Am Ende einer langen Saison kann man wohl festhalten: Die jungen Anatomen wurden von Spiel zu Spiel besser und sicherer: Der Meister, schon im Vorfeld mit einer ordentlichen Portion Aufstiegseuphorie auf den Fußballcampus gekommen, trat von Beginn an wie ein solcher auf: ballsicher, beweglich, wach und körperlich stark. Mit der Überlegenheit der Anfangsphase kamen die in ungewohntem schwarz-gelb spielenden SGler zu ersten Chancen, die sie aber nicht verwerten konnten.
Dies gelang aber den immer besser ins Spiel findenden Blaugelben durch Kapitän Felix Dipper in der 17. Minute. Mit dem Schwung der Führung im Rücken erzielte Marius Uhrig kurze Zeit später das 2:0 (26.), doch das Tor gehörte zum Großteil seinem Abwehrchef Nicolas Schilz. Nach starker Balleroberung in der eigenen Hälfte ließ er drei Mann stehen und spielte dann einen 40m-Diagonalball auf den späteren Schützen!
Und dann folgten 10 Minuten des bis vor kurzem noch für unmöglich Gehaltenen: eine erste Kirchheimer Mannschaft wird von einem beflügelten ASC teilweise vorgeführt. Doch die Kirchheimer sind zu stark, um so etwas allzu lange mit sich machen zu lassen. Ende der ersten Hälfte war es wieder der verdiente Meister, der den Ball gekonnt in den eigenen Reihen hielt, ohne jedoch zu nennenswerten Torchancen zu kommen.
Die zweite Halbzeit begann wieder mit starken Kirchheimern, denen man anmerkte, dass sie eine Niederlage beim kleinen Rivalen aus dem Norden nicht tatenlos hinnehmen wollten. Doch die jungen Anatomen antworteten so, wie sie es in dieser fantastischen Rückrunde schon so häufig gemacht hatten: mit einem Tor mitten in die beste Phase des Gegners hinein. Philipp Knorn war es vergönnt, nach einem stark herausgespielten Konter den Ball über die Linie zu drücken (52.). Als Sulayman Bahs missglückte Flanke zwei Minuten später auch noch den Weg ins Meister-Tor fand (54., siehe Videopost), war der Spielstand für kurze Zeit wohl ein wenig zu hoch.
Der Schiedsrichter hätte das Spiel in diesem Moment getrost abpfeifen können, denn der ASC tat nun kaum noch etwas fürs Spiel, und die Kirchheimer bewegten sich auf einem schmalen Grat zwischen Ungläubigkeit, etwas Frust und Gleichgültigkeit. Eine Mischung, die am Ende dazu führte, dass sie das Spiel auf und neben dem Feld nicht mehr ganz so ernst nahmen, was dem Spielstand zwar etwas Schärfe, aber auf keinen Fall die Berechtigung entzog.
Während ASC-Keeper Victor Moyer seine starke Saison nach dem Kirchheimer Anschlusstreffer durch Dennis Raptis (73.) mit einem gehaltenen Elfmeter krönte (78.), nutzten seine Vorderleute – mal wieder – einen der wenigen Vorstöße, um den "Deckel drauf" zu machen. Dieses Mal war es Cornelius Höschle, der nach schönem Zusammenspiel eiskalt vollendete (84.). Den Schlusspunkt setzte erneut der Meister mit dem Anschlusstreffer von Nikolas Motzkus zum 5:2 (88.).
Der ASC gratuliert der SG HD-Kirchheim auf diesem Wege nochmal herzlich zur verdienten Meisterschaft!
Es wird nun eine neue Generation hungriger ASC-Jungs nachkommen, um auch in der nächsten Saison die Herausforderung Landesliga anzunehmen: Man darf also gespannt sein!
Miguel Bernal