BFV-Pokal
Saison 2023/24, 2. Runde

Vorbericht zur 2. Runde des BFV-Pokal in der Rhein-Neckar-Zeitung

Samstag 29.07.2023, 17:00 Uhr
ASC Neuenheim - VfR Mannheim 1:3 (1:3)

Raus mit Applaus

Der ASC Neuenheim kreiert beim 1:3 gegen den spielstarken Oberliga-Aufsteiger VfR Mannheim erstaunlich viele Chancen und verabschiedet sich erhobenen Hauptes aus dem Badischen Pokal!

Nach 16 Siegen in Folge muss der Verbandsliga-Aufsteiger ASC Neuenheim sich für die Niederlage gegen den Oberliga-Rückkehrer VfR Mannheim alles andere als schämen. Nach dem furiosen Blitzstart für die Mannschaft von VfR-Coach Volkan Glatt durch die frühen Tore von Hassan Amin (8.) und Pasqual Pander (17.) kam der ASC immer besser in die temperamentvolle Pokalpartie und durch Tarek Aliane zum verdienten Anschlusstreffer (22.). Der Ex-Walldorfer Akin Ulusoy besorgte mit dem 1:3 in der 42. Minute bereits zur Pause den vorzeitigen Endstand.

Es spricht für die Qualität und Mentalität des Teams von ASC-Trainer Marcel Hofbauer und Daniel Tsiflidis, dass die couragierten Anatomen gegen die beste Defensive der letzten Verbandsliga-Saison zahlreiche Chancen kreierten und bei einer effizienten Verwertung durchaus für eine Pokal-Überraschung gegen den Favoriten hätten sorgen können.

Joseph Weisbrod


RNZ-Bericht

Glücklos unterm Regenbogen

Der ASC Neuenheim verabschiedete sich gegen starken VfR Mannheim stürmisch aus dem Pokal

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Die Sonne schien, es schüttete wie aus Kübeln, dafür entschädigte ein prächtiger Regenbogen. Wie das Wetter konnte sich auch der ASC Neuenheim nicht entscheiden. Einerseits, mit dem 1:3 gegen den VfR Mannheim ist die Reise im badischen Pokal schon nach der zweiten Runde zu Ende. Durch Tore von Hassan Amin (8.), Pasqual Pander (17.) und Akin Ulusoy (42.) stand bei einem Gegentreffer von Tarek Aliane (22.) das Ergebnis bereits zur Halbzeit fest.

Andererseits, Neuenheim spielte munter mit und kreierte gegen die beste Abwehr der letzten Verbandsliga-Runde viele Chancen. Kajally Njie, Oliver Kubis und Kollegen nutzten sie nicht. Dennoch hatte Werner Morast Spaß. Der langjährige Vorsitzende des SV Schriesheim fährt gerne zum Fußball-Campus. Wegen der "Spielkultur", wie er sagt.

"Hätten wir das 2:2 gemacht oder später das mögliche 2:3 ...". Die ASC-Bosse Dr. Werner Rupp und sein Vize Werner Rehm bemühten den Konjunktiv. Sepp Grädler, Trainer der ersten Stunde, wusste: Drei Dinge braucht es für eine Sensation. Einen guten Torwart, ein bisschen Glück und eine ordentliche Chancen-Verwertung. Am Torwart lag es nicht. Steven Ullrich, jetzt Kapitän, hielt zuverlässig wie immer.

Freilich, der VfR Mannheim gewann verdient. Die Rasenspieler scheinen für den Oberliga-Auftakt am Samstag in Villingen gerüstet. In der Abwehr ersetzt Christoph Becker aus Walldorf Christian Kuhn, der nach Weinheim ging. Neuzugänge sollen den Angriff beleben. Darunter der Ex-Kirchheimer Justin Neuner, der ehemalige Zweitliga-Profi Marcel Titsch-Rivero und die früheren Walldorfer Pasqual Pander und Akin Ulusoy, die über die Umwege Neckarsulm und Heddesheim nach Mannheim kamen. "Das sind gute Jungs. Das reicht locker für den Ligaerhalt", glaubt Mehmet Öztürk, der mit Sohn Ali und - nach einer Achillessehnen-Operation - dick bandagiert unter den 200 Zuschauern war.

