EM-Expertin und 1899-Bundesligaspielerin Kristin Demann
(Foto: Joseph Weisbrod)
Weißblauer Humba-Humba-Jubel auf dem Fußballcampus: WG München schlägt Titelverteidiger Uni Marburg im Elfmeter-Showdown und wird Deutscher Hochschulmeister 2016!
Eine attraktive Werbung für den Frauenfußball war die vom Sportinstitut der Uni Heidelberg ausgerichtete Deutsche Hochschulmeisterschaft in Heidelberg. Am Samstag und Sonntag wetteiferten auf dem Fußballcampus von Gastgeber ASC Neuenheim acht Uniteams aus Augsburg, Bochum, Erlangen-Nürnberg, Frankfurt, Heidelberg, Karlsruhe, Marburg und München um den begehrten Meisterpokal des ADH (Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband).
Die überwiegend weiblichen (wann gibt’s das schon mal?) Zuschauer erlebten auf den tadellosen Kunstrasenfeldern technisch und taktisch ansprechende, durchweg faire Spiele. Fachkundiger Zaungast war u. a. Kristin Demann, die blonde "Boateng-Ausgabe" bei den Bundesliga-Ladies der TSG 1899 Hoffenheim.
Die vortreffliche EM-Expertin der RNZ war zum Daumendrücken für ihre TSG- Kolleginnen von der WG (= Wettkampfgemeinschaft) Karlsruhe auf den Fußballcampus gekommen. Die angehende 23jährige Psychologin, die sowohl den 2:0-Start gegen die Ukraine als auch den 1:0-Sieg gegen Nordirland exakt prophezeite, studiert an der Fernuniversität Hagen.
Im Halbfinale setzten sich die spiel- und lautstarken Stimmungskanonen von der WG Freiburg gegen ihre Kommilitoninnen von der WG Bochum in kultivierter SC-Manier überlegen mit 3:0 durch und sicherten sich den dritten Platz bei der DHM 2016. Das Endspiel bestritten unter der Summa-cum-Laude- Leitung von Wiebke Frede von der TSG Rohrbach die Titelverteidigerinnen der Universität Marburg gegen die Hochschulauswahl aus München.
Vor allem ihrer bärenstarken Torhüterin hatten es die WG-Frauen aus der Freistaat- und Fußballmetropole zu verdanken, dass am Ende der spannenden Rasenschachpartie auf beiden Seiten die Null stand. Den Elfmeter-Showdown entschieden die mit vier FC Bayern-Aktivistinnen, aber diplomatisch im blauweißen Sechziger-Dress angetretenen Studentinnen aus München, die es besser als Cristiano Ronaldo und Mesut Özil machten und alle Schüsse vom Punkt kalt wie die Isar im Winter verwandelten - siehe voriges Video-Posting!
Die Siegerehrung nahm vor den Augen der auf dem Rasen sitzenden Konkurrenz unter der eloquenten Moderation von "Unisprecher" Sascha Silberzahn, Sportreferent im Team von Turnierchef Thorsten Damm kein Geringerer als der für seinen Anti-Doping-Kampf mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Prof. Dr. Gerhard Treutlein vor. Die smarten Münchnerinnen stemmten mit wildem Humba-Humba-Tanz und kollektivem Jubel den gläsernen ADH-Pokal in die Höhe.
Thorsten Damm, Leiter des Wettkampfsports an der Universität Heidelberg und "nebenbei" erfolgreicher Trainer von Oberliga-Aufsteiger Neckarsulm, war mit dem Verlauf des DHM-Turniers hochzufrieden. Bis auf eine Gewitter-Unterbrechung am Samstag ging die DHM 2016 auf Großfeld reibungslos über die Bühne.
Ein Extra-Lob und –Dank geht an die Jugendabteilung des ASC Neuenheim, die sich - wenn auch ohne den erhofften Kassenerfolg - an beiden Turniertagen um das leibliche Wohl der Fußballerinnen und ihres Anhangs verdient gemacht hat. Kathrin Knorn, ASC-Jugendleiter Andreas Knorn und Erfolgscoach Dirk Wiggershaus opferten dafür einen Großteil ihres Wochenendes. Chapeau!
Joseph Weisbrod