Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2022/23
Vorbericht zum 18. Spieltag

Heidelberger Derby-Time in Neuenheim:

Das Landesligateam empfängt den Tabellenzweiten SG HD-Kirchheim!

Fast 90 Minuten lang sah der ASC Neuenheim beim Landesliga-Debüt nach der Winterpause beim Spitzenreiter FC Victoria Bammental und dem Supertor von Ralf Berger (69.) wie der Sieger aus. Doch dann brachen Marc Schneckenberger (90.) und Jannis Halter (90. + 5.) den Gästen aus Heidelberg das Herz.

Eine brutale 1:2-Niederlage, aus der Cheftrainer Marcel Hofbauer und sein Team aber auch viel Positives in das Duell beim mit der Victoria an der Tabellenspitze stehenden Stadtrivalen SG HD-Kirchheim (je 37 Punkte) mitnehmen kann. Wenn der amtierende Vizemeister den Faden nach oben nicht verlieren will, sollte der Tabellenachte ASC Neuenheim (29 Punkte) auf dem heimischen Fußballcampus das Heidelberger Derby am Sonntag unbedingt gewinnen.

Im Hinspiel am 3. September trennten sich die Beiden nach je zwei Startsiegen in die Saison 2022/23 mit einem leistungsgerechten 2:2-Remis. Die Führung durch SGK-Kapitän Marc Haffa (2.) egalisierte ASC-Goalgetter Kajally Njie mit diesem Kopfballtreffer in der 36. Minute aus. Nach dem Wechsel bewies das Ex-Team von ASC-Trainer Uli Brecht erneut Charakter im hitzigen Stadtderby. Offensiv-Zampano Tarek Aliane glich das 2:1 von Sinisa Sprekakovic (52.) mit seinem kaltblütigen Verlade-Strafstoß in der 90. Minute aus.

Die konstant punktende Mannschaft von SGK-Coach Manuel Wengert hat sich mit einem glanzlosen, aber verdienten 2:0-Sieg durch die Tore von Sinisa Sprecakovic (35.) und Interims-Neuenheimer David Kiefer (76.) gegen die abstiegsbedrohte SG Horrenberg für das verheißungsvolle Nord-Süd-Derby "qualifiziert".

Die ASC-Cracks Stefan Berger und Christian Mühlbauer sind in Bammental zwar mit Blessuren ausgeschieden. Andererseits steht Hinspiel-Torschütze Kajally Njie (9 Saisontreffer!) nach seiner Rotsperre endlich wieder zur offensiven Verfügung. Auch der lange vermisste Kapitän Levin Sandmann, der bereits in Bammental im Kader mitfieberte, könnte ein Comeback gegen seinen Ex-Club feiern. Schiedsrichter Fabian Menzel wird die mit Spannung erwartete Partie am Sonntag um 15.00 Uhr anpfeifen.

Joseph Weisbrod

RNZ-Vorschau

Alles kann, nichts muss

Frank Engelhardt und Eppelheim spüren keinerlei Druck vor Bammental

Heidelberg. (bz) Trotz des 2:1-Erfolgs gegen den ASC Neuenheim musste der FC Bammental die SG Heidelberg-Kirchheim in der Tabelle an sich herankommen lassen. Beide absolvieren den 18. Spieltag mit der gleichen Punkteausbeute und identischem Torverhältnis. Dahinter lauert der ASV/DJK Eppelheim, der Bammental zum Spitzenspiel begrüßt. Wir stellen Fragen:

Wie groß ist der Druck für Ihre Mannschaft vor dem Spitzenspiel? Frank Engelhardt ist entspannt. "Das Schöne ist ja, dass wir keinerlei Druck haben", sagt Eppelheims Coach, der dem ASV auch 2023/24 mit seinem Trainerteam erhalten bleibt. Als Dritter schwimmt seine Truppe im Spitzenfeld mit, immer ein bisschen unter dem Radar von Bammental und Kirchheim. In zwei Wochen könnte das ganz anders aussehen, schließlich treffen die Eppelheimer nacheinander auf die Topteams. Am Sonntag (15 Uhr) kommt der FC Bammental, sechs Tage darauf muss der ASV zur SGK. "Danach werden wir sehen, ob wir unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden können", hat Engelhardt große Lust auf Siege.

Ist ein Sieg in Kirchheim die letzte Chance für Ihre Mannschaft im Aufstiegsrennen? Für Marcel Hofbauer ist es viel zu früh für Endspiele. "In dieser Liga ist über Jahre hinweg zu erkennen, dass es immer bis zum Ende ein sehr enges Rennen geblieben ist", sagt der Trainer des ASC Neuenheim. Folglich hängt er die Bedeutung des Stadtderbys gegen die SG Kirchheim nicht zu hoch: "Ich halte es wirklich mit der alten Fußballerphilosophie und schaue nur von Spiel zu Spiel." Das Vorangegangene hatte mit zwei späten Gegentoren zur 1:2- Niederlage in Bammental zwar ein bitteres Ende, der 33-Jährige hebt jedoch die positiven Erkenntnisse hervor: "Ich war erstaunt, dass wir als Mannschaft nach der Vorbereitung schon so weit waren, denn im Winter ist es immer schwierig, bestimmte Dinge einzuüben." Nicht außer Acht lassen darf man die FT Kirchheim. Der Tabellenvierte hat zum Auftakt die hohe Hürde in St.Leon genommen (2:1) und ist nun zu Hause gegen Viernheim klarer Favorit.

Wie weit sind die Abstiegssorgen verschwunden in Nußloch? Um sich diese Saison des Klassenerhalts sicher zu sein, können bis zu 40 Punkte nötig werden. "Wenn man sieht, welche namhaften Vereine sich im unteren Drittel tummeln, kann man nicht sagen, dass die Abstiegssorgen verschwunden sind", sagt Bernd Bechtel. Der Trainer des FV Nußloch kann mit seiner Elf am Sonntag (15 Uhr) einen dieser namhaften Vereine weit hinter sich lassen. Nämlich dann, wenn gegen die DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal ein Heimsieg gelingt. "Gegen einen vermeintlichen direkten Konkurrenten wäre das ein größerer Schritt in diese Richtung", so Bechtel, der angesichts sechs Zählern Vorsprung auf die Abstiegsrelegation festhält: "Eine Punkteteilung wäre auch kein Beinbruch."

Was ist für die Abstiegskandidaten drin? Der Start misslang dem VfB St.Leon (1:2 gegen FT Kirchheim) und der SG Horrenberg (0:2 bei der SGK) gleichermaßen. Am Wochenende sind Punkte wünschenswert, die Aufgaben jedoch schwierig. Der VfB muss am Sonntag (15 Uhr) zum heimstarken FC Türkspor Mannheim und Horrenberg empfängt bereits am Samstag um 16 Uhr den SV 98 Schwetzingen

Samstag, 16 Uhr: Kürnbach - Brühl, Horrenberg - Schwetzingen; Sonntag, 15 Uhr: Ketsch - Treschklingen, FT Kirchheim - Viernheim, Mannheim - St.Leon, Nußloch - Ziegelhausen-Peterstal, Eppelheim - Bammental, Neuenheim - SG Kirchheim.

RNZ 10.03.2023, Seite 23