Auch Finn Kölmel kam versehrt in den Campus. Der Neuenheimer Abwehrspieler zog sich in Unter-Flockenbach einen Innenbandriss im Knie zu. Er muss zwei Monate pausieren. Für Neuenheim war es nach drei Siegen in der Vorbereitung in Weinheim (3:1), Unter-Flockenbach (3:2) und Plankstadt (4:0) sowie dem 7:1-Erstrunden-Erfolg auf dem Lindenhof in Mannheim die erste Saison-Niederlage.

Marcel Hofbauer kann damit leben, wenn seine Jungs die Lehren ziehen. "Wir werden weniger Chancen bekommen, deshalb muss die Verwertung besser werden", mahnt der Trainer.

Wenigstens hat Marc Saggau am Samstag Geld gespart. Nicht nur die Siegprämie, sondern auch die Kosten für den Schlüsseldienst. Der sympathische Neuenheimer Sportchef und seine Lebensgefährtin Nadine hatten sich aus der Wohnung ausgesperrt, doch mit Geschick gelang es, die Tür zu öffnen.

Das müssen die Spieler noch lernen.


Mannheimer-Morgen

Der VfR startete hochkonzentriert in die Partie, hatte viel Ballbesitz und zeigte einen geduldigen Spielaufbau. Hassan Amin erzielte mit einem strammen Schuss die frühe 1:0-Führung der Mannheimer (8.). Der Favorit machte danach weiter das Spiel. Pasqual Pander erhöhte auf 2:0 (20.).

Neuenheim fand bis dahin so gut wie nicht statt. Das änderte sich allerdings, nachdem Tarek Aliane den ersten guten Angriff des Verbandsligisten mit dem 1:2 (21.) abschloss. Kurz vor dem Halbzeitpfiff zog VfR-Akteur Akin Ulusoy von der Strafraumgrenze ab. ASC-Keeper Steven Ullrich war chancenlos und die Mannheimer führten mit 3:1 (42.).

Im zweiten Durchgang verpasste es der VfR, weitere Tore nachzulegen. Neuenheim kam zu Chancen, doch Paul Lawall im Gehäuse der Rasenspieler hielt stark. Es blieb so beim Sieg des VfR, der allerdings Kapitän Marco Reimondo-Metzger verletzt verlor. Der Verteidiger blieb nach einem Pressschlag liegen und musste ausgewechselt werden (55.). "Wir entwickeln uns von Spiel zu Spiel weiter. Wir feilen gerade an den Automatismen", sagte VfR-Coach Volkan Glatt.


Ergebnisse der 2. Runde

ASC Neuenheim: Steven Ullrich (C,TW), Fabian Springer, Fabian Lorenz, Marc Berger (87. Elyesa-Adem Korkmaz), Lucas Ring (65. Luca Bencivenga), Dominik Räder, Linus Held, Kajally Njie, Oliver Kubis (68. Stefan Berger), Ilias Soultani, Tarek Aliane - Daniel Tsiflidis (ETW), Yanick Haag, Samuel Schmidt, Elyesa-Adem Korkmaz, Luca Bencivenga, Stefan Berger, Altan Kirici - Trainer: Marcel Hofbauer

VfR Mannheim: Paul Lawall (TW), Max Denefleh, Christoph Becker, Marcel Titsch-Rivero (46. Yakup Polat), Akin Ulusoy, Justin Neuner, Sahiti, Albin (46. Angel Arthee), Hassan Amin, Pasqual Pander, Robin Szarka, Marco Metzger (C) (55. Jannis Fetzner) - Ugur Can Tayar (ETW), Jannis Fetzner, Yakup Polat, Angel Arthee, Luca Matteo Sorge, Tim Schulat, Kaan Yazici - Trainer: Volkan Glatt

Tore:

1 Karte für ASC Neuenheim:

Schiedsrichter: Lukas Heim (FV 1912 Wiesental)

Zuschauer: 200