RNZ-Vorbericht

Mach's noch mal, aber besser

Mehrere gute Gründe, weshalb der ASC Neuenheim diesmal den Aufstieg in die Verbandsliga schafft

Wolfgang Brück

Heidelberg. Bange machen gilt nicht vor dem ersten Relegationsspiel zur Fußball-Verbandsliga am Sonntag (15 Uhr) in Fahrenbach bei Mosbach. Unterschätzen sollte der ASC Neuenheim den FV Lauda aber auch nicht, wiewohl die Landesliga Odenwald nicht als die beste in Baden gilt. Wer wie der Vizemeister und Ex-Oberligist in 32 Spielen 128 Tore erzielen konnte und mit 14 Punkten Vorsprung gegenüber dem Rangdritten Neunkirchen ins Ziel kam, den zeichnet zumindest eines aus: Selbstbewusstsein. Mit 41 Saisontoren haben die Brüder Sebastian und Daniel Fell in ihrem vierten Lebensjahrzehnt den Höhepunkt ihrer Schaffenskraft erreicht.

Aber: Auch Neuenheim wird immer besser. Dank neun Siegen hintereinander wiederholte der Stadtteil-Verein die Vize-Meisterschaft aus dem Vorjahr. Das war nach der Hinrunde nicht abzusehen. Als Sechster trennten fünf Punkte vom Relegationsplatz, auf dem die SG Kirchheim stand. "Es ist schwer, uns zu besiegen", sagt der Vater des Aufschwungs. Marcel Hofbauer, der Uli Brecht ablöste, gilt als gewiefter Taktiker und ist ein Mensch, den alle mögen.

Die Abwehr steht, freut sich der Sportliche Leiter Marc Saggau, Die Offensive ist nicht mehr leicht auszurechnen, glaubt Pressesprecher Joseph Weisbrod. Statt der Ben-Prommer-One-Man-Show gibt es jetzt mehrere, die im zweistelligen Bereich treffen: Kajally Njie (17), Tarek Aliane (15), Ralf Berger (10) und knapp dahinter Senkrechtstarter Manuel Schnepf mit acht Toren allein in der Rückrunde. Es läppert sich. Mit 90 Treffern hat Neuenheim den stärksten Angriff der Landesliga Rhein-Neckar.

Es gibt gute Gründe zur Zuversicht. Die Siegesserie, keine nennenswerten Ausfälle - auch das war vor einem Jahr anders - die anhaltende Unterstützung. Zwei Busse werden sich auf den Weg nach Fahrenbach, unweit von Mosbach, machen. Mit einer dreistelligen Zahl von Anhängern aus Heidelberg rechnet Joseph Weisbrod. Man kann aus dem Vollen schöpfen bei mehr als 20 Mannschaften mit dem ASC-Emblem auf der Brust.


Im Dauerjubel: Die Neuenheimer Marc Saggau (links) und Alexander Stiehl. Foto: wob

Weit über 1000 Zuschauer sahen vor einem Jahr das 7:6 nach Elfmeterschießen gegen Ersingen und die bittere 0:1-Final-Niederlage gegen Langensteinbach. "Die Stimmung ist noch besser als vor einem Jahr", erklärt Marc Saggau, "wir wollen unbedingt hoch in die Verbandsliga. Wir schaffen es."

RNZ vom 02.06.2023, Seite 23