Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2022/23
Vorbericht zum 27. Spieltag

ASC 1 am Sonntag im auswärtigen Dienst

Der obere Relegationskandidat ASC Neuenheim will beim unteren Relegationshalter Spvgg 06 Ketsch seine Siegesserie fortsetzen!

An Allerheiligen (1. November) schienen die Anatomen acht Minuten vor dem Ende im kalten Grab einer Niederlage zu versinken. Da stand es durch Aiman Kurts Treffer (82.) 1:2 für die Spvgg 06 Ketsch. Dann die schwer verdiente Auferstehung von den Toten. Mit einem Last-Minute-Doppelschlag von Ralf Berger, der auch die 1:0-Führung markiert hatte (46.), und Kapitän Lucas Ring drehte das willensstarke Team von Ex-Trainer Uli Brecht die Partie und gewann im Power- Finish noch mit 3:2 (0:0).

Am Sonntag gastiert der Landesliga-Dritte ASC Neuenheim (53 Punkte) beim Tabellen-13. Spvgg 06 Ketsch (28). Mit dem wichtigen 4:1-Erfolg im Kellerduell bei der SG Horrenberg haben die Ketscher Big Points im Kampof um den Klassenerhalt erobert. Im heimischen Waldstadion werden die auf dem Relegationsplatz stehenden Gastgeber alles in die Waagschale werfen, um den Abstand auf den Liga-Zwölften DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal (32 Punkte) zu verringern.

Für die Mannschaft des erfolgreichen Brecht-Nachfolgers Marcel Hofbauer geht es ebenfalls um den Relegationsplatz, allerdings im Fahrstuhl nach oben in die Verbandsliga. Nach dem rauschenden Fußballtanz in den Mai gegen den FC Türkspor Mannheim könnte der ASC Neuenheim mit dem sechsten Sieg in Folge am Ligazweiten ASV Eppelheim (54 Punkte) vorbei ziehen.

Vorausgesetzt: Die ebenfalls konstant punktende Mannschaft von ASV-Coach Frank Engelhardt gewinnt nicht bei den Mannheimer Türken von FC-Trainer Serif Gürsoy. Nicht zuletzt dank der 7: 0-Gala gegen den erst im zweiten Durchgang kollabierenden, früh dezimierten Liga-Fünften hat der amtierende Vizemeister ASC Neuenheim (75:30) das um einen Zähler bessere Torverhältnis als der ASV Eppelheim (77:33) – bei einer Tordifferenz von plus 45 (ASV 44). Doch egal wie der 27. Spieltag ausgeht: Am Samstag, dem 27. Mai, treffen die beiden Relegations-Aspiranten im Sportpark Eppelheim im letzten Saisonspiel der Landesliga Rhein-Neckar aufeinander.

Joseph Weisbrod

RNZ-Vorschau

"Ziegele" ist noch nicht durch

Am Sonntag kommt die SGK zum Stadtderby

Heidelberg. (bz) Während der FC Bammental an der Spitze fast schon durch ist, spitzt sich das Duell um Rang zwei zu. Am anderen Ende der Tabelle muss die DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal noch zittern, während es für den FV Nußloch ganz gut aussieht und der VfB St.Leon noch einen Sieg zum sicheren Klassenerhalt benötigt. Wir stellen Fragen:

Schauen Sie gerne auf das Restprogramm? Beinahe jeder Fußballtrainer hat sich schon einmal auf eine alte Sepp-Herberger-Weisheit bezogen, um sich nicht aufs Glatteis zu begeben und vielleicht etwas zu sagen, das den Druck auf die eigene Mannschaft erhöhen könnte. Christoph Pieruschka ist clever genug das auch zu tun, indem er sagt: "Ich schaue nur von Spiel zu Spiel und überhaupt nicht auf Ketsch oder Brühl", sagt der Trainer der DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal, die in diesen beiden Klubs die größten Gegner hat, wenn es darum geht, der Abstiegsrelegation aus dem Weg zu gehen. Bei einem genauen Blick auf das Restprogramm fällt auf, dass das von Ziegele im Vergleich zu jenem von Ketsch nicht ganz so knifflig ist und obendrein haben die Ziegelhäuser vier Punkte Vorsprung auf die SpVgg. Auf dem Köpfel will Spielertrainer Pieruschka am Sonntag gegen die SG Heidelberg-Kirchheim trotz personeller Probleme gewinnen (Anpfiff, 15 Uhr). "Wir haben ein Heimspiel und wissen, dass sich bei uns viele Mannschaft schwertun."

Gibt es überhaupt etwas zu gewinnen in so einem Spiel? Duelle mit Kürnbach und Treschklingen sind für alle anderen Landesligisten absolutes Pflichtprogramm. Von insgesamt 52 Spielen der Kellerkinder zusammengenommen hat lediglich ein anderes Team gegen einen der beiden verloren: der VfB St.Leon in der Vorrunde mit 1:3 in Treschklingen. "Wir haben noch eine Rechnung offen und wollen das geraderücken", sagt VfB-Trainer Benjamin Schneider. Alleine deshalb gibt es also durchaus etwas zu gewinnen. Zumal ein Dreier gleichbedeutend mit dem sicheren Klassenerhalt wäre. Schneider: "Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge wollen wir zurück in die Spur finden und gegen Treschklingen alles klarmachen."

Wie gerne würden Sie den Spitzenreiter ärgern? Der Klassenerhalt ist sicher und jetzt kommt mit dem FC Bammental der souveräne Spitzenreiter zum FV Nußloch. "Eine angenehmere Aufgabe kann es gar nicht geben", sagt Bernd Bechtel. Der Trainer des FV Nußloch würde mit seiner Mannschaft gerne neue Spannung im Meisterrennen erzeugen und führt weiter aus: "Wir freuen uns riesig auf dieses Spiel." Der erfahrene Coach weiß aber auch, wie schwierig dieses Unterfangen wird: "Bammental steht nicht umsonst ganz oben, sie haben eine sehr hohe Qualität in ihrem Kader." Den eigenen Saisonverlauf betrachtet er vier Partien vor Schluss mit großem Wohlwollen und sagt: "Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase haben wir gezeigt, dass nicht viel fehlt, um ganz vorne mit dabei zu sein."

Wer zuckt zuerst im Fernduell? Noch besitzt die SG Heidelberg-Kirchheim Außenseiterchancen, vermutlich machen aber der ASV Eppelheim und der ASC Neuenheim die Vizemeisterschaft unter sich aus. Beide müssen am Sonntag in der Fremde antreten. Der ASV beim heimstarken FC Türkspor Mannheim und die Anatomen bei der SpVgg 06 Ketsch, der ein weiterer Sieg womöglich schon zur Relegation reichen könnte.

Sonntag, 15 Uhr: Nußloch - Bammental, Viernheim - Schwetzingen, FT Kirchheim - Kürnbach, Ziegelhausen-Peterst. - SG Kirchheim, Mannheim - Eppelheim, Ketsch - Neuenheim, St. Leon - Treschklingen, Brühl - Horrenberg.

RNZ vom 05.05.2023, Seite 22