Verbandsliga Baden
Saison 2024/25
Vorbericht zum 5. Spieltag

Hart im Hardtwald

Bei Meisteranwärter Karlsruher SC U23 hat der ASC Neuenheim am Samstag nichts zu verlieren!

Aufbruchs-Bundestrainer Julian Nagelsmann: "Im Fußball wird viel zwischen den Ohren entschieden". Und mit den Füßen! Und die scheinen beim Neuenheimer Verbandsligateam derzeit nur bis zur Schlussviertelstunde zu tragen - wie zuletzt bei den vier späten Gegentoren im bis dahin auf des Messers Schneide stehenden Spiel gegen Spitzenreiter 1. FC Bruchsal.

Über 90 Plus X-Minuten die nächste Partie am Samstag beim geplanten Oberliga-Aufsteiger Karlsruher SC U23 offen zu halten, käme für Neuenheim einen blaugelben Wunder gleich. Beim letzten 4:1-Sieg in Eppingen schossen Robert Geller (vorher VfB Stuttgart), Luca Nagelbach (vorher FC Astoria Walldorf), Frederik Recktenwald (vorher 1. FC Saarbrücken) und Julian Gerold (vorher SV Oberachern).

Von wegen Fohlenelf: Die KSC U23 will auch mit höherklassigen Führungsspielern unbedingt in die Oberliga!

Den schillerndsten Namen bei der KSC U23 trägt zweifellos Turan Calhanoglu, junger Cousin von Türkei- und Inter-Star Hakan Calhanoglu (früher ebenfalls KSC). Der Ex-Walldorfer hat bereits drei Saisontore auf dem Konto. Drei Treffer hat auch der Neuenheimer Offensivkünstler Tarek Aliane in den ersten vier Ligaspielen erzielt. Ein Unberechenbarer, der im Zweifel den Unterschied ausmachen kann!

Wenn der Drittletzte am Samstag beim Verbandsliga-Dritten im Arthur-Beier-Stadion (Platz 2) am Karlsruher Adenauer-Ring einen Überraschungscoup (why not?) landen will, müssen die Jungs von ASC-Trainer Daniel Tsiflidis am Samstag ab 15.30 Uhr unbedingt an ihre Grenzen gehen - und zwar bis zum Abpfiff von Schiedsrichter Johannes Oeldorf!

Vielleicht ist es ja ein gutes Omen für die Anatomen, dass das Logo des neuen Neuenheimer Jugend-Hauptsponsors billiger.de seit dieser Saison nicht nur die Brust des ASC-Nachwuchses, sondern auch die Trikotärmel der KSC-Profis ziert!

Joseph Weisbrod

RNZ-Vorschau

Flutlicht- und Kerwespiel in einem

Kirchheim will am Freitag gegen den SV Spielberg ungemütlich sein

Heidelberg. (bz) Am Freitag eröffnet die SG Heidelberg-Kirchheim den fünften Spieltag der Fußball-Verbandsliga. Um 19.30 Uhr ist der SV Spielberg zu Gast. Die SGK strebt einen Heimdreier an, genau wie Mitaufsteiger VfB St. Leon, der es am Sonntag (15 Uhr) mit dem VfB Eppingen zu tun bekommt. Unsere Fragen:

Wie sehr mögen Sie Flutlichtspiele? Da der Hauptplatz kein Flutlicht hat, steigt das Kerwe-Spiel auf dem Kirchheimer Kunstrasen. "Zunächst einmal sind wir froh, dass Spielberg der Verlegung zugestimmt hat", bedankt sich Manuel Moser. Das soll es aber gewesen sein mit den Nettigkeiten. Der SGK-Trainer hat eine genaue Vorstellung davon, wie seine Mannschaft auftreten soll: "Das Wetter wird jetzt ja durchwachsener mit Nieselregen und genauso ungemütlich wollen wir auch als Gegner sein." Zwei Siege und zwei Niederlagen bedeuten für einen Aufsteiger keine schlechte Ausbeute. "Nachdem der Spielplan veröffentlicht wurde, habe ich mir aus diesen Spielen mindestens sechs Punkte gewünscht", verrät Moser, "da wir bei den beiden Niederlagen gut mitgehalten haben, ist das ein sehr gutes Zeichen."

Welche Unterschiede haben Sie nach vier Spielen in der neuen Liga ausgemacht? Der Kirchheimer Coach muss nicht lange überlegen: "In der Verbandsliga wollen alle zocken und haben dementsprechend spielstarke Leute in ihren Reihen." Am ehesten zeigen sich die Unterschiede in der Chancenverwertung. Moser: "Du musst viel effizienter sein, weil die Gegner das eben auch sind."

Ähnlich sieht das Benjamin Schneider. "Die individuelle Qualität ist viel größer, du darfst dir keine einfachen Fehler erlauben und musst immer trainieren, um körperlich in der nötigen Verfassung zu sein", so der Sportliche Leiter des VfB St. Leon. Wenn der Landesliga-Meister all das beherzigt, ist er am Sonntag gegen Eppingen nicht chancenlos.

Welche Schulnote würden Sie der Mannschaft nach den ersten Partien geben? Verbesserungspotenzial ist vorhanden. "Wir spielen unseren gepflegten Fußball und stellen uns nicht nur hinten rein", sagt Schneider, "aber wir müssen mehr gegen den Ball arbeiten." Am meisten schmerzt das 1:1 gegen Bretten. "Deshalb gebe ich uns eine 2-3", sagt er.

Wann platzt der Knoten? Null Punkte sehen schlimm aus und das weitere Programm verspricht keinen Höhenflug. Für den FC Bammental hätte die Spielplangestaltung nicht schlechter ausfallen können. Heddesheim, Spielberg, Waldhof II und Mühlhausen hießen die ersten Gegner, nun stehen die Duelle bei Walldorf II, gegen Bruchsal und beim Karlsruher SC II bevor. Vielleicht platzt aber gerade in so einem Spiel der Knoten. Am Sonntag (15 Uhr) in Walldorf wäre das eine faustdicke Überraschung.

Wie schlägt sich Neuenheim beim Favoriten? Für den ASC Neuenheim steigt der nächste Kracher seines harten Auftaktprogramms. Die Anatomen müssen am Samstag (15.30 Uhr) zum Karlsruher SC II. Tags darauf sollte der 1. FC Mühlhausen keine Probleme gegen Türkspor Mosbach bekommen (Anpfiff 15 Uhr).

Freitag, 19.30 Uhr: HD-Kirchheim - Spielberg; Samstag, 15.30 Uhr: Bruchsal - Pforzheim, Karlsruhe II - Neuenheim; Sonntag, 15 Uhr: Walldorf II - Bammental, Mühlhausen - Mosbach, Bretten - Weinheim, St. Leon - Eppingen; 15.30 Uhr: Waldhof II - Heddesheim.

RNZ vom 12.09.2024, Seite 26