Die Gäste übernahmen wie erwartet von Beginn an das Kommando, die jungen Anatomen standen tief und lauerten auf Konter. Und der Plan schien zunächst aufzugehen. Die blaugelbe Defensive ließ nichts zu, und durch den pfeilschnellen Mittelstürmer Amadu Yallow konnte man die oft zitierten, berühmt-berüchtigten Nadelstiche setzen, womit der Underdog in den ersten 20 Minuten sogar gefährlicher war, es aber verpasste, in Führung zu gehen.
Durch einen "unforced error" brachten sich die Hausherren dann aber leider selbst um die Früchte ihrer bis dahin mehr als überzeugenden Arbeit. Ein Stockfehler in der Innenverteidigung führte zu einem Foul 18 Meter vor dem ASC- Gehäuse. Den fälligen Freistoß zirkelte der Walldorfer Kapitän Leonard Lemster für ASC-Schlussmann Victor Moyer unhaltbar über die Mauer (23.).
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich vor den Augen der Zuschauer, unter denen sich erfreulicherweise auch Guido Streichsbier (Foto: rechts mit ASC-Chefcoach Alex Stiehl) befand, seit 2016 U 20-Nationaltrainer des DFB und frühere Hoffenheimer Offensivstratege, dessen Sohn Marco in Astorias U 18-Team spielt, überraschenderweise ein viel ausgeglicheneres Spiel. Der einzige Unterschied lag in der Chancenverwertung, wie so oft im Fussball der entscheidende Faktor, der die Qualität einer Mannschaft widerspiegelt. Während der ASC erneut gute Chancen liegen ließ, erhöhten die Walldorfer ihre Führung noch um zwei Tore (56., 87.).
Trotz des klaren Ergebnisses blieb für die jungen Anatomen die Erkenntnis, dass man gegen den unangefochtenen Tabellenführer der Verbandsliga phasenweise mithalten konnte. Für den Lernprozess, in dem sich die Jungs befinden, ist das fast so viel wert wie die letztjährige Sensation!
Miguel Bernal