Kreisliga Heidelberg
Saison 2023/24
Vorbericht zum 29. Spieltag

RNZ-Vorschau

Respekt vor einem Absteiger

Warum Wieblingen Beifall verdient hat – Zweimal sechs Tore: Hat sich Spitzenduo abgesprochen?

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. In der Fußball-Kreisliga Heidelberg ist die erste Entscheidung gefallen. Der TSV Wieblingen steht als Absteiger fest. Mit dem 0:7 gegen die SG Heidelberg- Kirchheim II ist der Klassenerhalt – bei 22 Punkten Rückstand zum TSV Pfaffengrund und einem Torverhältnis von 27:110 – rechnerisch nicht mehr möglich. Das verlorene Derby war die 18. Niederlage in Folge.

Der letzte Sieg datiert vom 8. Oktober 2023 – mit 2:1 ausgerechnet beim Gegner vom Mittwochabend, der SG Kirchheim II. Vor ein paar Jahren gehörte der TSV Wieblingen noch der Verbandsliga an. Häme ist gleichwohl nicht angebracht. Im Gegenteil, Achim Kees, Mario Brambach, Thomas Kulka und ihre Mitstreiter gebührt Respekt. Es ist nicht angenehm, Kanonenfutter zu sein.

Im Titelkampf marschieren die SG Horrenberg und die SG-SV Lobbach im Gleichschritt. Horrenberg verteidigte mit einem 6:1-Sieg in Mauer die Tabellenspitze. Bereits zur Halbzeit lagen die Jungs von Michael Keitel 5:0 vorne, ließen es danach etwas ruhiger angehen.

Zu Recht, am Sonntag beim VfL Heiligkreuzsteinach dürfte die Aufgabe weitaus schwerer werden. Bei "Heilig" ist Rüdiger Abfalterer Sportlicher Leiter. Er wird ganz sicher von seinem Sohn Tim, der für den Rangdritten Dossenheim stürmt, den Auftrag erhalten, Schützenhilfe zu leisten. Oliver Teich ist einverstanden. "Nachdem wir Dossenheim geschlagen haben, wollen wir schon wegen der Gerechtigkeit auch gegen Horrenberg gewinnen", schmunzelt der Trainer.

Bei 17 Punkten Rückstand zum rettenden Ufer sind die Chancen der SG Viktoria Mauer auf den Klassenerhalt nur noch theoretischer Natur. Bemerkenswert: Das Urteil des Sportgerichts über den Spielabbruch in der Begegnung mit dem VfB Leimen steht immer noch aus. Die Partie fand am 26. November statt….

Dagegen darf man beim TSV Pfaffengrund von einer weiteren Saison in der Kreisliga ausgehen. Mit dem 1:1 bei den Freien Turnern Kirchheim wuchs der Vorsprung gegenüber Wiesloch auf 13 Punkte. "Wir sind holprig ins Jahr gestartet, haben uns aber danach gesteigert", stellt Trainer Patrick Orf fest. Ein Neuzugang für die kommende Runde steht schon fest. Luca Ziegler kommt aus dem Karlsruher Raum.

Neben Horrenberg ließ sich auch die SG-SV Lobbach nicht lumpen. Mit 6:1 gab es gegen den VfB Leimen einen Sieg, der zumindest in der Höhe überrascht. Der Rangzweite, der relativ am besten steht, ist für Patrick Orf erster Anwärter auf Meisterschaft und Direktaufstieg. "Mit welcher Begeisterung und Schwung die junge Mannschaft auftritt, imponiert mir", meint der Pfaffengründer Trainer.

Die letzte große Hürde ist am Sonntag das Spiel beim Rangdritten Rauenberg. Bei einem Sieg sollte der Weg frei sein für die Jungs von Patrick Münkel und Timo Fischer. Die restlichen Gegner sind Pfaffengrund (H), in Baiertal (A), Kirchheim (H), Mauer (A) und Heiligkreuzsteinach (H). Rauenberg, das zuletzt vier Spiele hintereinander gewann, darf bei einem Sieg zumindest auf den Relegations-Platz hoffen.

Sonntag, 12.30 Uhr: SG Heidelberg-Kirchheim II - FC Rot; 15 Uhr: VfL Heiligkreuzsteinach - SG Horrenberg, FC Dossenheim - ASC Neuenheim II, VfB Leimen - 1. FC Wiesloch, VfB Rauenberg - SG-SV Lobbach, SG Mauer - TSV Wieblingen. Heidelberger SC spielfrei.

RNZ vom 26.04.2024, Seite 27