Heidelberger Kreispokal
Saison 2024/25, 2. Runde

RNZ-Vorbericht

Königin Sylvia lässt Neckarsteinach jubeln

Wieder Beute für Tairnbacher Füchse? – Weshalb der Hirschhorner Lars Plenge Semesterferien gut findet

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Pokalspiele haben ihre eigenen Gesetze. Will heißen, dass im Pokal noch mehr gilt, was schon Sepp Herberger wusste: Die Leute gehen zum Fußball, weil sie nicht wissen, wie es ausgeht. Wer hat damit gerechnet, dass in der ersten Hauptrunde des Heidelberger Kreispokals die Spielgemeinschaft 1. FC Dilsberg I/FC Bammental II den FC Dossenheim mit 3:2 besiegt? Die Bergsträßer streben den Aufstieg in die Landesliga an, waren in der Saison 22/23 Pokalfinalist.

Das Kunststück vollbrachten die Jungs von Daniel Weitzell ohne Sebastian Rudy. Der Ex-Bundesliga-Profi, Rekord-Feldspieler der TSG Hoffenheim, ist in Urlaub. Nicht nur wegen Jaroslav Kondrashyn, Neuzugang von der DJK Ziegelhausen- Peterstal, hofft Daniel Weitzell , in dieser Saison nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben.

In der zweiten Runde, deren Spiele einheitlich am Sonntag um 17 Uhr beginnen, kommt mit dem VfB Leimen die nächste Spitzenmannschaft aus der Kreisliga auf den Dilsberg. Im Otto-Hoog-Stadion scheint ein frischer Wind zu wehen. Mit dem neuen Trainer Manuel Wengert glückte ein 8:0 bei der FG Rohrbach. Es war der höchste Sieg in der ersten Runde.

Jubel auch beim FC Hirschhorn, wo man in zuletzt nicht erfolgsverwöhnt war. Doch jetzt sieht es nach einem Neubeginn aus. Für den 3:2-Sieg gegen den letztjährigen Rangvierten Neckargemünd wird der Absteiger in die Kreisklasse B mit dem Heimspiel gegen den Kreisligisten Heidelberger SC belohnt.

Hirschhorn-Präsident Lars Plenge hofft außer auf die Pokal-Gesetze auch auf die Semester-Ferien. Sie lichten bekanntermaßen die Reihen des Studenten-Vereins. Drei Afghanen und vier Heinzmänner – Jakob, Yannick, Noah und Elias – nähren in Hirschhorn beim sympathischen ehemaligen Kreisjugendleiter Plenge die Hoffnung auf eine Platzierung zwischen Rang fünf und sieben. Trainer Steffen Guckenhan, Nachfolger von Willi Morast, und seinem Assistenten Lukas Reinhard steht eine verjüngte Mannschaft zur Verfügung.

Überraschend kommt auch der 4:2-Sieg des SV Moosbrunn über den ambitionierten Kreisligisten TSV Gauangelloch. Das Gastspiel beim Liga-Rivalen ASV Eppelheim II wird zur weiteren Standort-Bestimmung für den Aufsteiger in die B-Klasse. Die Eppelheimer sorgten – ganz ohne Hilfe des langjährigen Partners DJK – mit dem 5:1 gegen den 1. FC Mühlhausen II gleichfalls für eine Überraschung. Die Reserve des Verbandsligisten zählt in der A-Klasse zu den Aufstiegsanwärtern. Christian Heiß, der gemeinsam mit Michael Benaake und David Holmes in Moosbrunn den Spielausschuss bildet, erinnert daran, dass man vor einem Jahr gegen Gauangelloch, damals in der dritten Runde, 0:4 verloren hat.

Nur auf den ersten Blick unerwartet kommen der 4:1-Sieg der SG Tairnbach gegen den TSV Pfaffengrund und der 3:2-Derby-Erfolg der SpVgg Neckarsteinach gegen Schönau/Altneudorf. Tairnbach war in diesem Jahr im Finale und unterlag dem Eberbacher SC nur knapp mit 1:2. In der A-Klasse wollen die Füchse – Tobias, Jonas und Aaron spielen mit und haben teilweise Führungsämter – wieder eine gute Rolle spielen und im Pokal einem weiteren Kreisligisten, dem VfL Heiligkreuzsteinach, einen Streich spielen.

In Neckarsteinach hat Florian Hof-stätter große Pläne. Der 33-jährige Juniorchef der "Weißen Flotte" in Heidelberg mit Flaggschiff Königin Sylvia steuert die Kreisliga, besser noch die Landesliga, an. Der aufgerüstete Kader hat Kreisliga- Niveau. Gegen den höherklassigen Nachbarn reichte es "ohne Acht" (Florian Hofstätter für das Erreichen der zweiten Runde. Am Sonntag wird auf dem Sportplatz im Schönauer Tal, wo beim Derby 200 (!) Zuschauer waren, gegen den VfB Rauenberg einiges los sein. Der Gast mit Ex-Profi Nico Hillenbrand, gilt als einer der Aufstiegsfavoriten in der Kreisliga. Nach einem früheren Derby im Steinachtal wurden die Torpfosten abgesägt. Bis jetzt stehen sie noch.

Zweite Runde Heidelberger Kreispokal, Sonntag, 17 Uhr: VfB St. Leon II - ASC Neuenheim II, SG Rockenau - FC Rot II, SpG Dilsberg I/Bammental II - VfB Leimen, Aramäer Leimen - SG Heidelberg-Kirchheim II, VfB Rauenberg II - Eberbacher SC, FC Spechbach - FC Germania Meckesheim-Mönchzell, FT Kirchheim - TB Rohrbach/Boxberg, Heidelberger SC III - FC Frauenweiler, SpVgg Neckarsteinach - VfB Rauenberg, SG Dielheim II - FC Rot, FC Sandhausen - SG Dielheim, ASV Eppelheim II - SV Moosbrunn, SV Waldhilsbach - VfB Wiesloch, TSV Handschuhsheim - SpVgg Baiertal, SG Tairnbach - VfL Heiligkreuzsteinach, FC Hirschhorn - Heidelberger SC.

RNZ vom 01.08.2024, Seite 29