Saison 2024/25
Verbandsliga Baden
Vorbericht zum 30. SpieltagRNZ-Vorschau
Bruchsaler Wunschkonzert stößt der Konkurrenz sauer auf
Der designierte Vizemeister verzichtet auf die Aufstiegsspiele – Mühlhausen kann davon profitieren
Heidelberg. (bz) Eigentlich sah alles nach einem entspannten letzten Spieltag aus. Aus Heidelberger Sicht waren bis Mittwoch alle Entscheidungen gefallen, doch dann schlug die Nachricht aus Bruchsal ein. Der 1.FC Bruchsal verzichtet auf die Aufstiegsspiele, was dem drittplatzierten 1.FC Mühlhausen plötzlich die Chance eröffnet, jene Saisonverlängerung zu erreichen. Ob er das auch tut, war bei Redaktionsschluss noch nicht entschieden. Wir stellen Fragen.
Wie haben Sie von dem Bruchsaler Verzicht erfahren? "Der Verband hat uns Ende letzter Woche angerufen und informiert, dass Bruchsal verzichten würde", sagt Sachar Theres. Der Sportliche Leiter des FCM bekam am Mittwoch die endgültige Bestätigung und muss nun schnell mit seinen Kollegen eine Entscheidung treffen. Er verrät: "Nach unserem Remis gegen den KSC vor knapp drei Wochen haben wir den Jungs gesagt, dass sie ihren Urlaub buchen können, weil wir ab diesem Zeitpunkt keine Chance mehr auf die Aufstiegsspiele hatten." Eine Vier-Mann-Reisegruppe ist nun schon verplant, hinzu kommen vier weitere verletzte beziehungsweise gesperrte Stammkräfte, "was unsere Ausgangslage erheblich verschlechtert."
Wie sehr sind sie über das Vorgehen des 1.FC Bruchsal verärgert? "Das ist eine große Unsportlichkeit und gehört vom Verband bestraft. Es kann ja nicht sein, dass ich sage als Erster steige ich gerne auf, aber als Zweiter verzichte ich auf die Aufstiegsspiele", sagt Theres, der die Info bekommen hat, "dass Bruchsal als Erster das Aufstiegsrecht wahrnehmen würde."
Würden Sie die unverhoffte Gelegenheit nun wahrnehmen? Zuallererst muss der FCM sein Heimspiel gegen die TSG Weinheim gewinnen. Am Samstag um 17 Uhr geht es los. Ein Sieg würde Rang drei absichern. Dahinter lauert der Vierte, der GU-Türk. SV Pforzheim, der auch noch die Saisonverlängerung erreichen kann. Laut bfv-Statuten kann aber niemand Aufstiegsspiele bestreiten, der schlechter als Rang drei abschließt. Der Donnerstag hatte indes überhaupt nichts von einem Feiertag. In und um Mühlhausen wurde viel telefoniert und besprochen. "Klar ist, dass wir nicht mit einer Rumpftruppe die Aufstiegsspiele bestreiten", sagt Theres und gibt eine Wasserstandsmeldung ab, "wir probieren alles und müssen ohnehin spätestens am Freitag eine Entscheidung treffen."
Welche Note geben Sie Ihrer Mannschaft für diese Saison? Manuel Moser, der Trainer der SG Heidelberg-Kirchheim überrascht und sagt: "Eine Drei Plus wäre angebracht, weil wir in den vergangenen Wochen nicht so aufgetreten sind, wie ich mir das vorstelle." Man hätte ein positiveres Zeugnis erwarten können, schließlich hat die SGK als Aufsteiger nicht einen Moment lang um den Klassenerhalt zittern müssen. Der Trainer hat aber gute Gründe so kritisch zu sein: "Wir brauchen auch Luft nach oben und deshalb bin ich jetzt ein bisschen strenger und hoffe darauf, nächste Runde wieder Richtung einer Zwei urteilen zu dürfen." Verzichten muss er dann jedoch die komplette Runde auf einen Stammspieler. Marius Klein hat sich vor zwei Wochen in Bruchsal beim 1:2 einen Kreuzband- sowie Meniskusriss zugezogen. Am Samstag beendet die SGK ihre Aufstiegssaison mit ihrem Heimspiel gegen den Spitzenreiter Karlsruher SC (Anpfiff, 17 Uhr). Sollte dabei die Sensation in Form eines Dreiers gelingen, könnte Kirchheim Bruchsal zum Meister machen. Die Aufstiegsspiel-Verzichtler empfangen ihrerseits den abgestiegenen VfB St.Leon.
Kann der FC Bammental den Relegationsrang noch verlieren? Nein. Durch die Mosbacher Niederlage in Pforzheim können die Jungs von Uli Brecht ohne Druck zum Saisonfinale nach Mosbach fahren.
Freitag, 19.30 Uhr: Walldorf II - Bretten; Samstag, 17 Uhr: Mosbach - Bammental, Heddesheim - Pforzheim, Waldhof II - Eppingen, Mühlhausen - Weinheim, Bruchsal - St. Leon, HD-Kirchheim - Karlsruher II.
RNZ vom 30.05.2025, Seite 22