jeremies) Dietmar Hamann Christian Ziege Michael Ballack Miroslav Klose (84. Oliver Neuville) Carsten Jancker (46. Marco Bode) |
Trainer: Winfried Schäfer | Trainer: Rudi Völler |
Tore
0:1 Marco Bode 50. (Linksschuss) 0:2 Miroslav Klose 79. (Kopfball) | |