Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2022/23
Vorbericht zum 17. Spieltag

Viel Respekt, aber kein Bammel vor Bammental

Am Samstag debütiert der ASC Neuenheim beim Tabellenführer FC Victoria!

Am 2. Spieltag hatte der ASC Neuenheim noch eine weiße Weste. Das Team von Uli Brecht, inzwischen Ex-Trainer, blieb nach dem formidablen 6:0-Auftakt beim TSV Kürnbach auch im Heimdebüt gegen Aufstiegskandidat FC Victoria Bammental ohne Gegentreffer. Das Tor des Tages zum 1:0-Sieg am 27. August schoss ASC-Kapitän Levin Sandmann in der 79. Minute.


Eckball wird geklärt von Steven Ullrich (Foto: Karl-Heinz Lörch, F&S)

Auch in die Rückrunde ist der Landesliga-Fünfte am 26. November mit einem 5:0-Erfolg gestartet. Ob die Mannschaft des neuen Cheftrainers Marcel Hofbauer ausgerechnet beim von Oliver Mahrt gecoachten Spitzenreiter nachlegen kann? Um den Spruch von Hofbauers Namensvetter Marcel Reich-Ranicki beim legendären "Literarischen Quartett” abzuwandeln: "Der Vorhang geht auf – und alle Fragen sind offen!”

Trainer Marcel Hofbauer und "Co” Daniel Tsiflidis mussten in der Vorbereitung auf verletzte Stammkräfte wie Levin Sandmann, Dominik Räder, Lucas Ring, Christian Mühlbauer und Arik Edelmann (Kreuzbandriss) verzichten. "Mental Leader” Levin Sandmann und Arik Edelmann werden auch weiterhin vermisst. Marcel Hofbauer führt nun an der Seitenlinie, nicht mehr auf dem Platz Regie. Und ASC- Torjäger Kajally Njie (9 Treffer) muss bei den favorisierten Schwarzblauen, die den verstorbenen Vereinspatron Friedbert Ohlheiser schmerzlich vermissen, noch seine rote Karte absitzen.

Kann die ASC-Defensive den FCB-Angriff "Klein” halten?

Grund zur Hoffnung gibt, dass der ASC – wie auch der FCB – die letzten drei Spiele vor der Winterpause auch ohne die genannten Hauptspieler gewonnen hat. Die nachgerückten Youngsters haben auch in Testspielen bewiesen, wozu sie mit ihrem Talent und Einsatzwillen fähig sind.

Entscheidend wird sein, ob die Neuenheimer Offensive die beste Defensive (nur 18 Gegentore) knacken und den eigenen Laden gegen den 18fachen Liga-Topgunner Carsten Klein & Friends wie im Hinspiel – auch dank Torhüter Steven Ullrich – sauber halten kann. Später Anpfiff am Samstag (4. März) an der Bammentaler Schwimmbadstraße: 17.00 Uhr.

Joseph Weisbrod

RNZ-Vorschau

Gleich ein Kracher

Bammental und Neuenheim treffen sich am Samstag zum Spitzenspiel

Heidelberg. (bz) Ein Vierteljahr ohne Punktspiele neigt sich dem Ende zu. Am Wochenende startet die Fußball-Landesliga in die zweite Saisonhälfte. Beim FC Bammental kommt es zu einem Topspiel – der ASC Neuenheim ist am Samstag (17 Uhr) zu Gast. Interessant verspricht es aber auch andernorts zu werden. Wir klären die wichtigsten Fragen.

Was würde Ihnen drei Punkte zum Start bedeuten? Oliver Mahrt macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. "Ein Sieg wäre natürlich viel wert und würde uns großes Selbstvertrauen bringen", sagt der Trainer des FC Bammental. Gleichzeitig könnte seine Elf die Spitzenposition behaupten und mit Neuenheim einen direkten Konkurrenten auf bis zu acht Zähler distanzieren. Vorher wartet jedoch ein hartes Stück Arbeit, das der FCB ohne zwei Leistungsträger beginnen muss. "Stefan Wurm und Carsten Klein hat es mit einer Angina, beziehungsweise einer Grippe schlimm erwischt", verrät Mahrt. Obwohl Bammental von der Spitze grüßen, gibt es etwas, dass der Trainer gerne verbessert sehen möchte: "In der Vorrunde haben wir gegen andere Spitzenteams nicht wirklich gut ausgesehen. Das wollen wir in der Rückrunde besser machen." Beweisen müssen sie es auf dem eigenen Kunstrasen, dort wird gekickt am Samstag.

Was sind die starken Vorbereitungsergebnisse wert? "Das zeigt sich im ersten Spiel", schmunzelt Manuel Wengert. Der Trainer der SG Kirchheim ist gut drauf, denn seine Mannschaft gibt ihm allen Grund dazu. Bis auf die 1:7-Niederlage zu Beginn der Vorbereitung gegen den VfR Mannheim lief es nahezu perfekt. "Dieses Spiel kam rückblickend zu früh für uns", sagt Wengert. Ansonsten überzeugte seine Elf mit einem Sieg gegen das Verbandsliga-Spitzenteam 1. FC Mühlhausen, einem 1:1 gegen die U23 des SV Waldhof und einer 0:2-Niederlage gegen Regionalligist FC-Astoria Walldorf. Das sind beeindruckende Ergebnisse und die machen die Heidelberger automatisch zum Favoriten am Samstag. Um 15 Uhr bekommen sie es mit der SG Horrenberg zu tun. "Die fahren zu uns und müssen fast schon gewinnen", weiß der Kirchheimer Coach, was die Stunde geschlagen hat. Er bereitet seine Truppe auf ein hartes Stück Arbeit vor: "Die werden alles reinwerfen, aber ich bin guter Dinge."

Der 43-Jährige hat indes noch viel vor bei der SGK: "Wir haben als Trainerteam komplett verlängert für die kommende Runde. Es macht einfach riesig Spaß mit den Jungs."

Dreht Ihre Mannschaft in der Rückrunde wieder auf? Benjamin Schneider sprüht vor Optimismus. "Absolut, der VfB wird aufdrehen", sagt St. Leons Trainer. Die durchwachsene Vorrunde ist abgehakt, viele Verletzte und die Integration der talentierten Neuzugänge aus unteren Klassen haben Punkte gekostet, nun wollen die Gelb-Schwarzen angreifen. "Zusätzlich kommen in den nächsten drei Wochen drei Spieler dazu, die zuletzt gefehlt haben", so Schneider, der verspricht, "mit uns ist wieder zu rechnen."

Einen ersten Vorgeschmack soll es am Sonntag (15 Uhr) gegen die FT Kirchheim geben. "Das ist ein unangenehmer Gegner, aber unser großer Rasenplatz könnte ihnen Probleme bereiten", hofft Schneider.

Samstag, 15 Uhr: SG Kirchheim - Horrenberg, Schwetzingen - Ketsch; 17 Uhr: Bammental - Neuenheim; Sonntag, 15 Uhr: Brühl - Ziegelhausen-Peterstal, St.Leon - FT Kirchheim, Kürnbach - Eppelheim, Treschklingen - Mannheim, Viernheim - Nußloch.

RNZ vom 03.03.2023, Seite 23